Seite 1 von 1

Welcher Roller genau ?!

Verfasst: Fr 28. Dez 2018, 09:25
von Yoshi
Hallo zusammen,

ich bin zur neuen Saison auf der Suche nach einem Gefährt, habe aktuell folgendes ins Auge gefasst und freue mich auf fachkundige Meinungen.
Für mich kommt ein Benziner (eigentlich) nicht in Frage, da ich einen herausnehmbaren Akku auch auf meiner Arbeit laden kann und natürlich zuhause...

Ich wohne im nördlichen Berlin grob Schönhauser Allee. Habe mal mein mögliches Nutzungsverhalten bedacht und im Sommer, durch ggf. an den See fahren könnte ich schon knapp an eine 60km Grenze kommen. Also Schönhauser Allee -> Müggelsee oder ähnliche Routen.
Fahre sonst in Berlin so ca. 10km (einfache Strecke) zur Arbeit und noch Sport was in der Summe wohl pro Tag max 50km ausreizen würde..
Im Winter steht das Gefährt in eine Garage und der Akku würde zuhause geladen werden...

Ich war lange Jahre auch Quad Fahrer mit 500ccm und habe da schon die Erfahrungen gemacht, dass es durchaus ratsam ist einen Händler vor Ort zu haben. 8-) Bevor die Frage kommt - nein ich habe keinen A1 Führerschein :D
Ich spreche hierbei also von einem Neukauf oder wirklich alternativ ein Roller, welcher gefühlt <50km runter hat.. Roller erfahren bin ich genug. Leihe aktuell immer mal wieder Coup; emmy und Car2go und alles mögliche aus... also mein Bedarf ist durchaus da :lol:
Preislich ist alles bei Neukauf mit ca. 3k für mich anzusiedeln...

Aufzählung ohne Gewichtung:

1. HAWK
Der HAWK Futura LI 3000 dingsbumms sieht ganz nett aus ^^
jedoch kein gut ausgebautes Händlernetz - bzw. gar keines
liest sich hier im Forum auch nicht so "rund"....
zweiter Akku möglich

2. Unu Roller
finde ich nicht so ansprechend ^^
zweiter Akku möglich
Gibt auch durch unu entsprechende Händler

3. Trinity
Da bin ich leider noch nicht so ganz durchgestiegen, was Konfiguration angeht
Bin ich noch vollkommen offen...^^

4. Niu NS1
Händler vor Ort
"nur" ein Akku
Bisher nur gutes gelesen..

Ich habe einen deutlich Favoriten für mich ins Auge gefasst, wollte es aber noch nicht sagen, um ein breites Meinungsbild zu erhalten.

Allgemeine Frage - hoffe es kommt nicht doof an. Es gibt heutzutage tragbare Powerbanks wo ein Schuko Stecker eingestöpselt werden kann. Die Ausgangs/eingangsleitung muss natürlich stimmig sein. Ist es vollkommen abwägig, damit zu laden ? Oder wenn man weiß, dass es "knapp" wird, entsprechend mal 1.5h laden und "entspannt" nach Hause kommen bei ca 60km Reichweite..

Danke für Eure Meinungen..
Yoshi

Re: Welcher Roller genau ?!

Verfasst: Fr 28. Dez 2018, 13:26
von chrispiac
Hallo Yoshi,
willkommen bei den Elektrorollern im Forum und viel Erfolg bei der Suche nach den optimalen Elektroroller für Dich.

Ich kann Dir bestätigen, das

a) Futura (Hawk und ähnliche) nur per Internet verkauft und kein Händler vor Ort hat. Manchmal sind sie schlecht erreichbar und der Service würde ich, nach den hier im Forum geschilderten Erfahrungen, allenfalls als „rudimentär“ bezeichnen, wobei man nicht weiß, ob es nur Einzelfälle sind oder es sich um ein generelles Problem handelt, schließlich kennen wir nicht die Verkaufszahlen von Futura und können uns so kein Gesamtbild von der Situation machen. Schließlich werden selten positive Erfahrungen geschildert (meistens wenden sich die Leute mit Problemen ans Forum) und falls doch, werden diese Erfahrungen gerne als „Werbung“ eingeordnet/abgetan.

b) unu 60km Reichweite real nur mit einem zweiten Akku erreichen kann.

c) bei Trinity haben sich die Höchstgeschwindigkeit und Reichweiteangaben zu Beginn des Jahres 2018 in sofern verbessert, das sie jetzt eher reallen Werten entsprechen. Allenfalls Besteller in bergigen Gegenden sollten berücksichtigen, das Trinity seinen Sitz in Niedersachsen hat und dort ihre Testfahrten machen, so das man bei einem anderen Fahrprofilen entsprechnde Abzüge bei der Reichweite machen muß. Ich habe einen Roller von Trinity mit fest verbauten Akku (Jupiter), so mußte ich mir vor den Kauf Gedanken über die Reichweite machen.

Egal ob Venus, Romex, Uranus oder Neptun, es ist ein 60V System, die es entweder mit 1,7kWh Akku (gut 60 km) oder 2,4kWh Akku (gut 80 km Reichweite) gibt. Dann hat man noch die Wahl gegen Zuzahlung ein Schnellladegerät, sowie einen programmierbaren Controller und Fahrprofilschalter zu erhalten. Durch den programmierbaren Controller hat man die Möglichkeit einige Parameter des Motorcontrollers zu „optimieren“, falls die erlaubten 45km/h bei niedrigen Akkuständen nicht mehr erreicht werden können. Das geht ggf. aber zu Lasten der maximalen Reichweite. Alternativ kann man die Leichtkraftroller Uranus R und Neptun R mit 72V System und 2kWh Akku auf 45km/h drosseln, so das sie als Kleinkraftroller (die mit Autoführerschein gefahren werden dürfen) gelten. Dis haben den Vorteil, das ein zweiter Akku parallel genutzt werden kann und so die Reichweite ohne Umstöpseln verdoppelt wird. Durch die Drosselung wir die angegebene Reichweite von 50km bzw. 100km mit zwei Akkus deutlich Übertroffen. Durch die stärkeren Mototren lassen sich diese Modelle natürlich besser „optimieren“, als die angebotenen Kleinkraftroller, jedoch sind sie preislich überhalb Deiner Vorstellung. Uranus und Neptun sind jeweils auf der gleichen Plattform gebaut und unterscheiden sich in den offenen oder verkleideten Lenker und in den angebotenen Farbvarianten.

d) Mit dem NIU N1S ist mit dem mitgelieferten 60V/29Ah Akku im Sommer durchaus 60km Reichweite drin. Im Winter sinkt durch die kühleren Temperaturen die Reichweite auf um 50 km (je nachem, wie kalt es wird). Der Akku ist im Durchstig untergebracht, so das man einen schön tiefen Schwerpunkt hat und der Platz unter der Sitzbank ggf. als Helmfach zur Verfügung steht (hier kann man auch einen Zweitakku unterbringen). Mit dem NIU kommt eine App, die Dir viele „Spielmöglichkeiten“ gibt, von Fahrtroutenaufzeichnung, Tages-, Wochen, Monatskilometerzähler, Zustand und Füllanzeige des Akkus und daraus resultierene Restreichweitenanzeige usw. Dabei „lernt“ die App, wie Du mit dem Roller fährst und lernt so, die Prognose zu verbessern. Außerdem berücksichtigt sie die Temperatur, so das mit der Zeit wirkliche Realangaben möglich sind. Zudem besticht das rundrum LED-Licht, da kommen einen andere Leuchtmittel nur noch wie Funzeln vor. Das Design wurde neu entwickelt, so das man es nicht mit einem umgebauten Verbrennerkarosserie zu tun hat (wie z.B. viele Trinityroller). Das merkt man an vielen Details, wie z.B. eine extra Einkerbung, um das Kabel vom Netzgerät beim laden im Roller nach außen zu führen.

e) Auf der Intermot 2018 wurden viele neue Elektroroller vorgestellt, die 2019 auf den Markt kommen sollen. Die sind endlich auch neu erdacht (und keine umgebauten Verbrenner). Hier gefallen mir besonders die Modelle von Ecooter, die es mit Mittelmotor gibt (ähnlich wie die Coup-Modelle, die man im Berlin mieten kann). Die sollen noch besser beschleunigen als Modelle mit Radnabenmotor (NIU und viele andere), machen aber mehr Geräusche (ähnlich wie eine Straßenbahn/S-Bahn, nur leiser). Dafür gibt es sie in vielen Farbvarianten und auch mit rundum LED-Licht. Falls Dich auch ein Elektromotorrad begeistern kann, sie Dir doch mal die Super Soco Modelle an. In Berlin gibt es ja die Scooterhelden, die eine beachtliche Auswahl bieten. Falls ich mal nach Berlin komme, sind die schon alleine eine Reise wert.