Phänomen bei Akkuanzeige

eRetro
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Re: Phänomen bei Akkuanzeige

Beitrag von eRetro »

didithekid hat geschrieben:
Do 6. Jul 2023, 19:12
(Effekt der Gegeninduktion)

Viele Grüße
Didi
Hallo,

wow! (Effekt der Gegeninduktion) erkläre mir das mal bitte was Du damit meinst? Ich schaue auch gar nicht bei wiki vorbei, denn …….

Gruss eRetro
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eRetro
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Re: Phänomen bei Akkuanzeige

Beitrag von eRetro »

ohne auf diese merkwürdige Aussage von Didi einzugehen!

Ich habe es mir mal so durch den Kopf gehen lassen und eRetro ist nicht blöd was Elektrik angeht. Es sind möglicherweise zwei Faktoren am Werk die die Anzeige erklären können. Der Schritt mit dem Voltmeter und der Spannungsmessung war hier für mich ausschlaggebend. Die Anzeige scheint mit erheblicher Verzögerung zu arbeiten, da es sich nicht direkt um eine Spannungsmessung handelt. Soll heißen, ein Wert der einmal unterschritten wurde wird länger Zeit angezeigt um die Anzeige nicht wie verrückt pendeln zu lassen.

Dazu folgt, dass eine Blei Batterie und deren Entladungskurve recht flach ausfällt. Ich habe eine ähnliche Anzeige bei meiner elektrischen Lasten-Karre (auch 24Volt) die sich verdammt ähnlich verhält. Aber ich muss die Lasten-Karre schon erheblich vordern bis die Anzeige ähnlich reagiert. So lange die 24Volt Blei-Gel frisch ist, passiert das nicht und ich habe stets den Eindruck bei der Anzeige, dass die Karre noch gut geladen ist. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass diese plötzlich abfällt und mir anzeigt, ey ich will Strom. Steht das Gefährt, klettert auch die Anzeige wieder, da sich die Batterie etwas erholt.

Der zweite Faktor ist tatsächlich die Kälte. Blei ist zwar weniger empfindlicher gegenüber Lithium, aber bleiben wir bei „Blei“ und ziehen keinen Vergleich dahin. Der Blei – Akku wird sich sicherlich im Betrieb etwas erwärmen, was ein Anstieg der Spannung erklärt. Aber eine kalte Batterie funktioniert eben nicht so gut und der Strom den man einer kalten Batterie entnimmt kommt nicht wieder wenn diese sich erwärmt. Sprich, Kapazitätsverlust und eine kalte Batterie die entladen wird ist eine unglückliche Batterie. Weiterhin lese ich hier, dass die Batterie wahrscheinlich nur sporadisch voll geladen wurde. (….Ich muss dazu sagen, dass ich den Rolli früher immer sofort wieder aufgeladen habe, also nach jeder Fahrt, so dass es damals nicht so zum Tragen kam….)

Ein böser Fehler, ganz böser! Bei einer Teilentladung sulfatiert der Akku ganz schnell und schneller geht es dann noch wenn er nicht umgehend geladen wird. Ich nehme mal an, dass es die ersten Anzeichen sind, das schnelle absacken der Spannung und erhebliche Schwankungen der Akkuanzeige. Der Akku wird nicht mehr die Kapazität haben und Zellen sind schon vorgeschädigt.

Gruss eRetro
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didithekid
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Re: Phänomen bei Akkuanzeige

Beitrag von didithekid »

Hallo,
so merkwürdig ist das mit der Gegeninduktion gar nicht.
Wenn das E-Fahrzeug (ohne Batterie) begab rollt, wirkt der Motor als "Dynamo" und erzeugt (sofern BLDC mit 3-Ph) zwischen den drei Motorphasen-Leitungen Wechselspannung, deren maximalen Spannungs Ausschläge mit der Drehgeschwindigkeit des Motors ansteigen. Das macht man sich bei der Brems-Rekuparation auch zu Nutze, indem die gewonnene Energie wieder in den Akku zurückgespeist wird (wenn der Controller die Funktion von der Elektronik her beherrscht).
Soll der Motor angetrieben werden, muss die vom Controller angelegte Spannung (die Dieser wiederum aus dem Akku bezieht und daraus eine Wechselspannung formt) immer etwas höher liegen, als die im Motor induzierte. Sonst fließt kein Strom in der Richtung, die zu Antriebleistung führt.
Der Controller kann also nicht beliebig viel Strom zum Motor schicken, sondern mit zunehmender Drehzahl wird der maximal mögliche Stromfluss immer mehr gehemmt,
Mit Regelung von weniger Strom oder durch Begrenzung der Wechselstromfrequenz kann der Motor-Controller natürlich Eingreifen und Abschwächen. Aber das Maximum (was geht) hängt davon ab, welche Spannung dem Controler aus dem Akku zur Verfügung steht, um Wechelspannung für die drei um 120° versetzten Phasen zu formen, Und dies als Differenz zur Eigeninduktionsspannung im Motor, die ja erst einmal überwunden werden muss.
Im offenen Betrieb fährt ein Roller üblicherweise dann mit leerer werdendem Akku immer langsamer. Und Dies zu kompensieren ist schwer.

Viele Grüße
Didi
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Re: Phänomen bei Akkuanzeige

Beitrag von eRetro »

didithekid hat geschrieben:
Fr 7. Jul 2023, 20:52

so merkwürdig ist das mit der Gegeninduktion gar nicht.
…..was hat das mit der Batterieanzeige zutun….

So hätte ich es geschrieben, Aber, jetzt kommt das „aber“ wieder….

Du hast „Recht“! Was du beschreibst ist die Rekuparation, wie es ja in deinem Text schon steht. Meine Lasten-Karre mit der ebenso merkwürdigen Anzeige habe ich mir heute mal genauer angesehen. Der Antrieb ähnelt sehr den „Rollis“. Dieser hat ein echtes Differenzial mit Vorgelege und montierten E-Antrieb. Es ist mir nicht ganz ersichtlich ob es ein Reihenschlussläufer ist, aber ich tippe auf einen Drehstrom (Thyristor – Motor) mit permanenten Magneten. Der Motor ist als Reihenschlussläufer viel zu kurz und man sieht nix, außer dem Alu – Gehäuse nebst Lüfter. Ich erinnere mich, es gab diese Lasten-Karre früher mit einem Reihenschlussläufer, der aber mehr Strom fraß als er an Leistung abgeben konnte.

Aber warum hast Du Recht? Der Antrieb indiziert tatsächlich im Schiebebetrieb Strom! Man kann die Batterie abklemmen und wenn die Karre verschoben wird, geht die Batterieanzeige hoch. Allerdings konnte ich keine Rückführung an den offnen Batterieklemmen messen, was darauf hindeutet, dass die Batterieanzeige irgendwo im Controller abgegriffen wird, der aber über entsprechende (MOS-FET etc.) die Spannungsrückführung verhindert, da diese unkontrolliert wäre. (Ladestrom, Ladeschlussspannungen etc.) Die Regelung soll ja nur den E-Motor versorgen und man würde mit einer ¼ Tonne (beladen) nicht gerade bergab fahren wollen um die Batterie zu laden. Das Teil hat zwar zwei Scheibenbremsen, aber die arbeiten nur mäßig.

E-Motor: Der Anlaufstrom ist erheblich, gemäß beispielsweise bei einer asynchronen Maschine. Da reden wir vom 8 Fachen. Das sich der Strom verringert, hat einmal mit dem Wirkungsgrad zu tun und es wird ja keine weiter Last gezogen, solange man auf ebene Strecke verweilt. Daher wird auch die Batteriespannung weniger einbrechen oder vom Anlauf bis zum eigentlichen Fahrzustand wieder steigen. Ich tippe aber immer noch auf einen angeschlagenen Akku, der mehr schlecht als recht geladen wurde und dieses wohlmöglich jetzt erst einmal so in Erscheinung tritt.

Daher in diesem Sinne erst einmal Dank für deine Ausführung.

Gruss eRetro
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Rollicoco
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Re: Phänomen bei Akkuanzeige

Beitrag von Rollicoco »

Der Akku ist sehr wahrscheinlich schon etwas vorgeschädigt, @eRetro .
Das man Bleiakkus möglichst gleich nach Benutzung laden sollte war mit bewusst, aber ich wusste nicht dass dabei auch die Temperatur eine Rolle spielt. Später habe ich dann gelesen dass die Ladespannung für eine Temperatur von 20° ausgelegt ist und bei tiefen Temperaturen eigentlich nach oben korrigiert werden müsste.
Im ersten Winter 2020/2021 habe ich den Rolli immer im kalten Wagen gelassen und dort geladen. Ich hatte zu der Zeit auch nur eine provisorische Rampe um ins Haus zu kommen, was immer viel Aufwand war. Im Sommer 2021 habe ich eine fest installierte Rampe , die ich ab nächsten Winter auch immer genutzt habe. Somit ist der Akku im Winter im Auto wohl nie ganz voll geworden.
Aber das erklärt ja vermutlich nicht mein Anzeige Problem.

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