Neue Modelle am Horizont? Lohnt es sich zu warten?

[Christoph]

Hallo zusammen,

ich bin nun schon seit einem Jahr am liebäugeln mir mal einen E-Roller (45km/h) zum Einkaufen anzuschaffen und lese entsprechend regelmäßig das Forum.

Wie man daran erkennt bin ich bei dem Thema nicht wirklich ungeduldig - ich komme auch ohne Roller ganz gut klar, aber hin und wieder Mal zu 10km entfernten Kaufhäusern zu gelangen ohne Ewigkeiten mit der Bahn zu fahren oder mit dem Fahrrad abzustrampeln wär schon ganz nett, auch wäre ich beim Einkaufen unabhängiger wenn nicht gerade das übelste Sauwetter ist (habe hier nur etwas in der Nähe wo regelmäßig Sachen ausverkauft sind die ich gerne hätte - diese Abhängigkeit nervt schon).

Wichtige Faktoren für mich:
- Soviel Stauraum wie geht ohne dabei in eine der hässlichen Cargo-Varianten zu fallen. Ein Helm (Klapphelm wäre es wohl) sollte schon Platz haben - ohne topcase unterm Sitz wäre optimal, aber anscheinend ist das aktuell eher schwierig.
- Geschwindigkeit sollte möglichst an den erlaubten 49km/h kratzen. Ich werde schnell nervös im Verkehr und bin deshalb ruhiger je weniger ich diesen behindere. Viele Modelle pendeln sich ja eher bei 44 ein.
- Auch im Regen noch brauchbar
- Ich bin noch nie mit einem Roller gefahren und habe entsprechend 0,0 Erfahrung damit - ein möglichst gutes Netz bzgl. Reparaturen und co wäre daher hilfreich
- Ich weiß nicht ob es relevant ist, aber der Roller würde auch viel rumstehen und voraussichtlich nur so 2x die Woche genutzt werden und im Winter größtenteils wohl komplett ruhen (Bei Schnee/Eis)

Bisher schien da immer nur der Niu N1S in Frage zu kommen, auch wenn hier wohl ein Topcase nötig wäre für den Helmplatz. Die Tendenz damals war allerdings, dass mir eher zum Warten auf die Appscooter/Unu Modelle geraten wurde. Ein Jahr später ist von beiden immer noch keine Spur...dafür hat sich anscheinend der Yadea G5 in den Markt gedrängt, welcher auch mehr Stauraum als der Niu bietet. Allerdings ist der noch so frisch im Markt und auch noch ein für Europa noname-Hersteller, dass ich da ein wenig skeptisch bin, und die Geschwindigkeit ist wohl auch nicht so berauschend. Zusätzlich habe ich gehört, dass die Reifen sehr schmal sein sollen womit ich nicht weiß inwiefern der Roller bei schlechterem Wetter zu gebrauchen ist (bei Frost würde ich eh nie fahren, aber so im Herbst mit nassen Straßen sollte schon noch drin sein).

Ich frage mich daher nun, ob es vielleicht noch andere Modelle gibt, die in den nächsten Monaten eine Premiere feiern könnten und die für mich interessant sein könnten? So wie es aktuell läuft befürchte ich fast dass ich einfach ewig auf den perfekten Roller warte, der aber nie kommt. An sich wäre der neue Unu vermutlich ganz nett für mich, insbesondere auch weil es aus dem eigenen Land kommt, aber nach einem Jahr lesen in diesem Forum habe ich offen gesagt kein Vertrauen mehr in diesen Hersteller.

Als Bonusfrage: Gibt es vielleicht irgendein Magazin o.ä. mit dem man sich gut auf dem neusten Stand halten kann? Von dem Yadea G5 habe ich auch nur durch Zufall erfahren.

Danke!

[didithekid]

Hallo Chistoph,
der E-Roller-Markt entwickelt sich ja gerade erst und Magazine wie Motorretta widmen sich den Elektrorollern ja nur am Rande (Tendenz Steigend). Mindesten 90% der Teile der Fahrzeuge kommen auch China oder Korea, egal welche Marke draufsteht. Aber auch da hat nicht alles die gleiche Qualität.
Wenn Du technische Betreuung durch eine Händler brauchst (als Neuling gehe ich davon aus) hängt da natürlich viel davon ab, wer da in der Region Bremen tätig ist.
Der Yadea G5 ist jedenfalls ein Roller der über regionale Händler vertrieben wird https://www.trankvile.de/epages/7972272 ... cts/NR0645 und erfüllt deine Anforderungen weitestgehend. Regionale Händler vertreiben auch lieber Fahrzeuge, mit denen ein Kunde nicht ständig wegen Mängeln zurück auf dem Hof erscheint. Auch in Bremen:https://evectro.com/onlineshop/yadea-g5
Bei Regen würde ich nur fahren, wenn die nötige Erfahrung aufgebaut und auf "Regenreifen" gewechselt wurde.

Preiswerter und daher für Wenigfaher als Einstieg attraktiv, wären gebauchte NIUs (die bereits seit 2017/2018 am Markt sind), da ist bei der Helmmitnahme aber das Topcase Pflicht (Ganz wenige Jet-Helme passen auch beim N1s unter den Sitz).
Einen gebrauchten NIU M+sport (beengt für zwei Personen tauglich, 70 km Reichweite) kann man mit etwas Verhandlungsgeschick um 1.500€ ergattern (spätestens im Winter), obwohl die Verkäufer etwas teuer inserieren:https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 9-305-3113 (Diese ist schon längere Zeit online und der Winter rückt näher).
Der beliebtere N1 kommt etwas teuer und hat nur 50 km Reichweite, bietet aber mehr Platz und Power.
Da muss man natürlich immer noch 150 € für den Anbau des Topcases hinzurechnen.

Viele Grüße
Didi

[ripper1199]

Ökologisch wie ökonomisch Unsinn einen E Roller neu zu kaufen bei der angedachten niedrigen Nutzungszeit. Kann also nur teures Spielzeug sein.

Ich vermeide meinen E Roller bei schlechtem Wetter zu fahren aus Angst vor Elektrikdefekten bei Nässe oder Salz und wegen keiner Verfügbarkeit von ordentlichen Reifen. Darüberhinaus halte ich ihn und fast alles aus China kommende für Müll was die Qualität der Lenklager zb angeht. Weit weg von Kymco zB den man nach 10 Jahren gebraucht kaufen kann und der sich für sämtliche Misshandlungen nur artig bedankt. Trotzdem ist der Ecooter mit übergrossem Topcase das beste verfügbare Fahrzeug für meine Zwecke und fahre ihn nicht zu Lustfahrten, trotzdem aber gerne nur mal eben.
Ich warte auf was sinniges von Honda Yamaha oder eben Kymco.

Alternativ kann ich ein Pedelec, also bis 25 kmh, empfehlen. Daran den fettesten Motor, speziell Bosch Performance CX. Hab selbst neben dem MTB für Spass ein Trekkingrad gebraucht geholt, da das grösste Körbchen sowie feste Packtaschen draufgeschnallt, an den Roller kommt es nicht ganz dran was Praktikabilität angeht. 18 Liter Wasser 25%Berg hoch über Feldwege zum Garten per Zweirad ist aber auch ein ungewöhnlicher Wunsch. In der Stadt käme ich nur mit dem Pedelec klar und bin durch Schleichwege schneller Tür zu Tür. Über den Sommer bin ich fast nur Fahrrad gefahren, selbst zum einkaufen.

[Christoph]

Danke euch für die Antworten.

Ökologisch wie ökonomisch Unsinn einen E Roller neu zu kaufen bei der angedachten niedrigen Nutzungszeit. Kann also nur teures Spielzeug sein.

Erstmal danke für die Ehrlichkeit, Kritik an dem Vorhaben finde ich auch gut.
Ein bisschen Spielzeugaspekt ist definitiv dabei, möchte schon gerne mal irgendwas wo ich nicht rumstrampeln muss, daher war ein E-Bike für mich auch nie von Interesse. Ein gutes (normales) Fahrrad mit dem ich täglich zur Arbeit fahre ist schon vorhanden, aber für die Einkäufe wollte ich mal etwas mit mehr Fahrspaß und Abwechslung, gleiches für 10km Strecken irgendwo hin. Mit seit 10 Jahren ungenutzten Führerschein war da die Verlockung schon groß den auch mal zu nutzen. Noch mehr Fahrradfahren muss nicht sein.

Gemessen an der Erfahrung und den Bedenken bzgl. Regenfahrten sollte ich es aber dann vielleicht doch lieber lassen. Vielleicht wird's dann doch ein E-Scooter mit Rucksack und einem Einkaufskörbchen o.ä., stelle ich mir ähnlich spaßig vor, auch wenn das vielleicht Platzmäßig eng wird .

[didithekid]

Na so häufig regnet es in Deuschland ja auch nicht und im Trocken mach das Rollerfahren super Spass.

Da sich trotz meiner Liebe für trockene Straßen dann vor zwei Wochen doch eine regennasse Fahrt ergeben hat, der ein anschließender Krankenhausaufenthalt folgte, wollte ich jetzt lieber doch nicht die Meinung verbreiten,
dass man im Regen lediglich eine Membranjacke braucht.
Mit Protektoren-Membran-Jacke und Schaftstiefeln, aber wohl auch mit regentauglichen-Reifen, hätten sich die Knochenbrüche bei mir aber vermutlich vermeiden lassen. Mit-E-Sooter hätte es mich aber dort sicher auch geschmissen.
Ich werde weiter die E-Roller-Fahrt auf trockener Straße bevorzugen und bei Regen und im Winter andere Verkehrsmittel nehmen.
Viele Grüße
Didi

[Mr.Eight]

Das mit dem Regen sagen wir mal so.
Das aller wichtigste, was man dafür aufbauen muß, ist Fahrerfahrung. Um die kommt man einfach nicht herum. Dann sollten es brauchbare Reifen sein, und keine Chinaböller. Als Beispiel die Heidenau K80 sind ganze andere Welten gegenüber den CST aus China. Ich fahre die Reifen mit 80km/h und das bei jedem Wetter. Der Vorteil dieser Reifen. Sie haben geringen Rollwiderstand und kleben auch bei Nässe gut.
Persönlich fahre ich nur in Schutzkleidung weil ich schon einen Unfall mit dem Motorrad hatte und so etwas nicht mehr wieder haben möchte. Zumindest nicht die Folgen... war aber auch eigene, jugendliche Dummheit. Die Schutzkleidung schützt dich gleichzeitig auch vor Regen... Also doppelte Funktion.
Ab +1C fahre ich immer. Eis ist nicht so mein Ding.
Und um zum Topic zurück zu kommen: Wer wartet, wird nie kaufen. Entweder will man das oder nicht. Denn bis die Akkus so klein werden wie man es sich wünscht, müßte es erst einmal eine bezahlbare Entwicklung geben.
Was die Größe betrifft, würde dann eher ein Silence S1 passen, dafür bräuchtest du dann aber den B196 Schein, die man für schmales Geld und ohne Prüfung erwirbt. Preislich und qualitätstechnisch ist das aber ach wieder eine ganz andere Liga. Nur da hat man eben Platz.

[Christoph]

Preislich und Qualitätstechnisch ist das aber ach wieder eine ganz andere Liga. Nur da hat man eben Platz.

Und so mausert man sich langsam von einer kleinen Investition zu einem 10 000€ Experiment .

Danke euch für die Meinungen/Erfahrungen - habe mich dann letztendlich jetzt doch dagegen entschieden, alleine schon weil ich nicht gedacht hätte dass schon bloßer Regen ausreicht dass dermaßen große Un(um?)fallgefahren entstehen und man neue Reifen benötigt - mit dem Rad fahre ich bei Wind und Wetter und hab mich noch nie hingelegt, daher bin ich nicht davon ausgegangen, dass normaler Regen so viel ausmacht.

Ich bin dann doch jetzt in Richtung E-Scooter geschwenkt, so dass ich die Fahrradwege weiter unsicher machen kann aber meine "faule Alternative" habe mit denen ich dann meine Einkäufe machen kann. Modelle wie der Ninebot Max G30D scheinen auch im Regen keine großen Probleme zu haben, so dass das auch dann noch gehen würde. Vielleicht muss es dann doch eine Tour mehr sein, aber so kann ich dann mit etwas weniger Geld bzw. Aufwand mal etwas in die Elektromobilität schnuppern - vielleicht macht's auch Spaß genug dass ich mit einer Extra-Einkaufstour in der Woche keine Probleme habe.

[Mr.Eight]

naja... wenn dich Regen abschreckt? Wie gesagt... fahre ich auf der Landstraße bei Regen mit 80, Da passiert nichts, wenn man eben daran denkt, vernünftige Reifen aufzuziehen, Die vom Hersteller taugen da nicht besonders gut für. Ist beim Fahrrad und beim Auto nichts anderes. Beim Fahrrad kannst du auch nicht dich voll in die Kurve legen, wenn es naß ist. Es sei denn, das du eben gute Reifen drauf hast.

Du kannst 10.000 Euro ausgeben, mußt du aber nicht. Wenn man aber vergleicht was ein Padelec kostet und was ein Roller... Da kann man schon das erste Mal denken. Und bei schlechtem Wetter fahre ich lieber Roller als Fahrrad, gerade bei Gegenwind und Regen. Das ist aber nur meine Einstellung. Und zudem ist mein Heimweg von der Arbeit immer 25km, leicht bergauf... Ist auch nicht so mein Ding auf Dauer... Wenn bei dir das Fahrrad paßt, ist es sicher die bessere Entscheidung.

[Systray]

Das "Reifenproblem" bei Nässe wurde bisher hauptsächlich von NIU Fahrern thematisiert, bei anderen Herstellern hört man davon eher weniger.

Manche Hersteller liefern ihre Roller auch gleich mit hochwertigen Reifen europäischer Fertigung aus.

Da die Kosten für ein hochwertiges eBike zu einem eRoller fast gleich sind, würde ich für die tägliche Nutzung auch einen eRoller vorziehen.

[achim]

Ich seh das nicht so. Bin immer mit der Originalbereifung gefahren, mit mind. 10 versch. Rollern und Sommer wie Winter fast täglich, ausser bei Eis und Schnee. Alles eine Frage des trainierten Popometers und angepasster Fahrweise.
Aber generell ist ein Roller kein Fahrzeug für die Ewigkeit und wenn man den nur sporadisch nutzt, dann ist eine trockene Garage zwingend. Ansonsten ist der weggegammelt bevor er 5000 km drauf hat. Das rentiert sich dann einfach nicht.
Als Alltagsfahrzeug mit einer monatlichen Laufleistung von 300 -500km aber ideal. Dann hat sich das nach 5 Jahren rentiert und das korrespondiert auch gut mit der zu erwartenden Lebendauer des Akkus.

Gruß,
Achim