Keine Bremskraft mehr

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electricguy
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Keine Bremskraft mehr

Beitrag von electricguy »

Hallo Zusammen,


Leider wurde die Bremskraft der Vorderbremse (rechter Bremshebel) an meinem eFun Tiger Roller mit der Zeit immer schlechter.
Nun ist sie gar nicht mehr vorhanden.

Die Bremsflüssigkeit wurde bereits gewechselt und der Bremszylinder wurde ausgetauscht.

Hatte einer von euch bereits das gleiche Problem?

Gruß

Electricguy

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didithekid
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von didithekid »

Hallo,
es geht vermutlich um die Bremse am Vorderrad.

Hast Du ein Modell um 2020 mit dem früheren CBS-Bremssattel vorn?
Der eine ähnliche Form hat, wie bei dieser Bremsanlage:
Bild

Oder sieht die fordere Bremse schon so aus? :
Bild

Die Bautoleranzen ab Werk, verlangen es trotzdem manchmal, dass Passscheiben in der Verschraubung der Bremshalteplatte eingesetzt werden müssen, damit der Schmimmsattel in beide Richtungen genug Bewegungsfreiraum hat.


Viele Grüße

Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Sa 4. Nov 2023, 00:23, insgesamt 1-mal geändert.
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electricguy
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von electricguy »

Hallo,

Genau so einen Roller habe ich.

Es geht um die Bremse am Vorderrad.

Anbei das Foto des Bremssattels.

Zitat:
„Die Bautolleranzen ab Werk, verlangen es trotzdem manchmal, dass Passscheiben in der Verschraubung der Bremshalteplatte eingesetzt werden müssen, damit der Schmimmsattel in beide Richtungen genug Bewegungsfreiraum hat.“

Könnte das ein Grund für den Verlust der Bremskraft sein?



Gruß
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didithekid
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von didithekid »

Hallo,

an disem Bremssattel ist - glaube ich - der Bremsbelag schon in zweigeteilter Form. Also der Eine (ich glaube der obere) Kolben, der mit am linken Hebel hängt, hat wohl den Reibbelag getrennt von der Reibfläche der beiden anderen Kolben, die der rechte Hebel betätigt.
So sieht das beim Trinity Jupiter SL aus:
Bild

Aber trotzdem ist das eine Schwimmsattelbremse -> Eine Belagseite in Umklammerung des Bremssattels und die andere Belagseite wird direkt durch Bremskolben auf die Scheibe gedrückt, wobei der Gegendruck den Schwimmsattel verschieben soll.
Bild
Da solltest Du schauen, ob diese Bewegung irgendwie durch einen Anschlag (oder einen verkanteten Belag bzw. dessen Federblech) behindert wird. Die Bremsanlage war damals neu und Montagefehler z. B. beim Einsezen der Beläge in das neuerdings außen eingesteckte Federblech wären nicht ungewöhnlich.
Der Schwimmsattel gleitet auf (gefetteten) Gleitbolzen hin und her. Normalerweise wird mit Gummi-Manchetten (nicht auf dem Bild, aber oben im Foto zu sehen) dort das Fett vor dem Auslaufen gehindert). Die Gleitbewegung muss frei sein. Auf die Gleitbolzen (im Bild dick "Führung violett" genannt und nicht zu verwechseln mit den Belagsicherungsstiften - im Bild dünn violett) gehört keine Kupferpaste. Falls da welche drauf wäre, könnte das auch das Problem erklären. An den Belagsicherungsstiften ist die Hochtemperaturpaste dann OK.
Auch die Gummi-Manchetten (um diese Führungsbolzen herum) sollten - im unbetätigten Zustand - nicht an Hindernissen anliegen.
Stoppt die Bewegung (vorzeitig), wenn nur ein Belag an der Scheibe anliegt, bremst es quasi nicht.
Mit den Passscheiben in der Verschraubung (im Bild zu montieren zwischen schwarzer und dunkelgrauer Platte) kann der Sattel ggf. so montiert werden, dass Bewegung nach beiden seiten frei möglich ist. Das ist die Methode, wie die Chinesen das machen.
Auf Deinem Foto sieht es so aus, als ob da Schreiben außen in die Verschraubung montiert wurden, wie es in der Grafik auch angedeutet ist. Schadet nicht, aber damit verändert sich die Montagelage natürlich nicht. Nur innen montiert änder Passscheiben etwas.
Ideal ist die Lage des unbelasteten Schwimmsattels (Neutrallage) dort, wo beide Reibbeläge etw gleichen Abstand zur Scheibe haben.
Ungleichmäßiger Belagverschleiß ist trotzdem normal, weil der äußere Belag (am Kolben) mehr Bewegung mitmacht, als der innere gemeinsam mit dem Schwimmsattel.
Alle Teile am Bremssattel (Sicherungsstifte, Bremsbeläge, Federn, Gleitbolzen) auseinandernehem, reinigen und begutarchten wäre hier auf jeden Fall angeraten.

Es kann natürlich auch an anderen Dingen liegen, aber ich wollte erst einmal den vorderen Bremssattel ins Spiel bringen.
Ist mit "Austausch Bremszylinder" der Geberzykinder am Handhebel gemeint? oder ein Teil am Bremssattel unten?

PS: ich hoffe die Nässe auf Reifen und Felge ist Waschwasser oder übergelaufene Bremsflüssigkeit. Wenn aber die Telegabel undicht wäre und Dämpfungsöl ausläuft, wäre es übel für die Bremse.

Viele Grüße
Didi
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electricguy
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von electricguy »

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und Erklärung :)

Ich kann den Bremshebel komplett durchdrücken bis zum Gasgriff, das spricht gegen eine Verkantung der Bremse oder habe ich etwas falsch verstanden?

Robot
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von Robot »

Hallo,

dass du die Bremse bis zum Anschlag durchziehen kannst spricht für Luft im System oder Undichtigkeit/ Mangel an Bremsflüssigkeit.
Bremsflüssigkeit ist ja neu, aber ich würde sorgfältig entlüften (lassen).
Gruß, Robot

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electricguy
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von electricguy »

Ich habe bereits bei zwei Motorradwerkstätten die Bremsflüssigkei austauschen lassen.
Leider hat das nichts gebracht, daher kann es eigentlich keine Undichtigkeit/luft im System sein.

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E-Bik Andi
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von E-Bik Andi »

Selten aber kommt vor: auch der neue Geberzylinder ist defekt.
Liebe Grüße
Andi

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didithekid
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von didithekid »

Hallo,
Du hast ja die Sprize mit Bremsflüssigkeit dran. Füll die Spritze mal mit frischer Bremsflüssigkeit voll und mach sie an den Schlauch.
Dann kannst Du mit leicht geöffneten Entlüfter-Nippel die Flüssigkeit von unten nach oben ins Reservoir durchdrücken. Dann sollte aus den Leitungen alle Luft raus sein. Die Nehmerzylinder müssen dabei natürlich voll eingedrückt bleiben. Z. B in dem ein passendes Holz im Bremssattel klemmt.
Ich hoffe nicht, dass es Versuche gab, die Bremse im voll montierten Zustand zu entlüften. Da bekommt man die Luft aus den Nehmerzylindern in dieser Montagelage meiner Einschätzung nach kaum heraus.
Nach dem Entlüften des Bremssystems müssen natürlich mit genügend nachgefüllter Flüssigkeit in Position "gepumpt" werden und der Flüssigkeitsstand wäre zu kontrollieren.

Der rechte Bremshebel sollte noch der einfachere von Beiden sein. Hat die Bremse links für vorne (oben) und hinten denn einen Druckpunkt?

Wo kommen denn die Pfützen her, ist da vielleicht etwas undicht?
Zeig uns mal ein Foto von der freigelegten rechten Bremsarmatur - ob da alle Dichtungen mit montiert wurden?

Du hat den Thread tituliert mit "Keine Bremskraft mehr". Ganz offenbar liegt es aber gar nicht daran, dass bei gezogener Bremse keine Verzögerungskraft vom Bremssystem geliefert wird, sondern daran, dass der Bremshebel sich gänzlich ins Leere bewegt, ohne dass Druck im System aufgebaut wird, der zu Bremskraft an der Scheibe führen könnte.
Welche Bremshebel sind denn aktuell verbaut? Die Originalen?


Viele Grüße
Didi
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Re: Keine Bremskraft mehr

Beitrag von electricguy »

Ich habe das Bremssystem komplett auseinander genommen und festgestellt, dass der Bremszylinder doch defekt ist.
Auch ist ein Bremsbelag fast auf.

Es ist noch der originale Bremshebel verbaut.
Die Bremsflüssigkeit stammt vom Nachfüllen der Bremsflüssigkeit.

Gibt es die Möglichkeit ein anderes Bremssystem in den Roller einzubauen, da ich derzeit keine Ersatzteile für den Roller bekomme.

Hätte jemand dafür einen Kontakt im Großraum von Bremen?

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