Elektroroller-Forum.de

Hallo, hat schon jemand daran gedacht die LiIon Akkus durch entsprechende LiFePo4 Akkus (72 V / 20 Ah) zu ersetzen ? Ich sehe dabei noch zwei Probleme: 1. Bei den aktuell verfügbaren LiFePo4 Akkus würde der Platz in dem vorhandenen Batteriefach knapp nicht ausreichen, man müsste ggf. auf das darüberliegende Gepäckfach verzichten. 2. Ich konnte bisher keine Informationen bzgl. der Kommunikation zwischen Akkus und Anzeigegerät finden. Wenn ich nur Plus und Minus anschließe läuft der Motor zwar aber die Akku Anzeige im Anzeigeinstrument funktioniert nicht.
Passende Kabelsätze mit Originalsteckern für Akku Eigenbau und passendes LiFePo4 Ladegerät sind verfügbar.

Hallo Wolfgang,

warum dieser Umbau? LiFePo4 Akkus haben eine geringere Energiedichte und daraus resultierend wird ein größeres Volumen und ein höheres Gewicht für die gleiche Leistung benötigt. Beides ist bei einem Elektro Roller nicht vorteilhaft!? Bleibt theoretisch eine längere Lebenserwartung, aber wenn die Lithium Akkus halten was der Hersteller verspricht beträgt auch deren Lebenszeit ca. 10 Jahre! Wie lange möchtest Du die Miku fahren?
Die Kommunikation mit dem Dashboard und die Freischaltung der Akkus wird durch das BMS gesteuert, LiFePo4 Akkus würden ein anderes BMS benötigen! Du würdest vermutlich andere Controller sowie ein anderes Dashboard benötigen.

Hallo,
natürlich haben beide Akku Typen ihre Vor- und Nach- Teile. Ein aus meiner Sicht wichtiges Kriterium ist aber die Tatsache dass LiIon Akku´s nur mit erheblichem Aufwand (Untertauchen in Wasser) zu löschen wären falls sie mal in Brand geraten sollten denn übliche Löschmethoden versagen da weil die LiIon Akkus während des Abbrennens den für die Verbrennung erforderlichen Sauerstoff selbst freisetzen. Klar geht nicht jeden Tag ein LiIon Akku in Flammen auf, aber wenn doch ist das oft mit relativ großen Sachschäden verbunden weil dann als Folge einfach mehr abbrennt als nur der Akku. das für alle Lithium Akkus nötige BMS wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Akku selbst verbaut sein denn es muss ja auch aktiv sein wenn der Akku ausserhalb des Fahrzeugs geladen wird. Ich gehe daher davon aus dass das Aneigegerät die Informationen über den Ladezustand entweder über digitale oder analoge Informationen übermittelt bekommt. Ähnlich sollte dann auch die Abregelung der Controller bei zu Ende gehender Restkapzität erfolgen. Was den erforderlichen Platzbedarf für die LiFePo4 Akkus betrifft würden die, rein auf Volumen berechnet, mittlerweile bei den 72 Volt / 20 Ah sogar reinpassen, aber leider sind die aktuell verfügbaren Formate etwas unglüch gewählt sodass der Verfügbare Raum nicht optimal genutzt werden kann.

Der Controller richtet sich immer nach der anliegenden Spannung. Ich würde nie auf so eine Idee kommen > Umrüsten

Hallo Conny,

kein Problem, schließlich muss auch jeder seine eigenen Prioritäten setzen. Es war auch nicht meine Absicht LiIon Nutzer umzustimmen sondern nur mal rumzuhören ob es gleichgesinnte gibt und welche Erfahrungen die so haben. Die 72 Volt mit LiFePo4 Akkus zu erreichen ist eigentlich nicht das Problem. Mir ging es hauptsächlich um die Kapazitätsanzeige. Beim eigenen Zusammenbau der Akkus gäbe es wohl auch die Möglichkeit Smart BMS Systeme zu verbauen über die die Akku Kapazität dann über entsprechende Apps auf dem Smartphone abgefragt werden könnten, schöner wäre es natürlich auf dem Original Anzeigeinstrument.

Schon mal mit Rundzellen wie den Eve C40 geplant?

Ich kann zwar noch keine wirklichen Erfahrungen über die Zellen berichten, habe aber einen 24S2P 72V Akku in eine Zündapp Bella mit QS138 70H V3 (3000W) Mittelmotor eingebaut.
Da die Spitzenleistung nicht höher als beim original sein sollte, wurde der Batteriestrom auf 110A begrenzt, was die Zellen mitmachen.
Höchstgeschwindigkeit liegt ebenfalls bei um die 80km/h.

Leider fehlt noch der wirkliche Erfahrungsbericht, der kommt erst nach dem der TüV seinen Segen gegeben hat.

Hallo Dominik,

vielen Dank für den Tip, auf den Abbildungen bei einem Aliexpress Angebot sind die Zellen mit einem Durchmesser von 35 mm angegeben und wenn das stimmt könnte ich das sogar unterbringen. Leider sind sie aber in der Beschreibung mit 40 mm Durchmesser angegeben und da würde der Platz nicht ausreichen. Weist du eventuell was der richtige Durchmesser ist ?

40,8mm laut NKon
Der Akku wurde mit 42mm Durchmesser geplant damit die Zellen sich sicher nicht berühren.
Beim Aufbau war überall etwas Luft

Ja, die Isolation zwischen den Zellen muss man natürlich auch noch berücksichtigen, aber unabhängig davon würde ich die auch mit den 40,8 mm nicht unterbringen. Aber vielen Dank für die Info. Ich denke dass ich mit prismatischen Zellen eine höhere Packungsdichte erreichen kann als mit Rundzellen und habe zwischenzeitlich dieses Angebot gefunden:

https://german.alibaba.com/product-deta ... 75b4SClVoj

Ich werde das in den nächsten Tagen nochmal genauer prüfen und schauen ob ich auch noch ein passendes BMS (möglichst Smart BMS) finde dass noch reinpasst. Da auch die Preise gut sind, wäre das eine gute Option.

Es gäbe auch noch Lifepo Pouch Zellen von A123 mit 20Ah, die sind aber deutlich teurer bei ähnlichen möglichen C-Raten.

Anbei ein Bild aus meinem Bastelthread vom Kettcar der Kids viewtopic.php?f=5&t=37932
und der Link zum Lasttest mit bis zu 500A viewtopic.php?f=21&t=11199&start=600