Das möchte man wohl eher nicht haben...

für alles über Litium Akkus (ohne LiFePo)
STW
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von STW »

Es gab einen Unfall. Ein Auto kommt von der Straße ab. Das Auto brennt. Es werden vier Tote im Auto gefunden.

Wir wissen nicht, warum das Auto von der Straße abgekommen ist. Raserei oder Autopilot?
Wir wissen nicht, ob der Unfall zum Tod führte oder erst der nachfolgende Brand.
Wir wissen nicht, was den Brand auslöste. Wir wissen nicht mal, ob der Brand Ursache oder Folge war.

Also nichts genaues weiß man nicht, außer dass es ein Tesla war.

Da es hier die Tage schon einen Link zu einem verunfallten Audi gab, der als Folge von Raserei von der Straße abkam und dann fett abgebrannt ist, hier mal noch weitere Links aus den letzten paar Wochen (Google versorgt mich mit passenden Nachrichten, seit ich Audi fahre) und lasse mal die aus, die möglicherweise auf Brandstiftung hindeuten:

https://www.shz.de/lokales/elmshorn-bar ... n-47856444
https://ga.de/region/sieg-und-rhein/hen ... -119087347
https://www.mz.de/lokal/bitterfeld/rast ... ch-3919106
https://www.mz.de/lokal/bitterfeld/bran ... rt-3920638
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Falcon
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von Falcon »

egal ob benziner oder akku... so ein auto brennt lange
die inneneinrichtungen aus kunststoff, die kabel brennen sehr heiß und sehr lange, reifen mit eingerechnet.

egal was, wie, wo, ich möchte da nicht drin sitzen, geschweige in sowas sterben.

vg

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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von wiewennzefliechs »

STW hat geschrieben:
Do 10. Okt 2024, 14:07
"Für eine Ersparnis von müden 36 Euro wird dem Kunden Ärger zugemutet, während sich der Importeur Gewährleistungs-Kosten ans Bein bindet, die vielfach höher sein dürften als 36 Euro."

Nö. Die meisten Leute sind Wenigfahrer, da fällt das Probem erst nach 1 - 2 Jahren auf. Dann spendiert man denen ein neues Billigbauteil, bleiben dann immer noch 30€ über.
Du vergisst, dass das Billigbauteil auch eingebaut werden muss. Das kostet erheblich mehr als das Billigbauteil selbst und auch erheblich mehr als die Preisdifferenz zwischen einem Billigbauteil und dem teuren. Wenn der Hersteller die Reparaturkosten bezahlen muss, wird er eher nicht bereit sein, ein Billigbauteil zu verbauen, sondern er nimmt eines, bei dem er dann tatsächlich aus dem Schneider ist (was also mindestens 2 Jahre hält, so dass im Falle eines Defekts der Kunde die Reparaturkosten tragen muss).

Apropos: die von Emco anfangs verbauten Kaltgerätestecker waren nach weniger als einem Jahr geschmolzen, also noch innerhalb der Gewährleistungsfrist (Emco gibt sogar 2 Jahre Garantie, was bedeutet, dass nicht nach 6 Monaten der Kunde in der Beweislast ist). Emco musste die Rechnung für den Austausch der Stecker incl. Material und Arbeitszeit also selbst tragen. Besagter Denkprozess hat bei Emco aber schon vorher eingesetzt: zu dem Zeitpunkt, als meine Kaltgeräte-Stecker ausgetauscht werden mussten, wurden schon gar keine neuen Roller mit diesen Steckern mehr ausgeliefert. Auch mein Roller wurde auf die neuen Weipu-Stecker umgebaut - wie erwähnt auf Kosten von Emco. Dafür mussten sogar extra Befestigungsplatten angefertigt werden, damit man die runden Weipu-Buchsen anstelle der rechteckigen Kaltgeräte-Buchsen am Akku montieren konnte. Auch am Roller musste der Ausschnitt für die Buchse vergrößert werden. Der Aufwand dürfte drastisch mehr gekostet haben als 36 Euro. Danach war allerdings Ruhe im Karton. Woraus man die Erkenntnis gewinnen kann, dass es wohl doch für alle Beteiligten vorteilhafter gewesen wäre, die Weipu-Stecker von Anfang an zu montieren und nicht erst dann, wenn die ersten Kaltgeräte-Stecker anfangen wegzuschmelzen.

Das Ganze in viel teurer hat sich dann mit den berüchtigten grünen NoName-China-Akkus noch 3 Mal wiederholt. Auch da musste mir Emco gratis Ersatz liefern (die Garantie umfasste auch die Akkus). Und auch da hat bei Emco das Nachdenken schon vorher eingesetzt: schon lange bevor sie mir den letzten der 3 jeweils 1000 Euro teuren Ersatz-Akku liefern mussten, haben sie keine neuen Roller mit diesen Akkus mehr ausgeliefert. Nur als Garantie-Ersatzteil hat man die Schrottdinger noch bekommen. Als dann der 4. China-Akku genau wie seine Vorgänger nach weniger als 1/10 der prognostizierten Laufleistung hinüber war, habe ich darauf bestanden, einen der neuen Akkus von Cleantron zu bekommen. Da der Cleantron-Akku teurer ist als die China-Akkus, musste ich etwas zuzahlen. Dafür funktioniert der Akku jetzt nach immerhin 7 Jahren immer noch. Auch hier galt: hätte man gleich die teuren Cleantron-Akkus eingebaut, wären vierstellige Gewährleistungs-Kosten nicht angefallen.

Gruß

Michael
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Falcon
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von Falcon »

wiewennzefliechs hat geschrieben:
Di 15. Okt 2024, 14:52
innerhalb der Gewährleistungsfrist (Emco gibt sogar 2 Jahre Garantie, was bedeutet, dass nicht nach 6 Monaten der Kunde in der Beweislast ist).
bei garantie gibt es keine beweißlastumkehr.....

beweislastumkehr bei gesetzlicher gewährleistung beträgt seit jahren schon 12 monate, nicht mehr 6 monate.
mit einem gutachten oder einer eidesstattlichen erklärung kann sie 2 jahre betragen.

vg
Zuletzt geändert von Falcon am Di 15. Okt 2024, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von STW »

Nun ist Emco aber mit einem anderen Anspruch angetreten als manche Kistenschieber. Die wollten sich langfristig am Markt behaupten mit guten Produkten und gutem Support. Zielgruppe waren nicht nur Private, sondern auch Sharingroller. Mittlerweile scheint deren Schwerpunkt auf Businesskunden zu liegen.
Ebenso kennen wir nicht die Verträge zwischen Emco und Zulieferern. Manche haben Deals, die die chinesischen Hersteller mit in die Gewährleistungspflicht nehmen.

Daher hat Emco auch nachgebessert und die Serie verbessert / verbessern lassen - was man von Kistenschiebern nun nicht sagen kann. Dafür waren die Roller auch hochpreisiger als vom Kistenschieber.

Da haben die Anfangs Lehrgeld gezahlt, und ggf. auch draufgezahlt. Das Drama um den Stecker hätte man vorausahnen können, die Haltbarkeit von Akkus ergibt dann erst der Feldversuch, aus dem Preis heraus kann man nicht unbedingt auf dessen Langzeitstabilität schließen.
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von wiewennzefliechs »

Falcon hat geschrieben:
Di 15. Okt 2024, 15:02
wiewennzefliechs hat geschrieben:
Di 15. Okt 2024, 14:52
innerhalb der Gewährleistungsfrist (Emco gibt sogar 2 Jahre Garantie, was bedeutet, dass nicht nach 6 Monaten der Kunde in der Beweislast ist).
bei garantie gibt es keine beweißlastumkehr.....
Schrieb ich doch: bei Garantie hat der Kunde nicht nach 6 Monaten die Beweislast.
beweislastumkehr bei gesetzlicher gewährleistung beträgt seit jahren schon 12 monate, nicht mehr 6 monate.
Die geschmolzenen Kaltgeräte-Stecker und die Schrottakkus fanden alle lange vor der Verlängerung der Frist für die Beweislastumkehr statt (in meinem Fall in den Jahren 2014 und 2015). Die Frist lag damals noch bei 6 Monaten. Und dank Emco-Garantie gab es überhaupt keine Beweislastumkehr. Ich weiß, ich wiederhole mich ;)

Gruß

Michael
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von Falcon »

neuerlich 12 monate :)


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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von wiewennzefliechs »

STW hat geschrieben:
Di 15. Okt 2024, 15:21
Da haben die Anfangs Lehrgeld gezahlt, und ggf. auch draufgezahlt. Das Drama um den Stecker hätte man vorausahnen können, die Haltbarkeit von Akkus ergibt dann erst der Feldversuch, aus dem Preis heraus kann man nicht unbedingt auf dessen Langzeitstabilität schließen.
Genau das meine ich ja: ein Drama, das man vorausahnen kann, kann man verhindern. Und bei "made in Germany" wird das in der Regel auch verhindert. Bei "made in China" halt nicht (immer). Die Roller hätten niemals mit Kaltgeräte-Steckern in Serie gehen dürfen. Wenn der chinesische Hersteller das beherzigt hätte, hätte er Emco von Anfang an mit Rollern beliefert, in denen Weipu-Stecker verbaut sind, und nicht erst Emcos Reklamation abgewartet.

Dass die Akkus vorzeitig ableben werden, konnte man bei Emco dagegen tatsächlich nicht wissen. Das hat sich erst im laufenden Betrieb herausgestellt. Allerdings hätte der chinesische Hersteller der Akkus oder auch der Hersteller der Zellen das wissen können. Bevor man Zellen in Serie produziert bzw. Zellen in großer Anzahl in Akkus verbaut, testet man sie erstmal gründlich. Genau das fand bei den chinesischen Akkus aber offenbar nicht statt, oder man hat die Testergebnisse schlicht ignoriert und dachte, man kann den Langnasen auch Schrott andrehen. Auch das wäre bei "made in Germany" so wohl nicht passiert. Sei's drum: bei den Akkus hat Emco gleich Nägel mit Köpfen gemacht und nicht nur nachgebessert, sondern gleich den Lieferanten gewechselt, und zwar nicht nur den für die Akkus, sondern auch den für die Ladegeräte. Mit der Folge, dass der ehemalige, chinesische Lieferant EVPS einen Kunden verloren hat (wenn EVPS allen Kunden den gleichen Schrott angedreht hat, dürfte nicht nur Emco die Flucht ergriffen haben). Vorübergehend war EVPS sogar mal pleite (jedenfalls war die Website längere Zeit nicht erreichbar). Auch ein Beispiel, wie übertriebenes Sparen oder Pfusch nach hinten losgehen kann.

Gruß

Michael
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von freesty »

Marken 18650 gibts nicht erst seit gestern und sind langzeitbewährt, seit mind. 10Jahren. Die Hersteller geben die Eckdaten vor, discharge rate, charge rate, min max Temperaturen, Zyklen.

Dazu ein zuverlässiges BMS und dann die Zellen im Akkupack in die Extrembelastung Fahren. Max Dauerstrom (meist 1-2C) Entladen -> Laden -> Entladen und checken, ob die Temperaturen im Rahmen bleiben. Fertig.

Wenn das Akkupack so hält, gibt es keine großen Überraschungen mehr - natürlich entsprechend dimensionierte und getestete Kabel und Stecker.
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Re: Das möchte man wohl eher nicht haben...

Beitrag von rainer* »

Am Ende ist es (auch bei deutschen Herstellern) immer ein Abwägen zwischen Sicherheit/Haltbarkeit/Nachbesserungsaufwand und den Kosten bei der Produktion. Auch deutsche KFZ-Hersteller liegen pro Auto im vierstelligen Bereich bei den Gewährleistungsansprüchen pro Fahrzeug. VW hat z.B. derzeit 27 Milliarden € als Rückstellung aus dem Absatzgeschäft in der Bilanz (da ist nicht die restliche Rückstellung für den Abgasskandal enthalten).
Jeder Fahrzeughersteller wägt ab, ob sich an einem bestimmten Teil ein Mehraufwand lohnt, oder eben nicht. Wenn das Pendel zu sehr in Richtung sparen ausschlägt, kann es die ganze Marke gefährden (z.B. korrosionsempfindliche Bleche bei Fiat in den 80er Jahren, Lopez-Effekt bei Opel und bei VW).

Bei GM ist es ja erst jetzt raus gekommen, dass trotz mehr als 50 Unfalltote ein als ein bei GM als untauglich bekanntes Zündschloss weiter eingebaut wurde, weil es eben billiger war, als ein besseres. Und erst dann auf juristischen und öffentlichen Druck ein Rückruf 2014 die Fahrzeuge zurück gerufen wurden - 10 Jahre, nachdem es zu den ersten Toten kam.

Die etablierten Hersteller haben aber ein Marke zu schützen, daher wird das Pendel (hoffentlich) öfter in Richtung Sicherheit ausschlagen. Bei den chinesischen Zweiradherstellern im Billigsegment - da poppen neue Importeure auf, die möglichst billig verkaufen wollen. Und wenn verkauft wurde, geht ja höchstens der Importeur krachen. Es wird sich schon ein neuer finden, der die unterste Qualitätsschublade abkauft.

Bei Herstellern, die mit Ihrer Marke voraussichtlich dem Markt treu bleiben wollen und ein Händlernetz aufgebaut haben (Vmoto, Horwin, Niu) werden auch eher auf Qualität und Ersatzteilverfügbarkeit setzen.

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