Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
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wiewennzefliechs
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von wiewennzefliechs »

Hallbjoern hat geschrieben:Dazu habe ich aber jetzt Testvideos von Computerbild (z.B. den hier) gesehen, in dem die tatsächlichen Kosten pro 100 Kilometer mit über 50 Euro angegeben sind, da die Kosten für einen neuen Akku mit hineingerechnet wurden. Ist eine solche Kalkulation realistisch?
Nein, die ist totaler Schwachsinn, zumindest solange der Akku hält, was der Hersteller verspricht. Im Falle des Emco Nova R2000 sind das 1000 Ladezyklen, wobei man mit jeder Ladung maximal 50 km weit kommen soll. Daraus resultiert eine Gesamt-Laufleistung für den Akku von 50.000 km. In der Praxis würde ich die Anzahl der Ladezyklen und die Reichweite sicherheitshalber etwas reduzieren. Wenn der Akku etwas taugt, kann man durchaus von 30.000 km ausgehen. Jetzt muss man nur noch den Preis für einen neuen Akku (1.290 Euro) durch diese 30.000 km teilen, und man erhält die Kilometerkosten. Mein Taschenrechner nennt mir dafür einen Wert von 4,3 Cent (Cent, nicht Euro!). Zusammen mit den Stromkosten in Höhe von einem Cent pro km liegt man also bei Kosten von rund 5 Cent/km oder 5 Euro pro 100 km. Das ist nur ein Zehntel des von Computerbild errechneten Werts. Achja: den ersten Akku hat man mit dem Roller mitbezahlt, der dafür fällige Aufpreis stellt quasi einen Vorschuss auf die Betriebskosten dar. Der Roller selbst kostet demzufolge "nur" 2.500 Euro (was aber gemessen an der gebotenen Qualität immer noch sehr viel ist).

Der einzige Haken bei der Sache: ob der Akku tatsächlich 50.000 oder meinetwegen auch nur 30.000 km hält, weiß man vorher nicht. Bei meinem Novantic haben die Akkus beispielsweise nur um die 5.000 km geschafft, dann sind sie ausgefallen. Allerdings sind das völlig andere Akkus als die im Video gezeigten. Bei meinen Akkus handelt es sich um China-NoName-Akkus zweifelhafter Qualität. Der Akku des neuen Typs, mit dem der Roller im Video bestückt ist, besteht dagegen aus Samsung-Markenzellen und ist "made in Europe". Dem traue ich eine höhere Lebensdauer als den NoName-Akkus zu. Innerhalb der ersten 2 Jahre nach Kauf sind Akku-Defekte für den Kunden sowieso kein Thema, denn so lange hat man bei Emco Garantie auf die Akkus.

Apropos 25 km/h: mit einer Drosselung auf dieses Tempo gilt der Roller als Mofa. Aber auch damit muss man auf der Straße fahren, Radwege sind tabu. Weitere Einschränkung: es ist dann nicht mehr möglich, einen Beifahrer mitzunehmen. Mofas sind grundsätzlich nur für eine Person zugelassen, selbst wenn Platz für einen Beifahrer vorhanden ist.

Gruß

Michael
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Hallbjoern

Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von Hallbjoern »

wiewennzefliechs hat geschrieben:Apropos 25 km/h: mit einer Drosselung auf dieses Tempo gilt der Roller als Mofa. Aber auch damit muss man auf der Straße fahren, Radwege sind tabu.
Da steht in der StVO aber was anderes: "Außerhalb geschlossener Ortschaften darf man mit Mofas Radwege benutzen." (Siehe StVO, §2, Absatz 4). Es wäre bei mir auch nur außerhalb der Ortschaft von Belang.

Gluehbert
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von Gluehbert »

50 € /100 km? Dann hätte mein Roller ja schon fast 35.000 € verschlungen...

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lasser
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von lasser »

2Alf20658 hat geschrieben:Nur wenns ausdrücklich erlaubt ist....
in oben erwähntem §2 IV letzter Satz steht seit 2007 was anderes. Freigabe war früher.
Cemoto OS-310C, 3kW, Li-Ion 51,2V 60Ah, Akkus (1-4 Blei 48V 50Ah): 1.: 11 Mm, 2.: 5,3 Mm, 3.: 14,1 Mm, 4.: 11,6 Mm, 5. (Li-Ion): 10750km, 4,0 kWh/100km, (Langzeiterfahrung 1, 2 und 3)
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von herby87 »

Innerhalb geschlossener Ortschaften darf man mit dem Mofa auf Radwegen nur fahren, wenn das Zusatzschild "Mofas frei" vorhanden ist. Außerhalb geschlossener Ortschaften, darf man immer mit dem Mofa Radwege benutzen, hier ist das Zusatzschild nicht erforderlich.
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von STW »

Wollen wir doch mal rechnen, und nehmen den ungünstigen Fall von Bleiakkus, die 5000km mitmachen (bei mir weniger, bei anderen deutlich mehr, aber 5000km scheint mir ein realistischer Ansatz). Je nach Bleipreis kosten die Akkus 400 - 600€, nehmen wir den Mittelwert, dann sind das 10€ auf 100 Kilometer.
Dann lassen wir mal den Bleiroller als Baumarktbilligroller 2000€ kosten und rechnen mal mit einer Lebensdauer von 20.000km. Macht dann nochmal 10€ auf 100 Kilometer.
=> Wir sind bei 20€ auf 100km, dazu vielleicht noch ein bis zwei Euro an Strom. Die Stromkosten würde ich genauso vernachlässigen wie Inspektionskosten. Jetzt rechnen wir auf die 20TKm noch 500 Euro für einmal Ersatz Ladegerät und Controller, macht dann nochmals 2,50€ auf 100km.
Also: ich komme bei dieser Rechnung auf unter 25€ auf 100km.

Jetzt können wir noch mal mit Wenigfahrer kalkulieren, die im Jahr unter 1000km fahren. Hier würde ich vom kalendarischen Tod der Akkus nach 3 Jahren ausgehen, einer maximalen Nutzungszeit von zweimal Akkus nachkaufen, also 9 Jahre. Ebenso werden in dieser Zeit einmal Ladegerät und Controller ersetzt.
Also auf 9000km kommen 2000€ Roller, 1000€ für zweimal Akkus nachkaufen, 500€ für Ersatzteile, zzgl. Strom komme ich auf ca. 40€ auf 100km. Und wenn ich noch weniger fahre, wird es in Relation noch teurer.

Von daher: bei ungünstigen Rahmenbedingungen können sehr hohe Kosten entstehen.

Wenn ich aber jetzt mal die mehr als 50.000km von Gluebert nehme mit den ersten LiFePO4-Akkus, dann sieht es doch schon wieder erheblich günstiger aus.

Und nun die grobe Berechnung meines Rollers, aber unter der Annahme, dass ich gleich mit den Thunderskys und Balancern ausgestattet hätte:
Fiktiver Anschaffungspreis in 2007 rund 3000€ (1600€ Grundpreis mit Blei, Bleiakkus ziehen wir ab, dafür die knapp 2000€ für 40Ah-Akkus und Balancer wieder drauf, das sind die damaligen Listenpreise), das ganze auf 24000km, dazu Stromkosten und Kleinreparaturen, da bin ich im Moment bei ca. 15€ auf 100km, allerdings mit abnehmender Tendenz.

Jetzt könnte man noch Kleinteile wie ordentliche Reifen, Ventilgummis, drei Bremszangen vorne und ein paar wenige Ersatzteile draufpacken, aber das sind so um die 200€, macht also nicht den großen Unterschied. Ladegerät und Controller sind noch Erstausstattung.

Die Anschaffung eines (Elektro-)Rollers sollte genauso überdacht werden wie die eines Autos, in einigen Konstellationen ist man mit einem Taxi günstiger dran.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

achim
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von achim »

Naja, wenn man wenig fährt und Pech hat kann die Rechnung schon stimmen.
Akkukosten 1000 Euro, Kilometerleistung 1000km/Jahr, zwei Jahre Gewährleistung auf den Akku.
Akku nach Alauf der Gewährleistung defekt.
Macht 2000km für 1000 Euro = 50 Euro/100km.
Ich kann mir vorstellen dass das durchaus so vorkommt.

Gruß,
Achim

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wiewennzefliechs
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von wiewennzefliechs »

In dem Computerbild-Video geht es um einen Emco Nova, der ist mit Lithium-Akkus bestückt. Jede Spekulation über Bleiakkus erübrigt sich also. Lithium-Akkus traue ich eine kalendarische Haltbarkeit von mindestens 6 Jahren zu, d. h. selbst ein Wenigfahrer mit 1.000 km/Jahr sollte damit mindestens 6.000 km zurücklegen können. Wobei der Roller dann ja noch ok sein sollte, nur die Batterie ist dann platt und muss ersetzt werden. Bei einem Akku-Preis von 1.290 Euro ergibt das einen Kilometerpreis von 22 Cent oder 22 Euro für 100 km. Nix 50 Euro. Die Computerbild-Rechnung ist also auch in diesem Fall absoluter Quark. Bei Normalfahrern mit Jahresfahrleistungen ab ca. 3.000 km aufwärts stimmt sie erst recht nicht.

Vielleicht hat Computerbild ja die Inspektionen und andere Fixkosten mit eingerechnet. Aber auch deren Kosten sind viel geringer. Emco-Roller müssen alle 4.000 km zur Inspektion, was jeweils um die 70 Euro kostet (bei meinem Roller kosteten die Inspektionen bisher sogar nur 50 Euro). 70 Euro auf 4.000 km ergeben 1,75 Cent (Cent!) pro km oder 1,75 Euro auf 100 km. Auch die Inspektionen treiben die Kilometerkosten also nicht über 50 Cent, ebensowenig die Versicherung, deren Anteil an den Kilometerkosten ebenfalls nur im Cent-Bereich liegt.

Es ist mir wirklich schleierhaft, wie Computerbild auf 50 Euro/100 km kommt. An Emcos Stelle würde ich gegen den Bericht vorgehen.

@achim: selbst die alten, grünen Schrottakkus von Emco halten mehr als 2.000 km, die neuen "made in Europe" mit Samsung-Zellen erst recht. Also ist auch deine Rechnung hinfällig. Davon abgesehen, hat Computerbild den Roller getestet. Im Video ist nicht die Rede davon, dass während des Tests der Akku ausgefallen ist. Also sollte man einen (vorzeitigen) Akku-Ausfall auch nicht in die Rechnung einbeziehen, denn niemand weiß, ob und wann dieser eintritt. Es gibt hier im Forum Fahrer, die sind 40.000 km mit einem Satz Akkus gefahren und fahren immer noch damit.

Gruß

Michael
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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von achim »

Ich hab da eine gesunde Skepsis. Mein Nachbar z.B. fährt Pedelec. In vier Jahren den dritten Akku. Auch Samsung Zellen.
Sicher nicht die Regel, genausowenig die die Rechnung von Bild. Aber im Extremfall kann es schon mal so passieren.
Manche Akkus werden sicher auch mehrere Jahre und evtl. zig tausend Kilometer halten. Das ist dann das andere Extrem.
Mehrheitlich wird sich das irgendwo dazwischen bewegen.
Wozu ein Roller eine Inspektion braucht war mir schon immer schleierhaft. Beim E-Roller sowieso.
Bei meinen Benzinrollern wurde nicht mal ein Ölwechsel gemacht und auch das Ventilspiel nur nachgestellt wenn es sich akustisch bemerkbar machte. Der Cygnus hat 50.000 auf der Uhr und läuft immer noch wie ein Uhrwerk. Hat immer nur ganz normales 15W40 nachgefüllt bekommen.

Gruß,
Achim

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Re: Mehr als 50 EUR pro 100 km?

Beitrag von wiewennzefliechs »

Bei einem Test würde ich den Normalfall ansetzen, keinen Extremfall (weder in die eine noch in die andere Richtung). Und wenn die Tester nicht in der Lage sind, die Werksangaben zu überprüfen bzw. diese ggf. zu widerlegen, dann müssen sie sich an diese Werksangaben halten und diese auch als Basis für eine Kostenberechnung heranziehen. Auf dieser Basis kommt man aber nicht auf 50 Euro/100 km. Sogar bei Annahme des ungünstigsten Falles (Wenigfahrer, vorzeitiger Akku-Ausfall) sind die Kosten nicht so hoch.

Computerbild hat einen Fehler gemacht, basta.

Inspektionen sind bei Elektrorollern keineswegs überflüssig. Es gibt Verschleißteile wie z. B. die Bremsen, Lager und Züge müssen geschmiert und die Beleuchtung geprüft werden etc. pp. (der Emco-Inspektionsplan umfasst über 30 Punkte). Bei der letzten Inspektion meines Rollers wurde die Vorderradbremse, die schon ziemlich schwammig reagierte, wieder richtig eingestellt. Natürlich kann man das auch alles selber machen, aber wer wenig Zeit oder kein Händchen dafür hat, ist gut beraten, den Roller dazu in die Werkstatt zu bringen.

Gruß

Michael
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