welchen e-roller kaufen?

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
Antworten
Benutzeravatar
dexter
Beiträge: 331
Registriert: So 7. Aug 2011, 21:24
PLZ: 58256
Wohnort: Ennepetal
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von dexter »

dreidinger hat geschrieben:da stellt sich dann für mich die frage ob sich dies wirklich lohnt
Definiere "sich lohnen".

Finanziell gesehen lohnt sich kein Elektroroller (ausser vielleicht die absoluten Billigdinger). Wenn Du die Kilometerkosten richtig berechnest, also mit Austauschakku-Umlage, dann bekommst Du den Mehrpreis nie durch den geringeren Verbrauch rein. Das wird sich aber auf absehbare Zeit auch nicht ändern, wie STW schon schrieb, dafür müssten erst sehr viel mehr Elektroroller verkauft werden.

Nervlich gesehen lohnt sich ein guter Elektroroller theoretisch: er sollte weniger Wartungsaufwand machen und zuverlässiger sein als ein Benziner. Ob das wirklich so ist können Dir eher die alten Hasen hier im Forum sagen -- und es hängt sicher auch davon ab, das richtige Modell zu wählen / nicht am falschen Ende zu sparen.

Vom Fahrspass her lohnt sich jeder Elektroroller, der genug Kraft und Ausdauer hat: Kein Gestank, kein Lärm, kein Öldreck, kein Anlassen und Abwürgen. Einfach einschalten und abzischen... lautlose Power -- Elektromotoren sind einfach nur geil, Understatement pur. Nachts fahren ohne Nachbarn zu nerven... durch den Wald fahren und die Vögel dabei hören... IMO unbezahlbar.

Last not least... ökologisch gesehen lohnt sich jeder Elektroroller: der Energieverbrauch liegt bei 1/4 bis 1/6 eines vergleichbaren Benzinrollers und bei 1/11 eines Kleinwagens. UND statt fossile Energie in Dreck zu verwandeln kannst Du pure Sonnenenergie tanken. Für mich ist das der eigentliche Grund, einen Elektroroller zu fahren ...aber den Fahrspass hab ich als Bonus gern in Kauf genommen! :D
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

Benutzeravatar
MEroller
Moderator
Beiträge: 18132
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 22:37
Roller: Zero S 11kW ZF10.5/erider Thunder (R.I.P)
PLZ: 7
Tätigkeit: Entwickler (Traktionsbatterie)
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von MEroller »

dexter hat geschrieben:Definiere "sich lohnen".

Finanziell gesehen lohnt sich kein Elektroroller (ausser vielleicht die absoluten Billigdinger). Wenn Du die Kilometerkosten richtig berechnest, also mit Austauschakku-Umlage, dann bekommst Du den Mehrpreis nie durch den geringeren Verbrauch rein. Das wird sich aber auf absehbare Zeit auch nicht ändern, wie STW schon schrieb, dafür müssten erst sehr viel mehr Elektroroller verkauft werden.
Leute, immer diese Verallgemeinerungen, auch noch zuungunsten unser aller Lieblingsgefährt :roll:
Die Gesamtkostenrechnung hängt z.B. ganz massiv von der jährlichen Fahrleistung ab, und auch davon, mit was für einem Benzin-Roller man sich vergleicht, und wie wartungsintensiv besagter Benziner war/wäre, und ob man diese Wartung eher selbst durchführt oder beim Händler machen lässt.

In meinem Fall, mit einer 50er Aprilia mit 2,77l/km Benzinverbrauch/100km, einem eher hohen Anschaffungspreis von 2700€ und über 5800€ Service- und Reparaturkosten (ohne Verschleißteile wie Reifen oder Auspuff) innerhalb von 5,5 Jahren und 25780km loht sich für mich jeder E-Roller bis hin zum Masini Extremo, auf 5 Jahre und etwa 27000km gerechnet. Erst so ab ca. 8000 Neupreis (und natürlich entsprechend großem Batteriepack mit proportional hoher Abschreibung) würde es sich finanziell für mich nicht mehr lohnen. Vom Fahrspaß natürlich schon :twisted:

Also, bitte keine solche verallgemeinerten E-Stammtisch-Weisheiten mehr ;)
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

STW
Beiträge: 7772
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von STW »

OK, mal ohne Verallgemeinerung, und in der Annahme, ich hätte gleich das richtige Material gekauft:

Roller abzgl. der Bleiakku = 1300€
Lithiumakkus (jetzt mal 70Ah) = 1550€
Kleinteile, BMS = 200€

Einstandspreis rund 3000€. Ich gehe mal davon aus, dass die Lithiums jetzt die nahezu 5 Jahre gehalten hätten (wenn ich sie da schon gekauft hätte), oder 16.000km.
Reparaturen am Roller: Glück gehabt bis jetzt, bis auf zweimal Bremszange (ca. 150€ zusammen) und zwei Reifen waren es ansonsten nur Kleinigkeiten, die ich selber richten konnte oder die ich als Ersatzteil kostenlos bekam, also Seitenständerschalter, Gaspoti (geschätzt ansonsten ca. 50€), Glasfasermatten für einen Sturzschaden, TopCase nach Sturz, ..., also rund 400€ dazu.

Macht bislang ca. 3400€. Stromverbrauch ca. 5KWh/100km = 800KWh auf die Gesamtstrecke = ca. 240€. Also Gesamtkosten von ca. 3650€ auf 16000km, Versicherung lassen wir mal außen vor.
Kleinigkeiten wie extrastarkes Ladegerät, ein zweiter BMS-Satz usw. lassen wir mal außen vor, weil das tw. unnützer Luxus ist oder Verbesserungen, die jetzt in Serie sein sollten.
Weitere Defekte wie Ladegerät, Controller usw. lagen bei mir nicht vor = bislang Glück gehabt.

Jetzt rechne ich mal einen Baumarktroller dagegen, Einstandspreis 800€, erste Inspektion bei 500km, dann ca. alle 3000km (je nach Herstellervorgabe), Inspektionspreis 180€, macht dann auf 16000km ca. 6 Inspektionen = rund 1000€, Gesamtkosten bislang 1800€. Wir wollen mal hoffen, dass ansonsten nichts kaputt gegangen ist (unwahrscheinlich), aber legen mal 400€ für Reifen, Ventile, und wenig Ersatzteile darauf, also 2200€ im besten Fall.
Spritverbrauch: rund 3l / 100km (optimistisch geschätzt, könnten auch 4-5l sein, je nachdem, in welchem Forum man nachliest), also rund 5€ Sprit auf 100km. Macht dann nach 16000km rund 800€. Gesamtkosten also rund 3000€.

Sollte der Baumarktroller also wenig Reparaturärger machen (was ich mal in Abrede stelle, man sieht ja kaum einen mit mehr als 10000km auf dem Tacho), dann wäre er auf der Distanz etwas preisgünstiger.

Zwei weitere Gegenrechnungen:
- Für meine Frau habe ich einen China-ERoller erworben, der hätte regulär ca. 1000€ gekostet. Das Ladegerät konnte ich einmal reparieren, das zweite mal war ein Neukauf fällig. Die Bleiakkus sind jetzt nach ca. 3 Jahren und nur etwas über 2000km fällig, also 400€. Der Roller würde also bei 5 Jahren rund 4000km auf dem Tacho haben und kurz vor dem nächsten Akkutausch stehen. Da wäre der Baumarktbenziner sicherlich deutlich preiswerter auf Dauer.

- Wir haben ja schon die ersten Sprinter60-Fahrer mit mehr als 20TKm in ca. 3 Jahren ohne Reparaturen hier im Forum. Die Einstandspreise waren unverschämt günstig, mit BMS-Nachrüstung vielleicht zusammen bei 2500€. Da kann kein Baumarktroller mithalten, abgesehen davon, dass der Sprinter60 den Eindruck eines soliden Rollers mit zuverlässiger Elektronik vermittelt.

Also: Fahrprofil ermitteln / abschätzen, und dann auf jeden Fall einen ERoller kaufen :D
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Benutzeravatar
BigTimm
Beiträge: 189
Registriert: So 24. Okt 2010, 15:28
Roller: Ahamani Swap
PLZ: 35390
Wohnort: Giessen
Tätigkeit: Servicetechniker
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von BigTimm »

STW,
Dass haste wiedermal sehr schoen gesagt, da gibbets nix hinzuzufuegen

:-)
Reality.sys corrupted !
Reboot Universe [Y;N] !?
_

e4go -electric mobility-

***
Ahamani Swap seit 1.10.2011, >455 km

dreidinger

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von dreidinger »

So, zwischen folgende E-Rollern werde ich mich die Tage wohl entscheiden. bin für alle neutralen Kommentare sehr Dankbar.
Diese füllen erstmal die von mir geforderten Ansprüche.

emco NOVETTE als Twin mit LiMi für ca 2600€
- 2 Händler in unmittelbarer Nähe (leider beide noch Betriebsferien)

Kreidler Galactica 2.0 Electro für 3000€
- 1 Händler direkt um die Ecke verkauft diese aber nur über Katalog

E2GO Li für 2000€
kein Händler aber laut Herrsteller wie ein Fahrrad zu rep.??? Ich habe von Elektro keine Ahnung. Mein Bruder ist allerdings Elektriker und kann sicher hier und da etwas machen.....

Leviate® Sprinter 60 für 2700€
kein Händler, komischer Kontakt mit dem Service, auf die Frage wie ich hier in Leer meinen Sevice abwickeln könnte antwortet man mir nur mit "wir haben momentan keinen auf Lager" und auf meine Gegenfrage ab wann wieder welche verfügbar sind, noch keine Antwort. Laut den technischen Daten allerdings sicher das beste Fahrzeug.

Habt ihr noch welche die ich vielleicht übersehen habe? Ich bin mir nicht sicher für welchen ich mich entscheiden soll....

M1234

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von M1234 »

Also für mich wäre bei den Modellen die du nennst der Händler in der Nähe entscheidend. Und zwar der den es bereits am längsten gibt, dessen Werkstatt und Kundenbetrieb den besten Eindruck macht.
Vielleicht findet man zu den Händlern was im Internet.

Benutzeravatar
dexter
Beiträge: 331
Registriert: So 7. Aug 2011, 21:24
PLZ: 58256
Wohnort: Ennepetal
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von dexter »

dreidinger hat geschrieben:emco NOVETTE als Twin mit LiMi für ca 2600€
Kreidler Galactica 2.0 Electro für 3000€
E2GO Li für 2000€
Leviate® Sprinter 60 für 2700€
Ich würde bei Lithium-Akkus ein BMS (BatterieManagementSystem) als Pflicht ansehen. Im einfachsten Fall erfüllt das nur zwei Zwecke, die Zellenspannungen überwachen, und die Einzelzellen untereinander ausgleichen (Balancing). Ohne BMS kann Dir, ohne dass Du es schnell genug merkst, eine Zelle verrecken, und diese wird dann im schlimmsten Fall die anderen gleich mitnehmen.

Bei den Emcos habe ich nur für den Novum nach einem BMS gefragt (der hat eins), k.A. wie es bei den "kleineren" ist. Der Kreidler hat eines, auch da hab ich angerufen. Den E2GO kenne ich nicht, und der Sprinter hat definitiv von Haus aus keines. Hier im Forum findest Du viele Infos über die Nachrüstungsmöglichkeiten, auch speziell für den Sprinter, aber den Aufwand und die Kosten musst Du natürlich noch zu den 2700€ hinzu rechnen.

Ansonsten wäre der Sprinter auch für mich eine Alternative gewesen, aber ich hatte keinen Bock auf die Bastelei und das Allein-im-Wald-stehen bei irgendwelchen Problemen. Der Sprinter hat ansonsten beim Akku klar die Nase vorn, und ich hätte auch lieber einen größeren Akku... ich hab aber auch tageweise 50 km zu bewältigen, bei Deiner Strecke reichen auch die kleineren.

Den Sprinter gibt's laut Auskunft von Leviatec nicht mehr über die. Ich hätte einen bekommen können von http://www.quadix.de, im Oktober sollten die eine größere Lieferung herein bekommen. Netter, schneller und kompetenter Email-Kontakt, aber mehr kann ich Dir dazu leider nicht sagen.

Nachtrag: Auf der Webseite von Quadix steht der Sprinter aktuell nicht mehr, d.h. k.A. ob die den noch haben.
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

STW
Beiträge: 7772
Registriert: So 22. Feb 2009, 11:31
Roller: RGNT Classic NO. 1 SEL
PLZ: 14***
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von STW »

Den Quadix sieht man noch in der E-Bucht, allerdings in der Bleiausführung. Sofern der wirklich baugleich mit dem Sprinter 60 ist (was ich annehme), dann ist zwar eine spätere Umrüstung auf Lithium möglich, die 16. Zelle geht aber nur mit Bastelei hinein. Eine Umrüstung auf 15 Zellen ist uninteressant, weil dann auch das Ladegerät neu müßte bzw. auf die niedrigere Spannung justiert werden müßte.

Der E2GO hat nach meinen Infos ein BMS.

Den Händlern solltest Du etwas auf den Zahn fühlen hinsichtlich der Kompetenz. Detailfragen zum BMS bieten sich hierbei gut an, z.B. wie hoch der Ausgleichsstrom / Balancingstrom ist, ob es ein passives oder aktives BMS ist, ob und ggf. wie die Kommunikation des BMS zum Ladegerät bzw. Controller ausgelegt ist, bei welchen Zellspannungen das BMS einsetzt, ..., je ratloser das Gesicht wird, desto eher würde ich von einem Kauf Abstand nehmen. Schließlich will man ja auch noch einen qualifizierten Service im Anschluß, und der funktioniert nur, wenn der Hersteller Grundkenntnisse hat.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

dreidinger

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von dreidinger »

ok danke, glaube nicht, dass die händler in der gegend kenntnisse haben aber da mache ich mich nächste woche mal ran........ übrigens der Novum scheint doch was teurer zu sein : gerade per mail vom händler aus der gegend bekommen:
"Aufgrund der Preiserhöhung am 01.01.2012 kostet der genannte Novum 3549,- Euro.
Ab ca. März wird der Novum auch anstatt mit 40 AH Batterien dann mit 60 AH Batterien geliefert. Allerdings beläuft sich der Preis dann auf 4599,- Euro."

Benutzeravatar
dexter
Beiträge: 331
Registriert: So 7. Aug 2011, 21:24
PLZ: 58256
Wohnort: Ennepetal
Kontaktdaten:

Re: welchen e-roller kaufen?

Beitrag von dexter »

...was STW (a.k.a. "Das Orakel") leider bestätigt, die Dinger werden eher teurer...

So schön ich die 60 Ah-Option finde, aber über 1.000 Euro Aufpreis dafür?!? :shock:
...dann wird's wohl erst mal nix mit Upgrade...
Michael

Twizy Technic (80 km/h; 13 kW) ..... 23.622 km / 2.383 kWh => 10,1 kWh/100km
Emco Novum-Li (45 km/h; 3 kW) ..... 3.923 km / 203 kWh => 5,2 kWh/100km
(Stand: 10/2014, Verbrauch ab Steckdose)

Antworten

Zurück zu „Kaufberatung“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste