Elektroroller-Forum.de

Hallo, ich suche einen Elektro Roller mit dem man auch gut zu zweit fahren kann und auch recht zügig Steigungen schafft, da ich in Stuttgart wohne.

Meine Vorstellungen
- 45 km/h
- ca. 3000 Watt
- Platz für 2
- bis 3.000 €
- hochwertige Batterie

Gefahren sind wir bisher den emco Nova (Stella) und den E-Leven e-xtra (wie Nova S5 Li, nur mit LG Akku). Beide haben uns zu zweit zügig fortbewegt.
Niu habe ich mir angeschaut, aber sie gefallen mir optisch nicht. Viele schwören hier ja aber auf Niu. Vielleicht könnt ihr mich überzeugen oder mir andere Modelle empfehlen, die ich nicht auf dem Schirm habe.

Gefallen würde mir auch der Futura Classico Li oder der SuperSoco Cux.

Welchen Roller könnt ihr mir empfehlen?

LG Anne

In der Klasse AM (im B-Fuehrerschein enthalten) darfst du bis zu 4 kW Dauerleistung haben. Wenn du wirklich oft zu zweit faehrst, dann solltest auf keinen Fall unter 3kW gehen. Noch besser 4kW, die sind aber seltener und es gibt weniger Auswahl. Realistisch wird aber kein Roller mit 4kW zu zweit mit dann 150kg Zuladung die Weinsteige mit konstant 45-49km/h hochfahren. Bist du bei deiner Probefahrt auch mal einen steilen Berg gefahren?

Beim Vergleichen der Roller bitte nichts auf die Reichweitenangaben geben, sondern den Energiegehalt der Batterie vergleichen, zB 60V*20Ah = 1200Wh = 1.2 kWh. Das kannst du dann auch in "realistische Reichweite" umrechnen, wenn du ca. 3-4 kWh / 100km ansetzt. Die Reichweitenangaben der Roller-Importeure sind utopisch.

Ansonsten geben die Roller sich alle nicht viel, es kommen alle aus China (auch wenn der Importeur was anderes behauptet). Ich bin bisher Trinity Uranus, unu und SuperSocu CUx gefahren. Bei mir ist es damals der Trinity geworden, denn der unu classic war mir schon alleine zu klein und den SuperSocu gab es noch nicht. Scheibenbremsen vorne und hinten und grosse Reifen sind auch ein Merkmal fuer besseren Komfort.

Mit 3000 Euro Budget solltest du also etwas finden, wenn du nicht erwartest, >10% Steigungen zu zweit mit 45km/h zu schaffen. Wenn das ein KO-Kriterium ist, dann musst du den B196 machen (ca. 10h Aufwand und 500-700 Euro) und eine Klasse hoeher kaufen (die "125er"). Das sprengt dann aber definitiv das Budget.

Danke für die ausführliche Antwort. Wir haben beide einen Motorradführerschein. Für längere Strecken nehmen wir das Motorrad. Der Roller soll nur für Ausflüge ins Stadtzentrum (zu zweit) und zur Arbeit (allein) angeschafft werden. Deswegen möchten wir nur ein „kleines“ Kennzeichen haben.

aka012 hat geschrieben: ↑

Do 2. Jul 2020, 07:22

Danke für die ausführliche Antwort. Wir haben beide einen Motorradführerschein. Für längere Strecken nehmen wir das Motorrad. Der Roller soll nur für Ausflüge ins Stadtzentrum (zu zweit) und zur Arbeit (allein) angeschafft werden. Deswegen möchten wir nur ein „kleines“ Kennzeichen haben.

Geht es da um Unterhaltskosten?
Die 125er E-Roller sind nicht wirklich teurer als die 45er.
Meine Haftpflicht ist günstiger, als ich sie für das Versicherungskennzeichen kriegen könnte. Selbst bei Einstieg mit SF 1/2, die bekommt man eigentlich immer.
Die auf dem Roller gesammelten Rabatte kann man dann bei Bedarf auf ein anderes Fahrzeug umschreiben, falls man mal einen Unfall hat.
TÜV ist ohne AU, also bezahlbar.
Inspektionskosten sind im Prinzip gleich (meine Werkstatt nimmt für alle Nius eine identische Pauschale).
Wenn es so wie bei euch nicht am Führerschein scheitert, dann nehmt was größeres.
Wenn Niu raus ist wird die Auswahl natürlich dünner...
Als Orientierung fürs Fahrgefühl:
Ich bin auch Motorradfahrer, für mich ist mein NQi GTS Sport wie ein guter 45er-Roller, nur ohne die absurd niedrige vmax.
Fahren zu zweit: Der Niu ist für uns gerade so groß genug, der darf nicht kleiner sein. Ich bin 1,87 mit überproportional langen Beinen, meine Freundin ist 1,78. Wenn sie hinten am Topcase am Anschlag sitzt, bin ich trotzdem weiter vorne, als wenn ich alleine fahre. Gewichtsmäßig sind wir mit Gepäck auch schnell mal 10kg über der zulässigen Zuladung, die liegt glaube ich bei 157kg (wenn beide Akkus drin sind).

Ich kann The Rob und hmpf nur zustimmen: Wenn alle Fahrer/innen mindestens den A1 Führerschein haben ist ein L3e-A1 E-Roller in Allem außer der zweijähigen einfachen HU besser und schell auch billiger zu betreiben als ein L1e 45er, wo Du JEDES Jahr ein neues Versicherungskennzeichen besorgen und anschrauben darfst, und zwar immer nach der letzten Nutzung am 28./29.2. Jährlich Stress gegenüber alle 2 jahre HU , die auch der eigenen Sicherheit dienlich ist.
Ich kenne beides und kann daher aus eigener Erfahrung zum L3e-A1 raten

Ok und welchen L3e Roller könnt ihr mir empfehlen?
Wo kann ich denn den Versicherungsbeitrag berechnen? Ich finde Niu und Ähnliches beispielsweise bei huk nicht.

Ich bin bei der WGV, dort habe ich beim Rechner online einfach Leichtkraftroller ausgewählt und "Elektro" angekreuzt.
Man bekommt dann automatisch den passenden Tarif.
https://www.wgv.de/versicherungen/kfz/
Zum Vergleich kannst du auch nachschauen, was der 45er kosten würde. Bei Versicherungskennzeichen ist die WGV auch sehr günstig, nach meiner Erfahrung.

Hier in Stuttgart mit den diversen Steigungen macht ein kräftiger L3e eRoller absolut Sinn.

Nur mit dem Budget von € 3.000 wird es eng werden.

Ich haben meinen L3e NITO NES 10 bei der HUK24 versichert. Aber da die Versicherungen die ganzen eRoller Hersteller nicht hinterlegt haben, wird das auf Hersteller "Divers" geschlüsselt.

Im Vertrag sieht das dann so aus:
Fahrzeugdaten HUK24
Fahrzeugart Leichtkraftroller
Hersteller NITO
Hersteller- und Typ-Schlüssel-Nr. 0900, 000
Leistung in kW 4
Hubraum ccm 100

Wenn Dir NIU optisch nicht gefällt, schau mal bei Trinity nach dem Uranus R oder der Venus R.

Alternativen wären noch eSchwalbe90 oder die elektrische Vespa, beide jedoch ohne entnehmbaren Akku.

Wenn Du Dir mal einen NITO NES10 anschauen willst, gib einfach Bescheid.

The Rob hat geschrieben: ↑

Do 2. Jul 2020, 08:51

Die 125er E-Roller sind nicht wirklich teurer als die 45er.
Meine Haftpflicht ist günstiger, als ich sie für das Versicherungskennzeichen kriegen könnte. Selbst bei Einstieg mit SF 1/2, die bekommt man eigentlich immer.
Die auf dem Roller gesammelten Rabatte kann man dann bei Bedarf auf ein anderes Fahrzeug umschreiben, falls man mal einen Unfall hat.
TÜV ist ohne AU, also bezahlbar.
Inspektionskosten sind im Prinzip gleich (meine Werkstatt nimmt für alle Nius eine identische Pauschale).

Hier mein Äpfel mit Birnen Vergleich zwischen Trinity Uranus 45km/h und Honda SH 150 cc:

• Meine Haftpflicht für die Honda SH150 (ist ein A2 "Motorrad") kostet mich ca. 110 Euro in SF 0, das ist deutlich mehr als die ca. 25 Euro/Jahr für das Versicherungskennzeichen. Trotzdem "vernachlässigbar" und wird die nächsten Jahre schnell absinken, sobald die SF-Klasse steigt.
• Die 6000km Wartung bei der Honda hat mich beim Vertragshändler knapp 200€ gekostet (Ölwechsel, Zylinderkopf einstellen, Luftfilter, ...), d.h. 3ct/km. Beim Elektroroller repariere ich selbst und gehe auch nicht mehr zur Wartung.
• Sprit ist ca. 10ct/km, beim E-Roller ist es 1ct/km, aber es kommen noch die Batteriekosten hinzu, dafür würde ich auch mal pauschal 10ct/km ansetzen, kann aber zwischen 1ct/km bis 30ct/km extrem schwanken.
• Wertverlust bei "exotischen" Elektrofahrzeugen ist noch schwer vorherzusagen und meist größer als bei Benzinern.
• Wenn der E-Roller zum TÜV müsste, müsste ich nach meinem Batterie-Umbau auch den Tacho tauschen, da er aktuell nur noch einen Fehlercode anzeigt und nicht mehr die aktuelle Geschwindigkeit. Die niedrigere Klasse hat also auch Vorteile, wenn man selbst basteln muss, weil es - wie bei mir - keine Ersatzteile für das BMS mehr gibt.

Alle Elektro-Roller sind auch auf Dauer steuerfrei. In manchen Gemeinden ist das Fahren eines solchen Rollers auch privilegiert.