Was spricht für einen Elektroroller?
Verfasst: Fr 6. Dez 2013, 23:57
Hallo,
dieser Beitrag ist keine Bitte um Kaufberatung (ich habe bereits einen Elektroroller), sondern soll eher der Start für eine Sammlung von Argumenten sein, die überhaupt für den Kauf eines E-Rollers sprechen. Vielleicht erhalten andere E-Roller-Interessenten, die auf der Suche nach Beratung hier landen, ein paar nützliche Anregungen.
Verschiedenen Beiträgen hier im Forum habe ich entnommen, dass ein E-Roller eher ungeeignet ist, um gegenüber einem vergleichbaren Benzinroller nennenswert Kosten zu sparen. Das leuchtet eigentlich schon dann ein, wenn man die Anschaffungspreise vergleicht: ein E-Roller ist in der Anschaffung deutlich teurer als ein vergleichbarer Benzinroller. Letzterer verursacht aber höhere Verbrauchs- und Wartungskosten. Andererseits sind auch beim E-Roller teure Reparaturen nicht ausgeschlossen. Akkus und Steuerelektronik halten nicht ewig und sind nunmal teuer. Unterm Strich dürften sich die Gesamtkosten daher die Waage halten. Argumente für einen E-Roller muss man also woanders suchen.
Ich wollte einen E-Roller vor allem aus folgenden Gründen:
1. Ich hasse Lärm. Mein Roller sollte so leise wie irgend möglich sein.
2. Ich bin ein Tüftler und mag elegante Lösungen. Verbrennungsmotoren samt ihrer Nebenbaugruppen (Kupplung, Getriebe etc.) sind in meinen Augen antiquiert und stellen keine elegante Lösung dar. Beim Elektroantrieb sind Kupplung und (in vielen Fällen) auch das Getriebe überflüssig. Außerdem muss ein Elektromotor keine Hin- und Herbewegung umständlich in eine Drehbewegung umwandeln. Der Elektromotor stellt die Drehbewegung direkt zur Verfügung. Ergebnis ist eine Laufruhe wie beim Achtzylinder, und das bei einem Roller (kennt jemand einen Roller mit Achtzylinder-Motor? )
3. Energiespar-Techniken wie z. B. Start-Stop-Automatiken oder Zylinderabschaltung sind bei Verbrennungsmotoren vergleichsweise aufwendig zu realisieren, bei Elektroantrieben dagegen schlicht überflüssig.
4. Elektromotoren sind spritziger als gleichstarke Verbrennungsmotoren. Ihre Drehzahl-/Drehmoment-Kennlinie passt viel besser zu einem Fahrzeugantrieb als die von Verbrennungsmotoren. Ergebnis: mehr Fahrspaß
5. Der Umweltaspekt spielte für mich natürlich auch eine Rolle, wenngleich der Elektroantrieb in diesem Bereich nur dann seine Vorteile wirklich ausspielen kann, wenn er ausschließlich mit Ökostrom gespeist wird.
Was den Anschaffungspreis von E-Rollern betrifft, so konnte ich eine interessante Beobachtung machen: der Händler, bei dem ich den Roller gekauft habe, hat nach eigener Aussage im Frühjahr 2013 drei E-Roller der 45 km/h-Klasse (mit 2 kW-Motor und Li-Ion-Akku mit 50 km Reichweite) geordert und diese zunächst zum regulären Preis von ca. 3400 Euro angeboten. Er ist sie bis zum Herbst nicht losgeworden (was aber zumindest mich nicht verwundert, denn für diesen Preis bekommt man schon richtig gute Benzinroller von europäischen Herstellern). Daraufhin hat er zum Saisonende den Preis um 600 Euro reduziert, um sie noch loszuwerden, bevor die neue Saison beginnt. Die Roller kosteten also nur noch 2800 Euro. Das führte dazu, dass er von den drei Rollern, die für 3400 Euro noch quasi unverkäuflich waren, innerhalb weniger Wochen 2 Stück verkauft hat, einen davon an mich Daraus kann man schließen, dass 3000 Euro für die meisten Käufer eine Schmerzgrenze darstellen. M. E. dürften E-Roller der 45 km/h-Klasse ihren Durchbruch also frühestens dann erleben, wenn die Preise auch bei hochwertigen Rollern unter 3000 Euro gesunken sind.
Weiterhin kaufentscheidend für mich war unter anderem der herausnehmbare Akku, denn ich kann meinen Roller in der Regel nicht in der Nähe einer Steckdose parken und muss den Akku daher zum Laden in die Wohnung mitnehmen können. Diese Bedingung führt zwangsläufig zu Lithium-Akkus, denn nur Lithium-Akkus sind leicht genug, um sie bequem in die Wohnung tragen zu können. Ein Wechselakku hat außerdem den Vorteil, dass der Austausch im Defektfall ein Kinderspiel ist und dann nicht noch zusätzlich zu den Kosten für den Ersatzakku auch noch Kosten für Aus- und Einbau entstehen. Für Lithium-Akkus spricht außerdem, dass sie langlebiger sind als Blei-Akkus (sofern sie keinen Fabrikationsfehler aufweisen und gut gepflegt werden, versteht sich). Beide Vorteile waren mir den Mehrpreis gegenüber einem E-Roller mit Bleiakku allemal wert. Vielleicht ist das ja auch für andere Kaufinteressenten von Bedeutung.
Gruß
Michael
dieser Beitrag ist keine Bitte um Kaufberatung (ich habe bereits einen Elektroroller), sondern soll eher der Start für eine Sammlung von Argumenten sein, die überhaupt für den Kauf eines E-Rollers sprechen. Vielleicht erhalten andere E-Roller-Interessenten, die auf der Suche nach Beratung hier landen, ein paar nützliche Anregungen.
Verschiedenen Beiträgen hier im Forum habe ich entnommen, dass ein E-Roller eher ungeeignet ist, um gegenüber einem vergleichbaren Benzinroller nennenswert Kosten zu sparen. Das leuchtet eigentlich schon dann ein, wenn man die Anschaffungspreise vergleicht: ein E-Roller ist in der Anschaffung deutlich teurer als ein vergleichbarer Benzinroller. Letzterer verursacht aber höhere Verbrauchs- und Wartungskosten. Andererseits sind auch beim E-Roller teure Reparaturen nicht ausgeschlossen. Akkus und Steuerelektronik halten nicht ewig und sind nunmal teuer. Unterm Strich dürften sich die Gesamtkosten daher die Waage halten. Argumente für einen E-Roller muss man also woanders suchen.
Ich wollte einen E-Roller vor allem aus folgenden Gründen:
1. Ich hasse Lärm. Mein Roller sollte so leise wie irgend möglich sein.
2. Ich bin ein Tüftler und mag elegante Lösungen. Verbrennungsmotoren samt ihrer Nebenbaugruppen (Kupplung, Getriebe etc.) sind in meinen Augen antiquiert und stellen keine elegante Lösung dar. Beim Elektroantrieb sind Kupplung und (in vielen Fällen) auch das Getriebe überflüssig. Außerdem muss ein Elektromotor keine Hin- und Herbewegung umständlich in eine Drehbewegung umwandeln. Der Elektromotor stellt die Drehbewegung direkt zur Verfügung. Ergebnis ist eine Laufruhe wie beim Achtzylinder, und das bei einem Roller (kennt jemand einen Roller mit Achtzylinder-Motor? )
3. Energiespar-Techniken wie z. B. Start-Stop-Automatiken oder Zylinderabschaltung sind bei Verbrennungsmotoren vergleichsweise aufwendig zu realisieren, bei Elektroantrieben dagegen schlicht überflüssig.
4. Elektromotoren sind spritziger als gleichstarke Verbrennungsmotoren. Ihre Drehzahl-/Drehmoment-Kennlinie passt viel besser zu einem Fahrzeugantrieb als die von Verbrennungsmotoren. Ergebnis: mehr Fahrspaß
5. Der Umweltaspekt spielte für mich natürlich auch eine Rolle, wenngleich der Elektroantrieb in diesem Bereich nur dann seine Vorteile wirklich ausspielen kann, wenn er ausschließlich mit Ökostrom gespeist wird.
Was den Anschaffungspreis von E-Rollern betrifft, so konnte ich eine interessante Beobachtung machen: der Händler, bei dem ich den Roller gekauft habe, hat nach eigener Aussage im Frühjahr 2013 drei E-Roller der 45 km/h-Klasse (mit 2 kW-Motor und Li-Ion-Akku mit 50 km Reichweite) geordert und diese zunächst zum regulären Preis von ca. 3400 Euro angeboten. Er ist sie bis zum Herbst nicht losgeworden (was aber zumindest mich nicht verwundert, denn für diesen Preis bekommt man schon richtig gute Benzinroller von europäischen Herstellern). Daraufhin hat er zum Saisonende den Preis um 600 Euro reduziert, um sie noch loszuwerden, bevor die neue Saison beginnt. Die Roller kosteten also nur noch 2800 Euro. Das führte dazu, dass er von den drei Rollern, die für 3400 Euro noch quasi unverkäuflich waren, innerhalb weniger Wochen 2 Stück verkauft hat, einen davon an mich Daraus kann man schließen, dass 3000 Euro für die meisten Käufer eine Schmerzgrenze darstellen. M. E. dürften E-Roller der 45 km/h-Klasse ihren Durchbruch also frühestens dann erleben, wenn die Preise auch bei hochwertigen Rollern unter 3000 Euro gesunken sind.
Weiterhin kaufentscheidend für mich war unter anderem der herausnehmbare Akku, denn ich kann meinen Roller in der Regel nicht in der Nähe einer Steckdose parken und muss den Akku daher zum Laden in die Wohnung mitnehmen können. Diese Bedingung führt zwangsläufig zu Lithium-Akkus, denn nur Lithium-Akkus sind leicht genug, um sie bequem in die Wohnung tragen zu können. Ein Wechselakku hat außerdem den Vorteil, dass der Austausch im Defektfall ein Kinderspiel ist und dann nicht noch zusätzlich zu den Kosten für den Ersatzakku auch noch Kosten für Aus- und Einbau entstehen. Für Lithium-Akkus spricht außerdem, dass sie langlebiger sind als Blei-Akkus (sofern sie keinen Fabrikationsfehler aufweisen und gut gepflegt werden, versteht sich). Beide Vorteile waren mir den Mehrpreis gegenüber einem E-Roller mit Bleiakku allemal wert. Vielleicht ist das ja auch für andere Kaufinteressenten von Bedeutung.
Gruß
Michael