Bitte um Entscheidungshilfe

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
UnterStrom
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Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von UnterStrom »

Hallo zusammen,

Nachdem ich mich jetzt schon ein paar Wochen mit dem Gedanken an einen Elektroroller plage und entsprechend viel im Internet gelesen habe, bin ich mittlerweile an einem Punkt, an dem ich den Überblick komplett verloren habe.

Kurz zu mir: 39 Jahre alt, ca 60 kg schwer, 1,63 groß und mit mehreren Bandscheibenvorfällen gesegnet. Mit 16 habe ich den 50er-FS gemacht und bin 50er Roller bis zum Auto-FS gefahren.

Geplant ist, den Roller bei jedem Wetter außer Schnee und Eis zu nutzen; sowohl für den Arbeitsweg als auch für kleinere Einkäufe. Da wir in der Stadt wohnen, habe ich leider keine Garage oder sonstige Unterstellmögluchkeit, sodass der Roller ganzjährig im Freien stünde. Zusätzlich wohnen wir im 3. Stock ohne Aufzug. So dreimal wöchentlich muss ich auch mein Sportzeug mit zur Arbeit nehmen, da das Studio auf dem Nachhauseweg liegt. Leider kann das viel Gepäck sein, da das Studio "leider" auch ein Schwimmbecken und eine riesige Saunalandschaft anbietet. Der Arbeitsweg beträgt einfach 6 km aufgerundet und hat eine kurze aber fiese Steigung in Form einer Überführung drin.

Meine Favoriten sind der Trinity Uranus mit Topcase oder der Unu Premium. Für beide habe ich Probefahrten angefragt bzw vereinbart, aber über die ganzen anderen Modelle habe ich mittlerweile den Überblick komplett verloren. Daher hier mal meine Anforderungen in der Hoffnung, ihr könnt mir helfen mich zu entscheiden bzw vielleicht gibt es ja passenderes zu meinen Anforderungen:

-nicht zu schwer (auch der Akku nicht)
-ganzjähriger Aufenthalt im Freien muss er abkönnen (Akku würde ich abends mit in die Wohnung bzw morgens mit ins Büro nehmen)
-entnehmbarer Akku
-Helmfach und Topcase wären super
-wenn möglich mit Servicemöglichkeit vor Ort; ich hab zwei linke Hände (Bosch-Dienst? Reparieren die nur Unu-Roller oder auch andere Fabrikate?)
-50km reale Reichweite mit 1 Akku wären schön, länger wäre noch schöner, aber wenn 50 km realistisch hinhauen passt das auch
-Kompatibilität mit meinem Handy ist fünftrangig, da ich ein Windows-Phone habe und mir wg dem Roller kein Android oder iPhone holen möchte. Also er soll eigtl eher unabhängig vom Smartohone funktionieren.
-irgendein Modell gab es auch mit einer Art Boost-Funktion, die den Roller kurzzeitig auf bis zu 52km/h beschleunigt. Taugt sowas?

Habt ihr da irgendwelche Ideen, was passen könnte? Falls ihr weitere Infos braucht, nur her mit den Fragen.

Viele Grüße und ganz herzlichen Dank schon mal
Steffi

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vsm
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von vsm »

Also zum unu kann ich Dir schon mal sagen:
  1. 50 km mit einem Akku sind nicht möglich, eher so 40-45.
  2. Ein Helmfach gibt es nicht, aber ein Topcase lässt sich prima montieren.
  3. Der unu ist klein und leicht, dadurch fehlt es auf unebenen Straßen allerdings auch an Komfort. Ich weiß nicht, was das mit den Bandscheiben macht...
  4. Wenn Du bei Deinen "Abmessungen" alleine auf dem unu fährst, passt locker noch ein großer Rucksack zwischen Dich und Topcase.
  5. Der unu kann (am besten ohne Akkus) auch ganzjährig draußen stehen, ich empfehle aber eine atmungsaktive Abdeckplane.
  6. Die unu-Akkus wiegen 9 kg und haben einen anständigen Trageriemen. Wie das mit Bandscheibe ist, musst Du wieder selber wissen.
  7. Steigung nach Unterführung sollte dem 3-kW-unu keine Probleme bereiten. Vor allem nicht bei Deinem Gewicht.

UnterStrom
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von UnterStrom »

Hallo vsm,

Vielen Dank für deine Antwort.

Den Unu hab ich sogar schon mal live gesehen, aber nur kurz, er fuhr an mir vorbei. Die Größe wäre mir schon sympathisch. Habe auch eben die Freigabe erhalten, dass es reicht, wenn er mich und mein Zeug transportiert. Mein Mann möchte sich dann eher einen eigenen holen, falls es ihm auch Spaß macht. Bis dahin würden wir teilen bzw abwechseln.

Wäre es denn ein Problem, den Akku jeden Abend rauszunehmen oder geht das unstressig? Schadet das den Kontaktstellen? Mir gehts zum einen um Akku- aber auch um Diebstahlschutz. Beim Überwintern würde ich die Akkus ohnehin rausnehmen und in der Wohnung lagern. Oder wäre der kühle Keller besser? Lithium-Akkus brauchen zum lagern auch nur ca 2/3 Ladung, soweit ich weiß oder ist das überholt? Muss halt hin und wieder aufgefrischt werden.

Kann ich die Akkus auch in meinen Rucksack packen zu den z. B. Sportsachen oder Einkäufen in die Wohnung bringen oder könnte das schädlich sein?

40 - 45 km realistische Reichweite würden mir reichen. Auch bei 50 km Reichweite habe ich alle drei Tage Aufladen geplant, damit der Akku nicht tiefentladen wird. Oder sind vier bis neun km zu knapp kalkuliert?

Der Gepäckträger und auch die Spiegel wirken auf der Hersteller -HP etwas fragil. Ist das auch in echt so?

Kann man den Akku eigtl auch bei Regen einsetzen, wenn der Roller nicht unter einem Dach steht?

Ich bin so gespannt auf meine Probefahrt am 13.10....

VG

skytwo
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von skytwo »

Der M+ sollte deinen anvorderungen sehr nahe kommen, er hat bei der Reichweite allen anderen genannten vorteile, mit im wird man wohl min 70 Km weit kommen. Und im Moment läuft ja die Aktion bei Niu für den M+ da kostet er nur 2300€ und man bekommt noch Zubehör für 300€. Wen du die möglichkeit hast solltes du nächste Woche nach Köln zur Intermot fahren, da kannst du fast alle Probe fahren.

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vsm
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von vsm »

UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Mein Mann möchte sich dann eher einen eigenen holen, falls es ihm auch Spaß macht. Bis dahin würden wir teilen bzw abwechseln. [...]
Abwechseln geht natürlich; Beim "Teilen" (also gleichzeitigem Fahren) wird es mit zwei Erwachsenen schon recht kuschelig. Kommt natürlich auch auf die Größe Deines Mannes an... ;)
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Wäre es denn ein Problem, den Akku jeden Abend rauszunehmen oder geht das unstressig? Schadet das den Kontaktstellen? Mir gehts zum einen um Akku- aber auch um Diebstahlschutz.[...]
Ein Problem ist das Herausnehmen nicht, stressig maximal das Tragen in den dritten Stock. Theoretisch schadet jedes Stecken jedem Kontakt, in der Praxis braucht man sich darüber aber nicht mehr Gedanken machen, als beim Staubsauger. Ich empfehle etwas WD-40 auf Stecker und Buchse (beim unu, nicht beim Staubsauger :lol:), das beugt dem Verschleiß vor und schützt gegen eindringende Feuchtigkeit.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Beim Überwintern würde ich die Akkus ohnehin rausnehmen und in der Wohnung lagern. Oder wäre der kühle Keller besser? Lithium-Akkus brauchen zum lagern auch nur ca 2/3 Ladung, soweit ich weiß oder ist das überholt? Muss halt hin und wieder aufgefrischt werden. [...]
Bei der Lager-Temperatur sind die Lithium-Zellen nicht wählerisch, ob Wohnung oder Keller würde ich nach Bequemlichkeit entscheiden. Als Ideal gilt weiterhin ein Ladezustand zwischen 1/3 und 2/3. Der unu-Akku hat eine äußerst geringe Selbstentladung und praktischerweise die LED-Anzeige für den Ladezustand direkt am Akku.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Kann ich die Akkus auch in meinen Rucksack packen zu den z. B. Sportsachen oder Einkäufen in die Wohnung bringen oder könnte das schädlich sein? [...]
Der Akku könnte höchstens Kratzer bekommen, wenn noch irgendwas im Rucksack ist, was diese verursacht, ansonsten ist der sehr robust. Auf der anderen Seite sind 9+ kg für einen Rucksack nicht ganz ohne.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]40 - 45 km realistische Reichweite würden mir reichen. Auch bei 50 km Reichweite habe ich alle drei Tage Aufladen geplant, damit der Akku nicht tiefentladen wird. Oder sind vier bis neun km zu knapp kalkuliert? [...]
Wie bei den Verbrennern variiert der Verbrauch auch bei E-Rollern, je nach äußeren Einflüssen, wie z.B. der Temperatur. Der unu hat eine recht genaue Restkapazitätsanzeige. Den Akku wirklich tiefentladen ist fast unmöglich, gegen Ende (also knapp vor dem roten Bereich) wird das Fahren immer langsamer und irgendwann zur Qual. Die modernen Lithium-Akkus haben aber den Vorteil, dass Du sie zu jeder Zeit laden kannst, wenn Du den Akku also ohnehin jeden Abend mit in die Wohnung nimmst, spricht absolut nichts dagegen, ihn auch jeden Abend aufzuladen.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Der Gepäckträger und auch die Spiegel wirken auf der Hersteller -HP etwas fragil. Ist das auch in echt so? [...]
Für die Spiegel muss ich das bejahen, allerdings ist der im Notfall schnell gewechselt und Du bekommst in jedem Fachhandel Ersatz. Innerhalb der ersten zwei Jahre ersetzt unu abgebrochene Spiegel ohne Probleme. Der Gepäckträger ist im Vergleich zu den ersten unus deutlich stabiler geworden und hat keine mir bekannten Probleme mit (leicht überladenen) Topcases.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Kann man den Akku eigtl auch bei Regen einsetzen, wenn der Roller nicht unter einem Dach steht? [...]
Natürlich. Siehe auch Tipp mit WD-40 weiter oben.
UnterStrom hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 21:40
[...]Ich bin so gespannt auf meine Probefahrt am 13.10....
Ich wünsche jetzt schon viel Spaß und gutes Wetter.

apfelsine1209
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von apfelsine1209 »

vsm hat geschrieben:
Fr 28. Sep 2018, 19:02
...[*]Der unu kann (am besten ohne Akkus) auch ganzjährig draußen stehen, ich empfehle aber eine atmungsaktive Abdeckplane...
Mit allen Deinen punkten d'accord. Nur zur (ganz)plane möchte ich anmerken, daß ich davon wieder abgekommen bin, weil sie gerne von hunden markiert wird. Seitdem ich das mehrfach beobachtet hatte, fand ich's deshalb eklig, die plane dann noch anzufassen.

Um zumindest den sattel dennoch vor regen zu schützen, habe ich diesen dann immer in einen müllsack gepackt, der durch schließen der sitzbank völlig ausreichend fixiert war und seinen nässeschutzzweck zu meiner zufriedenheit erfüllte.
(...und ich konnte keinen hund beobachten, der sein bein dann sooo weit hob... ;))

EDIT
Zum akkutransport im rucksack noch 'ne frage: könnte das nicht insofern gefährlich sein, wenn da auch metallische gegenstände im rucksack wären, zB schlüsselbund, daß diese mit den kontakten des akkus in kontakt kämen und einen kurzschluss auslösten ?

Oder ist das bei den akkus konstruktiv so gelöst, daß das nicht passieren kann ?

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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von Fotomanni »

apfelsine1209 hat geschrieben:
Sa 29. Sep 2018, 08:51
Zum akkutransport im rucksack noch 'ne frage: könnte das nicht insofern gefährlich sein, wenn da auch metallische gegenstände im rucksack wären, zB schlüsselbund, daß diese mit den kontakten des akkus in kontakt kämen und einen kurzschluss auslösten ?en kann ?
Der unu Akku hat doch eine Abdeckung über den Kontakten. Muss man nur halt zumachen. Mache ich sowieso immer damit sich das nicht mit der Zeit mit Dreck zusetzt.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

(Der Rand der Welt ist mitten in Hessen 10km vom geografischen Mittelpunkt der Eu entfernt)

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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von Fotomanni »

vsm hat geschrieben:
Sa 29. Sep 2018, 06:55
Ich empfehle etwas WD-40 auf Stecker und Buchse (beim unu, nicht beim Staubsauger :lol:), das beugt dem Verschleiß vor und schützt gegen eindringende Feuchtigkeit.
Von oben in die Buchse? Ich hab da Angst, dass das Kriechöl in den Akku kriecht :lol: Hab es bisher auf den Stecker gesprüht, den auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann eingesteckt. Und darauf vertraut, dass genug WD-40 dann von den Stiften auch in die Buchsen kommt.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

(Der Rand der Welt ist mitten in Hessen 10km vom geografischen Mittelpunkt der Eu entfernt)

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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von UnterStrom »

Vielen Dank für die vielen Tipps. Kriechöl haben wir da, das wäre kein Problem, die Kontakte damit zu schützen.

Der Unu ist von der Größe her vergleichbar mit einer Piaggio Zip, oder? Wenn das hinkommt ca, wird das nichts mit zusammen fahren. Mein Mann ist über 1,80. Er kommt aber auch mit zur Probefahrt, dann merken wir das ja. Ich hoffe, die Probefahrt ist nicht nur auf dem Parkplatz, auf dem wir uns mit dem Pionier treffen.

Zur Messe nach Köln werde ich es nicht schaffen. Bis zum 12.10. Bin ich quasi ausgebucht. Aber nach dem Tipp mit dem M+ (ist ein Niu, oder?) habe ich gestern nochmal gegoogelt und habe hier wieder einen Laden für Elektromobilität gefunden und die haben wohl auch Nius. Da ich das Konzept nicht ganz kapiere (mal Lieferkosten, mal keine, für manche Modelle bieten sie Service an, für andere nicht etc) gehen wir uns das jetzt mal anschauen. Die haben auch emco-Roller und weitere Marken. Evtl kann man da auch Probe fahren.

Vielen Dank euch allen nochmal.

UnterStrom
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Re: Bitte um Entscheidungshilfe

Beitrag von UnterStrom »

Nach dem Tipp mit dem M+ hab ich nochmal gegoogelt. Für Niu hätte ich hier einen Händler (Orange Bikeblabla, wo wir auch gerade hinfahren), der auch Service anbietet und einen alteingesessenen Rollerhändler mit Werkstatt, der aber auf der Niu-HP nur als Service Station geführt ist.

So würde ich mir das eigtl wünschen: Vor Ort kaufen und auch eine Werkstatt zu haben. Bei sowas bin ich immer ein bisschen altmodisch. Mein Vater sagte schon immer: Was nützt das beste und schnellste Auto, wenn die Werkstatt nichts taugt. Der Gedanke, einfach mal 3000 EUR an einen Internethändler zu überweisen und dann 3 Wochen zu warten macht mir schon Unwohlsein. Irgendwie.

Jetzt gehen wir mal Niu gucken. N-Series.

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