Elektroroller-Forum.de

Hallo zäme,
Ist vermutlich auch wieder eine Frage für VisforVoltage aber ich versuch es trotzdem mal.
Wie sind Eure Erfahrungen in dieser Jahreszeit mit der VX-1?
Wie weit kommt ihr mit dem Standard LIFEPO4 Akku (40Ah)?
Ich habe folgendes verhalten, welches aus meiner Sicht nicht so sein sollte:

Meine Vectrix steht die Nacht durch in einem nicht beheizten Schopf. Vermutlich kann es auch schon mal Minustemperaturen geben. Da ich mich selber aber erst ab ca. Plus 10 Grad auf ein zweirädriges Fahrzeug begebe, spielt dies nicht so eine Rolle.
Letzte Nacht war es hier ca 5 Grad. Die Vectrix wurde bei dieser Temperatur geladen.
heute morgen ca 6 Grad bin ich zur Arbeit gefahren 21km.
Das Problem beginnt aber eigentlich schon beim losfahren. Im Dorf ist ja noch alles Gut, da man sowieso nur 50km/h fahren darf. Aber sobald man aus dem Dorf kommt wären 80km/h angesagt. Dies sollte die Vectrix ja eigentlich problemlos schaffen. Tut sie aber nicht.
Die Anzeige meint 84Km Reichweite, Akku voll, maximale Geschwindigkeit 70km/h - Für mich mal komisch!
Hier muss ich sagen, es geht gleich etwas bergauf. Jedoch nicht grob und mit vollem Akku... sollte meines Erachtens kein Problem sein.
Geradeaus krieg ich dann irgendwie 85km/h hin aber nur knapp und es braucht nur wenig damit die Geschwindigkeit wieder einbricht.
Wenn ich im Büro angekommen bin steht auf der Anzeige 94Km Reichweite, Akku 75% Voll. Das letzte Stück geht recht Bergab 15% das freut den Akku.
Bei der Heimfahrt sind es ca. 10 Grad. und es geht gleich mal wieder die 15% Steigung den Berg hoch.
Maximal Geschwindigkeit den Berg hoch 45km/h es wären aber eigentlich 60km/h erlaubt. Naja, mit dem kann man ja leben. Oben angekommen sagt die Anzeige 30Km Reichweite Akku 50%. nun geht es runter und dann stetig etwas bergan. Zwei, drei Ortschaften dazwischen, wo nur 50km/h gefahren werden kann und sonst eigentlich 80km/h.
In den 50er Zonen ist es kein Problem. Diese Geschwindigkeit kriege ich so knapp noch hin. 80km/h ist Fehlanzeige!
Wieder zu Hause sagt die Anzeige 64Km Reichweite, Akku immer noch 50%, maximale Geschwindigkeit auf der Ebene 60km/h (mit viel gutem Willen)

Meine Frage nun: Ist das normal bei diesen Temperaturen oder ist da was im Eimer?
Wie ihr festgestellt habt, hat sich erst vor kurzem mein Charger aufgehängt. kann es sein, dass da noch was anderes nicht in Ordnung ist?

Danke für Eure Antworten.
Grüsse
Simon

LiFePO4 hat einen exponentiell steigenden Innenwiderstand bei fallenden Zelltemperaturen. D.h. je kälter desto überproportional tiefer ist der Spannungseinbruch bei einer bestimmten Stromentnahme. Und Spannung = Höchstgeschwindigkeit bei unseren E-Motoren, egal ob VX1 oder Thunder oder vR one oder...
Diese Kurven hatte ich mal extrapoliert aus einer wissenschaftlichen Untersuchung. SOC=State of Charge=Ladezustand.

Du siehst, dass sich zwischen 20 und 0°C der Innenwiderstand fast verdoppelt, d.h. der Spannungseinbruch bei einem bestimmten Entladestrom wird auch fast doppelt so hoch.

Deshalb heize ich in Herbst, Winter und Frühjahr meine Batterie auf ca. 23°C auf Dann es kalt sein wie es will, mein Roller tut fast gleich gut wie im Sommer.

Danke MeRoller für Deine Antwort.
Ok, dann ist also der LiFePo4 Akku eher was für den Sommer.
Die Temperatur der Akkus als ich zuhause war, lag bei rund 22 Grad. Müsste sich da das Verhalten nicht geändert haben? Ich meine nur weil die Ladung ja immerhin noch 50% betrug und eine Restreichweite von 64km angezeigt wurde.
Aus der Theorie würde ich auch behaupten, dass sich die Akkus bei Nutzlast relativ schnell aufwärmen müssten, womit sich ja dann während der Fahrt die Leistung verbessern müsste.
Sorry für meine Anfänger Fragen und Theorien... Allem anschein nach hätte ich mir diese Überlegungen vor dem Kauf machen müssen
Welchen Akkutyp würdest Du heute eigentlich empfehlen? Sind die neuen Akkus von Vectrix besser was tiefe Temperaturen angeht?

Die Zellen der Wahl für den VX1 sind die vom Nissan Leaf, sie passen perfekt in den unteren Batteriekasten, haben die doppelte Kapazität und sind bei Kälte etwas besser drauf als LiFePO4. Bezüglich Stückzahl gibt es verschiedene Erfahrungen auf VisForvoltage.

Hallo
Ich bin dabei einen Vx-1 mit defekten Akkus zu kaufen. Welche Zellen könnt ihr mir aus Erfahrung empfehlen?
Danke.

Ähm, das hatte ich doch vor ca. einem Monat schon geschrieben, direkt in der Nachricht, auf die Du geantwortet hast...

Völlig normale Verhalten der 40 Ah Zellen. Erst oberhalb der 10 Grad erreicht man überhaupt erst die 100 km/h. Ich war bei 8 Grad unterwegs und konnte es nur bis 95 km/h schaffen. Und das auch nur weil der Akkusatz um zwei Zellen erweitert wurde. Bei 15 Grad und mehr Liefern die Zellen dann alles was der Roller fordert. Der Li+2 Zellen bleibt bei Temperaturen unterhalb der 5 Grad stehen denn dafür sind die NiMh da. Der Li++ 42 Zellen a 60 Ah ist da schon besser. Der kommt auch bei 0 Grad noch auf seine Endgeschwindigkeit, etwas träger halt aber es geht. Was bis -16 Grad geht sind die NiMh. Bei dieser Temperatur habe immerhin noch 80 km/h erreicht. Der Versuch bei -4 Grad den Li+ original zu fahren ist nach 300 Metern gescheitert. Da blieb er mit Meldung Akku leer stehen.
Gruß Uwe

Der VX1 ist mit 120V und mehr unterwegs (133V nominal), hat aber um die 35kW Maximalleistung und 11kW Dauerleistung, jeweils mechanisch.
Gehen wir von wohlwollenden 90% Gesamtwirkungsgrad ab Batterie aus, würden 35kW / 0,9 = 38,9kW elektrisch benötigt. Bei 133V nominal müsste die Batterie also 38900W / 133A = ca. 292,4A Spitzenstrom abfeuern Das wäre ENTSCHIEDEN zu viel für 40Ah LiFePO4-Zellen, da brechen selbst vollgeladen unter 20°C gnadenlos ein!

Bei 11kW Dauerleistung, wie es zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit benötigt wird, sieht es dann so aus:
11000W / 0,9 / 133V = 91.9A => immer noch über 2C für die armen kleinen LiFePO4 Zellen, selbst das sorgt für deutlichen Spannungseinbruch bei unter 20°C.

Unterdimensioniert ist da noch untertrieben...

Wenn man die kleinste NMC (Nickel-, Mangan-, Cobalt-X-oxid) Batterie von Vextrixparts von 5,5kWh Kapzität hernimmt kommt man auch da auf knapp über 41Ah Zellen. Auch wenn NMC Zellen weniger Innenwiderstand aufweisen als LiFePO4 werden die mit maximal über 7C auch schon sehr stark belastet, aber mit etwas über 2C dauerhaft sieht es nicht mehr ganz so schlimm aus.

Die größte 16kWh NMC Batterie und knapp über 120Ah Zellen ist auch bei Maximalleistung mit nur noch 2,4C belastet, und bei Dauerleistung muss sie nur noch einen besseren Leerlauf liefern

Die 60er Calb sind optimal was Platz und Leistung angeht. Nur erst bei 42 Zellen ist der Fehler den GP gemacht hat was den MC angeht gegenüber den NiMh ausgeglichen. Ich habe ja nun alle im direkten Vergleich zur Verfügung und kann nur sagen das die ersten 30 km ab Steckdose der NiMh besser geht wie der Li+. Der entwickelt seine wahre Leistung erst bei mäßiger Geschwindigkeit hinsichtlich Reichweite. Bei Strecken unterhalb der 20 km ist der NiMh erste Wahl. Aber wenn es denn heißt 100 km Autobahn ohne Angst und mit Spaß kommt der 42 Zeller Calb 60 Ah unter den Hintern. Meine nur 17 Minuten auf der Autobahn bei youtube mit diesem Roller werde ich nie missen mögen. So selten wie ich unter Zeitdruck fahre und dann noch über die Autobahn mit einer Gopro dabei ... . Das geht bei 20 Grad+ Problemlos. Und dann mal eben 30 Minuten an der Steckdose um diese Strecke wieder in die Zellen zu bekommen ist wirklich Spitze. Diese Strecke war übrigens noch 20 km länger da es so weit war bevor ich überhaupt die Autobahn erreicht hatte. Das kann kein 133 Volt Nominal erreichen, egal welche Temperatur. Mit dem Roller bin ich bei -8 Grad immer gut unterwegs gewesen und das mittlerweile über 40 tkm. Die 7,1 Kw Ladung habe ich seit dem letzten Jahr noch nachgerüstet und schon des öfteren benötigt. Ist schon was Wert das 40 km in 20 Minuten wieder geladen sind. Die 60er Calb erreichten laut Anzeige bei unter Null Grad nach wenigen Kilometern mindestens 8 Grad. Der Roller hat das Blech vorn drin und somit keinerlei Kühlung durch Fahrtwind.
Was den LI angeht so gibt es wohl niemanden mehr der mit den 30 Ah Zellen noch unterwegs ist. Die waren total überfordert mit der Leistungsaufnahme des Motors. Dazu noch das grottenschlechte BMS. Auf den 40 tkm habe ich drei Zellen durch Übermut zerstört. Die verbauten Balancer melden keine Unterspannung und bei allen drei Gewaltritten hatte ich vorher lange Zeit keine Ausgleichsladung gemacht. Immer ca. 5 km vor der heimischen Ladung brachen 3 Volt weg. Genau genommen war das nur zwei mal mein Fehler und einmal ein defekter Balancer. Aber nie bin ich nicht angekommen. Einmal 70 km/h Gegenwind bei 130 km Strecke bei nur 90% Ladung und das zweite Mal mit Sozius, 400 Kg gesamt, mit 70% Ladung über 80 km. Denn selbst wenn eine Zelle das Zeitliche segnet geht es mit 41 Zellen weiter. Der ESD kann die 156 Volt für die 42 Zellen problemlos schaffen und bei der Fahrt sind die 140 Volt nur von Vorteil. Bei 3 Grad heute und voller Beschleunigung oder 120 km/h ging die Spannung nie unter 122 Volt. Einzig das Problem das es bei längerer Fahrt oberhalb der 110km/h immer den Schraubenschlüssel und Entcoder zu sehen gab. Bei 90 Km/h mit Tempomat auf der Bahn und ca. 10 Grad steht die Spannung konstant bei 135 Volt und das 70 km lang. Bei 6 Grad und 70 km/h mit Tempomat sind auch die 135 Volt zu sehen. Heute bei 11 Grad und 70 km/h stand die Spannung bei 137 Volt. Vor knapp 5 Jahren bei der Berechnung für den Umbau auf die 60 Ah Calb ist die Erfahrung eines Li+ Fahrers bei Minusgraden gerade recht gekommen. Dazu die Nähe der Daten des ESD. Es waren die gut 6 Volt oder zwei Zellen LiFePo4 mehr die den Roller betriebssicher machten. Darum auch war das Erste was der die letzte Anschaffung, ein Li+, bekommen hat zwei 40 AH Zellen zusätzlich mit Balancer, Der fährt jetzt ähnlich wie der 60er Calb muß nur halt bei gleicher Fahrweise nach 80 km an die Dose. Eine höhere Spannung reduziert halt den Strom, schont die Zellen, und der Roller reduziert nicht mehr. Letzteres ist gerade schön wenn es denn unter 10 Grad hat.
Gruß Uwe

Ist das hier das besagte iutiub video?
https://www.youtube.com/watch?v=_pJ-9DutL2c
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