Tinbot ESUM ES1 Akku oder Elektrik Defekt

[plasmaversum]

Hallo Zusammen,

meine Tinbot ESUM ES1 lässt sich nicht mehr starten. Ich würde mich sehr über eure Hilfe bei der Fehlersuche freuen.

Fehlerbeschreibung
Vorgestern hat die ESUM funktioniert, dann wurde sie über Nacht geladen, am nächsten Morgen ist das Display beim Start mehrfach an und aus gegangen bevor sie ausgeblieben ist.

Ladetest
beim versuch sie zu laden bleibt die lade LED am Netzteil wenige Sekunden Rot bevor sie auf Grün zurückspringt.

Spannungsmessungen

• gestern habe ich 82 V an beiden kontakten des Akkus gemessen. (Display zeigte kurz 100% an)
  heute habe ich 66 V an beiden kontakten des Akkus gemessen. (Display zeigte kurz 92% an)
  wenn ich das Ladegerät anschließe geht die Spannung am Entladeanschluss des Akkus mit hoch
  wenn ich das Moped anschließe geht die Spannung am Ladeanschluss des Akkus auf null

Spannungsmessungen am Akku
dann habe ich den Akku aufgeschraubt und die Zellen gemessen:
Zellspannung vor dem BMS 81 V
Spannung nach dem BMS 66 V

Widerstandsmessung am Fahrzeug
der Widerstand zwischen den Leistungskontakten an der ESUM ist unendlich

Vermutung
ein Kurzschluss in der Leistungselektronik
defektes BMS
eventuell hat das Eine das andere Verursacht

Ich würde mich sehr über eure Hilfe und Erfahrungen bei der Fehlersuche freuen.

[didithekid]

Hallo,
für mich hört sich das Verhalten des BMS insofern normal an, dass es den Akku-Ausgang noch nicht freigegeben hat, weil Signale, wie "Zündung AN" oder "Ladegerät wurde angeschlossen" dort nicht angekommen sind.
Der noch von den FET gesperrte Ausgang zeigt am empfindlichen Messgerät eine Pseudospannung an, die verschwindet, wenn etwas Anderes als das Messgerät angeschlossen wird.
Ist das Verweigern des Ladens unabhängig von - Akku im Fahrzeug - oder - Akku direkt an das Ladegerät angeschlossen?

Kurzschluss Leistungselektronik und Widerstand unendlich, musst Du uns erklären.


Viele Grüße
Didi

[plasmaversum]

Dank dir Didi,

für mich hört sich das Verhalten des BMS insofern normal an, dass es den Akku-Ausgang noch nicht freigegeben hat, weil Signale, wie "Zündung AN" oder "Ladegerät wurde angeschlossen" dort nicht angekommen sind.
Der noch von den FET gesperrte Ausgang zeigt am empfindlichen Messgerät eine Pseudospannung an, die verschwindet, wenn etwas Anderes als das Messgerät angeschlossen wird.

Interessant!

Ist das Verweigern des Ladens unabhängig von - Akku im Fahrzeug - oder - Akku direkt an das Ladegerät angeschlossen?

Akku direkt an das Ladegerät angeschlossen!

Kurzschluss Leistungselektronik und Widerstand unendlich, musst Du uns erklären.

Irgendein Kurzschluss war meine erste Vermutung als Ursache für den Spannungsabfall, weil ich nicht wusste, dass das BMS den Akku-Ausgang erst freigeben muss. Habe einfach den Wiederstand zwischen + und - überprüft: Er ist OK

Videos
Starten ohne Ladegerät (Multimeter in Akku Ladebuchse):
http://gofile.me/4BSQT/5sCjQxnw4

Starten mit Ladergerät (Multimeter in ESUM Ladebuchse):
http://gofile.me/4BSQT/hfMl7ySBm

[didithekid]

OK,
über Pins in der Stecker zu Akku-Buchse-Verbindung wird normalerweise das BMS im Akku aktiviert und der Strom eingeschaltet. Die ESUM hat wohl eine Start/Stopp-Taste dazu. Beim Anstecken des Ladegerätes muss der Akku (bzw, dessen BMS) dies auch erkennen und Laden freigeben. Das passiert hier offenbar beides nicht. Da würde eine gebrochene Leitung die zu Ladebuchse und Fahrstrom-Buchse gleichzeitig führt, schon reichen, um die Aktivierung lahm zu legen. Da Du den Akku ja schon auf hast, könntest Du mal schauen, ob da etwas zu finden ist. Es kann natürlich auch etwas am BMS kaputt sein, oder auch im Akku (z. B. eine Sensorleitung des BMS ab), wodurch das BMS die Akku-Sperre aufrechterhält.
Bei einem 20s-Akku müssen da ja mindestens 21 Zellspannungsleitungen im BMS enden, deren Messwert zwischen 3,0 und 4,2 Volt liegen muss, wenn der Akku öffnen soll.
Da die Akkus, bzw. das Ladegerät so häufig an- und abgesteckt werden, mag dort auch ein Defekt wahrscheinlicher sein.
Ich weiss jetzt nicht, ob das Ladegerät die kleinere 3-Pin-Buchse am Akku nutzt, oder auch die Chogori 2-1-5 (8-Pins).
Da zunächst das Display noch flackerte, muss ja ein Wackelkontakt vermutet werden. Wenn Laden über die gleiche Buchse läuft (und jetzt auch nicht klappt) kann der Grund in der Buchse liegen.

Viele Grüße
Didi

[plasmaversum]

Dank dir Didi,

Bei einem 20s-Akku müssen da ja mindestens 21 Zellspannungsleitungen im BMS enden, deren Messwert zwischen 3,0 und 4,2 Volt liegen muss, wenn der Akku öffnen soll.

Habe einige Teilspannungen (waren zwischen 3,0 und 4,2 Volt) und die Gesamtspannung (82 V) gemessen aber nicht alle systematisch.

Ich weiss jetzt nicht, ob das Ladegerät die kleinere 3-Pin-Buchse am Akku nutzt, oder auch die Chogori 2-1-5 (8-Pins).

3-Pin-Buchse!

Da zunächst das Display noch flackerte, muss ja ein Wackelkontakt vermutet werden.

Ich vermute eher das die BMS Phantom-Spannung durch die Last (ESUM) einbricht.

Ich überlege für einen Test den Pluspol vom BMS Ausgang auf den BMS Eingang um zu schrauben und zu testen, ob die ESUM dann startet.

Meinst du die ESUM würde in diesem Setup starten?

[plasmaversum]

Ich habe inzwischen folgendes getestet:

Ich habe den Minuspol vom BMS Ausgang auf den BMS Eingang gelegt: die ESUM startet nun.
Im Display wird kein Akkuladezustand angezeigt.
Ohne BMS werde ich den Akku aber nicht benutzen.
Daher möchte ich nun eingrenzen, warum das BMS nicht aufschaltet:

Ich habe alle BMS Spannungen (benachbarte Leitungen) vermessen: bis auf die 2 Leitungen, die auf den gleichen Kontakt am Akku gehen haben, alle 4,1 V

Ich habe eine Durchgangsprüfung der Datenleitungen zwischen Fahrstrombuchse und BMS Stecker gemacht: bei mir gibts nur ON in Grün und CAN-H in Gelb: beide sind durchgängig.

Stecker der Tinbot ESUM proL3E Tinbotm23 connector.jpg

Wenn ihr keine bessere Idee habt, würde ich jetzt den Kabelbaum an der ESUM untersuchen.

[didithekid]

Hallo,

wenn ich das richtig verstehe, hast Du das BMS jetzt überbrückt (und das Fahrzeug startet wieder).
Wenn alle 20 Spannungsdifferenzen der 21 Messleitungen um 4,1 Volt liegen, ist der Akku fast voll und die Zellen sind gesund.
Es scheint also eher am BMS zu liegen. Teste noch einmal, ob der Akku jetzt läd.
Die 3-Pin-Ladebuchse hat ja allenfals einen Pin, der dem BMS melden kann: Originalladegerät ist angeschlossen.
Das schein nicht zu klappen und angeschlossen am Roller bleibt das BMS wohl weiter gesperrt.
In der Tat hört sich das nach notwendigem Tausch des BMS an.

Der Roller-Kabelbaum kommt beim Laden ja nicht zum Einsatz. Verdacht liegt da im Akku, speziell im BMS.

Viele Grüße
Didi

[plasmaversum]

Hallo Didi,

wenn ich das richtig verstehe, hast Du das BMS jetzt überbrückt (und das Fahrzeug startet wieder).

JA

Wenn alle 20 Spannungsdifferenzen der 21 Messleitungen um 4,1 Volt liegen, ist der Akku fast voll und die Zellen sind gesund.
Es scheint also eher am BMS zu liegen.

Ich denke inzwischen auch das es am BMS liegt.

Teste noch einmal, ob der Akku jetzt läd.

Akku läd auch jetzt nicht

Die 3-Pin-Ladebuchse hat ja allenfals einen Pin, der dem BMS melden kann: Originalladegerät ist angeschlossen.

Scheinbar sind bei mir nur + und - angeschlossen.
http://gofile.me/4BSQT/p3U2dWeJH
Was aber den BMS Defekt verdacht erhärtet.

Das scheint nicht zu klappen und angeschlossen am Roller bleibt das BMS wohl weiter gesperrt.
In der Tat hört sich das nach notwendigem Tausch des BMS an.

http://gofile.me/4BSQT/NyDAz47Mt
Hast Du eine Idee wo ich so ein ESUM BMS nachkaufen kann?

An der Stelle schonmal einen riesengroßen Dank an dich Didi, ohne Deine Hilfe hätte ich den Fehler nicht so schnell eingrenzen können.