Lohnt sich in Deutschland Elektromobilität?

[achim]

Danke Andi - wir haben unsere ehemals hervorragenden Autos durch den grünen Irrsinn zu Schrottkisten weiterentwickelt, die vielleicht weniger Schadstoffe ausstoßen, aber dafür nichts mehr taugen. Und den Mist will nun halt keiner mehr haben. Ich auch nicht.

[rainer*]

Es ist eher so, das wir eher bei der Entwicklung den Anschluss verloren haben. Der größte Zuwachs passiert bei den E-Autos, währen der Verkauf von Verbrennern stagniert. Nur eben nicht bei den deutschen Herstellern...
Das hat mit dem hier behaupteten "grünen Irrsinn" nix zu tun, nur mit falscher Entwicklung von international nicht gefragten Fahrzeugen, während insbesondere die chinesischen Hersteller weltweit die Märkte erobern.
Klar kann Deutschland perfekte Verbrenner bauen. Nur stagniert der weltweite Absatz bei deutschen Fahrzeugen bzw. geht zurück. Ein Großteil der "deutschen" Autos wird im Ausland verkauft und auch produziert. Und das liegt eben nicht daran, dass VW keine Verbrenner im Angebot hätte.

Ein Großteil der Modellpolitik ist verfehlt. En Kollegin wollte sich wegen eines Wildschadens einen Kleinwagen kaufen. Ford - Ka und Fiesta sind eingestellt. VW? Keinen Lupo, Fox oder ähnlich kleines im Angebot. Opel? Adam und Karl ist nicht mehr. Peugeot? 108 hat keinen Nachfolger erhalten, der 208 und auch der Opel Corsa sind deutlich über 20k€. Im Ergebnis hat sie ihren wirtschaftlichen Totalschaden mit Gebrauchtteilen wieder reparieren lassen, was sicher gut für die Umwelt ist, was den Herstellern jedoch als Neuwagenverkäufen fehlt. Selbst die Gebrauchtpreise bei den kleinen Autos sind wegen fehlenden Nachschubs mittlerweile gefühlt irre hoch. Also nochmal - es liegt an einer verfehlten Modellpolitik, dafür können die Grünen eher nix für.

[E-Bik Andi]

@rainer
da gebe ich Dir in vielen Dingen uneingeschränkt recht. Es treffen einfach viele Faktoren zusammen. Die Preispolitik bei den Fahrzeugen ist gerade in Europa nicht nur die "Gier" der Hersteller, sondern auch ein Umstand der steigenden Standortkosten. Gegen China können wir nicht anstinken- die E-Mobilität haben wir aus Arroganz verschlafen, Blech biegen können die Chinesen schon besser wie wir und deren Verbrennermotoren sind sogar standfester als das, was z.B. heuutzutage von VW, BMW und Co. vom Band läuft. Bei den Südkoreanern oder Japanern ist das Wort "Motorschaden" schon fast ein Fremdwort
Auch Dein Hinweis auf den komplett realitiätsfremden Kleinwagenmarkt ist Fakt: Stelle mal den ersten Fiat Panda neben einen Aktuellen- das sind zwei Klassen unterschied....auch der Preis.
Oder nehmen wir mal die Speerspitze deutscher Ingenieurskunst: Mercedes EQS, Porsche Taycan:
Beide verlieren in drei Jahren 40% an Wert- sowas kauft doch keiner neu. Auch Gebraucht wird es schwierig, da belesene Kunden mittlerweile die Mängelliste kennen.
Ich stellte beruflich schon vor drei Jahren fest, dass uns die Chinesen überholt haben- nicht nur in Preis/Leistung. Ich habe das nach Tests mit der asiatischen Konkurrenz auch laut und deutlich unseren Ingenieuren im Prototyping gesagt.....naja- war zwar für meine Karriere nicht gerade förderlich, aber die WAHRHEIT!
Jeder Tesla-Besitzer weiß um die Schwächen seines Fahrzeuges, aber Preis/Leistung sind unschlagbar und die meisten legen auf seine Schwächen keinen Wert, weil er da punktet wo es wichtig ist. Und genau da versagen unsere Hersteller.
Egal ob Fehler in der Politik, falsche Impulse der Hersteller oder auch wirtschaftliche Umstände: Die Zeiten der Vormachtstellung im Automobilbau sind gezählt.
Darum liebe ich die Auto´s der 90er: ehrlich, zuverlässig, leicht zu reparieren. Auch mein E-Kona (super E-Auto) erschloss bei mir keinen Mehrwert und wurde wieder abgegeben. Emotion trägt bei mir mindestens zu 70% am Fahren bei. E-Roller: geiles Bastelprojekt und super schön zu fahren. Yamaha R1: Emotion, Sound, Performance. Das gibt mir kein heutiges, modernes Fahrzeug.

[Falcon]

Die Preispolitik bei den Fahrzeugen.... die "Gier" der Hersteller,

s162.gif (1.22 KiB) 207 mal betrachtet

vg

[E-Bik Andi]

Bitte Zitate so lassen, wie sie auch geschrieben sind! Das verkürzte Zitat zieht mein Geschriebenes völlig aus dem Kontext

[error]

E-Roller: geiles Bastelprojekt und super schön zu fahren.

Das unterschreibe ich sofort. Besser kann man meine (persönliche) Einstellung zur zweirädrigen Elektromobilität nicht auf den Punkt bringen.

Gegen China können wir nicht anstinken- die E-Mobilität haben wir aus Arroganz verschlafen, Blech biegen können die Chinesen schon besser wie wir und deren Verbrennermotoren sind sogar standfester als das, was z.B. heuutzutage von VW, BMW und Co. vom Band läuft. Bei den Südkoreanern oder Japanern ist das Wort "Motorschaden" schon fast ein Fremdwort

Es tut fast weh die entsprechenden Videos von Motoreninstandsetzern anzusehen, die über die Fehlkonstruktionen in deutschen Motoren berichten. Das geht in den Getrieben genauso weiter.

Sowas kann man nur leasen und den Wertverlust auf andere abwälzen. Dummerweise gilt letzteres für einige Elektrofahrzeuge genauso.

[Afunker]

Gestern Abend gab es auf Tagesschau24.de im TV eine Sprechstunde mt einer Frau,
irgendwie zu dem Thema "VW in der Krise, E-Autos in der Krise und warum?" (von mir so tituliert)
Da wurde so insgeheim und auch offen, dass angesprochen, was bisher E-Bike Andi und andere hier angesprochen haben.
Volle Zustimmung auch von mir! aber wahr

[E-Bik Andi]

@Afunker
ich wünschte, dass jeder mal Mäuschen sein dürfte was in der Entwicklung so abgeht. Man weiß ja wo es hakt, aber immer wenn man meint sie wären jetzt auf dem richtigen Weg wird immer noch einer draufgesetzt. In einem E-LKW sind z.B. teilweise 28 (!!!) lebenswichtige Steuergeräte, die zwangsweise untereinander kommunizieren müssen. Aber weil das ja noch nicht reicht, kommen diese von verschiedenen Zulieferern. Da ist Spaß angesagt. Das Beste daran ist aber, dass zwar die jeweiligen Softwarestände intern geschrieben werden, aber die ganze CAN-Bus Verheiratung von externen Firmen gemacht wird. Wenn da mal bei Tests im Ausland ein Fahrzeug Fehlerbehaftet stehen bleibt oder an der Ladesäule streikt, fliegt ein Externer runter um den Fehler zu beheben......manchmal Monate.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will: diese Vorgehensweise in der Entwicklung ist unbezahlbar! Kein Wunder, dass die Kisten so teuer sein müssen, um in ihrer Produktionszeit Gewinn erwirtschaften zu können.
Aber der Kunde ist nicht mehr auf wenige Hersteller angewiesen, da ja die Chinesen in den europäischen Markt drängen. Auch in China hat sich das Mindset der Kunden verändert: sie kaufen jetzt lieber ihre einheimischen Produkte- das war unser größter Markt weltweit. VW stirbt nicht durch die schlechten Absatzzahlen in Europa, sondern durch den Einbruch ihres Marktes in China.
In den USA hat der Dieselskandal VW unsymphatisch gemacht- der Ami ist Patriot und boykotiert sofort solche Unternehmen.
Und jetzt setzt die IGM dem ganzen die Krone auf: Streiks und 7 Prozent Lohnerhöhung fordern, während ihr Schiff am sinken ist
Sorry, aber weder VW noch die Mitarbeiter haben den Knall gehört.
VW hat sich ja seid zwei Jahren auf die Fahne geschrieben, die sparsamsten Elektroautos zu entwickeln. Und was kam raus: ein ID7, der fast das Doppelte eines ModelY kostet Und sparsamer ist er auch nicht! Auch wenn die Kiste 5kWh weniger verbrauchen würde....den Mehrpreis holt man rechnerisch niemals rein in einem Autoleben.

[Afunker]

Andi du bist einer der wenigen hier im Forum (und womöglich im ganzen Land?)
und genau wie ich (obwohl ich nie in einem Unternehmen für E-Mobilität gearbeitet habe) erkannt hat, woran es bei der E-Mobilität in D kränkelt!
Wenn dann noch jemand wie mein Vermieter einer Partei angehört, die/der rückständig zurück ins Zeitalter von Verbrenner
(er fährt einen 20 J. alten Diesel) gehen will, PV-Anlagen und WKAs im Umkreis unserer Landregion abschaffen/nicht mehr bauen will,
dann ist es nicht mehr weit her und wir (damit meine ich uns Alle) gehen schweren Zeiten entgegen.
Da wäre ich am liebsten in einem Land wie China, Thailand, Kroatien ect. wo eher auf Neuerungen/Verbesserungen eingegangen wird....

[E-Bik Andi]

Bin ich voll und ganz bei Dir! Ich war ja beruflich schon vor über 20 Jahren in Südkorea (Seoul) und erst vor drei Jahren in China- die sind uns digital um Jahrzehnte voraus. Ich habe auch meine Verbrenner, aber ein völlig anderes Mindset als Dein Vermieter. Ich baue meine PV ständig aus inkl. der Akkus, lebe mit beiden Techniken parallel wo sie auch Sinn machen und habe mich völlig vom politischen Treiben (wenn es um Energie geht) entkoppelt.
Natürlich habe ich mein AKW noch am laufen (Holzofen), aber parallel läuft bei mir eine Wärmepumpe die im Sommer kühlt und im Winter heizt (95%).
Der Holzofen wird nur bei unter -5 Grad angeworfen, weil die Wärmepumpe dann in einen schlechteren Wirkungsgrad kommt, als wenn ich mein Brennholz (kostenlos vom Wald eines Freundes- muss ich nur in 33cm schneiden und spalten) nutze.
Ferner zieht mir dann die Wärmepumpe die Akkus schneller leer- wäre ja idiotisch.
Ich mag diese extremen Lager nicht- Ultragrün oder "MAD MAX- distropische" Kollegen
Wir haben noch nie so viele Möglichkeiten gehabt, authark Energie zu erzeugen und diese auch zu nutzen wie jetzt! Akkus werden immer billiger, PV kostet auch nicht mehr viel- wer das nicht nutzt obwohl er die Möglichkeiten hätte- völlig unverständlich für mich
Und wenn mir dann ein Klima- Weltuntergangsjünger kommt wegen meiner Oldtimer oder Youngtimer, kann ich auf meinen positiven Footprint verweisen
Bei Dir wird´s Zeit, dass Du dem Vermieter den Finger zeigst und was besseres findest