Rückrufaktion Batterie Unu Classic

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turbofoen
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von turbofoen »

Was muss da neu designt werden?
Die Konfiguration der Zellen + ein BMS für X-Ampere....Der Controller ist auch Stangenware, also wird man das Rad nicht neu erfinden müssen.
Dafür sollte jeder halbwegs erfahrene Hersteller eine Lösung in der Schublade haben. Die wahnsinns Aufgabe besteht dann noch darin, das alles in das vorhandene Akkugehäuse zu packen, damit es in die Roller passt.

Naja...immerhin tut sich was.

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GLIWICE
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von GLIWICE »

das geilste ist eigentlich die Timeline ohen Timeline :lol:

Ach sch..ande wir dürfen hier ja gar nicht schreiben. Passiert nicht nochmal 8-)

fliesrod
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von fliesrod »

Traurig, einfach nur traurig.....

Und nach über 6 Monaten noch immer kein Wort zu den Akkus, die "halbwegs" Sicher sein sollen. Irgendwann muss man doch mal herausgefunden haben ob sie jetzt dauerhaft sicher sind oder nicht und ob sie dann auch ausgetauscht werden.

Naja, so eine desaströse Kommunikation rächt sich hoffentlich (indem die Kunden in Zukunft von dieser Firma fern bleiben).

STW
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von STW »

Hier muss ich doch mal eine Lanze für UNU brechen:
Es fängt klassisch an mit der Abstimmung der Anforderungen. Spannung und Ampere sind leicht, dann geht es noch um Temperaturen, wieviel Millisekunden ein Überstrom fließen darf vor einer Notabschaltung, Qualitätsanforderungen an die Zellen, Liefermengen, ..., da gehen schon mal gerne 4 -6 Wochen Emailverkehr ins Land unter Berücksichtigung von Feiertagen und chinesischen Neujahrsfesten usw..
Das Ergebnis = Konzept ist dann das Ergebnis, das noch mal von allen Beteiligten geprüft wird. Macht dann nochmals 2-3 Wochen, da wird es auch schon um die Kostenfrage gehen.
3D-Prototyp: da bin ich wenig bewandert, aber eine Simulation aufsetzen und verproben rechnen wir mal 3 Wochen. Es mag schneller gehen, aber man muss ja erstmal den Experten aus anderen Projekten herauslösen.
Der Prototyp wird gebaut, rechnen wir mal eine Woche, und dann aus China transportiert. Auch hier: die Prototypenbauer müssen aus anderen Projekten herausgelöst werden. Also mal rund 6 Wochen inkl. Versandweg.
Überprüfung des Prototypen, ob die in der ersten Phase vereinbarten Anforderungen alle eingehalten werden. Da geht es dann messtechnisch zur Sache. Und mal ein paar Ladezyklen im Labor. Also locker 3 Wochen.
Testen und verbessern inkl. Design-Validierung: da wird dann ein paar Wochen das Dingen im realen / simulierten Einsatz getestet, ggf. nachgebessert, wenn z.B. die Steckverbindungen hakelig sind, Schmorspuren aufweisen usw.. Also gerne mal 2 Monate Dauer.
Beginn der Massenproduktion (wenn die Produktionslinie frei ist) und Versand: wieder mal 2 - 3Monate.

Nun kann ja jeder gerne selbst rechnen, wo ungefähr man sich befindet. Nur mal so zum Vergleich: mit alter E-Roller war sicherlich unter den ersten 10 Rollern in Deutschland, der Lithiumakkus mit BMS verbaut hatte. Obwohl ich auf Schönheit keinen Wert gelegt habe, hat die Lösung von der Idee bis zur Umsetzung länger gedauert als der jetzige UNU-Plan.

Das sind halt überwiegend Ingenieursleistungen, das ist ein anderes Vorgehen als sich irgendwas Schönes herbei- und einzureden, wie es außerhalb der MINT-Fächer üblich ist.
RGNT V2 ab 01/23 > 13000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

techsoz
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von techsoz »

das meiste was Du allerdings beschreibst hat mit MINT relativ wenig zu tun (die rein technischen Dinge wie Berechnungen und Tests sind an sich relativ schnell erledigt), sondern die Dauer sind Fragen der Organisation, Abstimmung, Logistik und Koordination die dazwischengeschaltet sind. Du diagnostizierst die Zeiten ja richtig, aber das hat mit MINT nix zu tun. (Ausser man zählt "Planung" zu den Ingenieurwissenschaften, was umstritten ist...)

[p.s. wir sind hier aber im für uns verbotenen Forum und dann auch noch Offtopic]

STW
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von STW »

Ein technisches Lastenbuch wird nicht dadurch besser, dass ein Nicht-Techniker die deutschen Ingenieure und die chinesischem Ingenieure koordiniert.
Gerade das Erstellen eines technischen Lastenheftes ist eine typische Ingenieursaufgabe. Aus der persönlichen Erfahrung heraus: je mehr dann Juristen und sonstiges fachfremdes Personal mitmischen, desto weniger brauchbar wird das Ergebnis.
Das fachfremde Personal brauchst Du dann erst, wenn es um die Logistik geht, um Haftungsfragen, ums Kaffekochen während der Fachabstimmungen usw.. Der Ingenieur sagt Dir gerne, was er für Kostenpositionen und Risiken sieht, wird aber sicherlich keine Verträge mit den Zelllieferanten abschließen oder sich um den Transportweg kümmern oder nur insofern, wenn es da besondere Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen gibt.

Und ja, auch die Projektplanung gehört zu meinem Job. Mache ich als Ingenieur selber, und falls einer meiner "Kunden" damit nicht zufrieden ist, darf er gerne eigene Vorschläge unterbreiten. Die ich dann aber auch fundiert zerrupfe, bis wir wieder bei meinem Plan sind. Habe ich oft genug durchgemacht. :twisted:
Oder, verständlicher: wenn der Soziologe ;) (weil der vielleicht eher als ich weiß, was die Kunden funktional brauchen) eine Batterie von mir haben wollte, mit dem ein vorgegebener Roller mit vorgegebener Motorisierung und Gewicht bei 22° sichere 42km Reichweite erreicht, dann beginnt danach mein Job inkl. Absprachen mit anderen Entwicklern, Test bis hin zur Produktionseinrichtung und zum Produktionsanlauf (und in dem mache ich dann auch noch QS).
Dummerweise kommen danach die Marketingfuzzis zum Zuge, schreiben dann was von "bis zu 80km Reichweite" und ruinieren damit dann den guten Ruf. :roll:
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von techsoz »

Und da siehst Du das auch Ingenieure eben nicht nur MINT sondern eben auch andere Kompetenzen brauchen (und ja meist auch haben, zumindest wenn sie ein wenig Erfahrung haben). Ich hab mehr Einblick in z.B. Planungswissenschaften bei den Architekten/BauIngs... nicht umsonst ist das keine reine MINT Fakultät... Und die hören auch andere Fächer im Studium.
Die außerakademischen (Technik-)Soziolog*innen die ich kenne beschränken sich ja meist auf Dinge wie Usability und umfassendere (also nicht die "technische") Konzeption von Verkehrssystemen (ja, bekannte von mir haben z.B. Niu Sharingsyteme erfolgreich aufgebaut). Ich habe auch den Eindruck, dass UNU so ein wenig Beratung in Sachen Kundenbindung und Organisations (das können auch Organisationssoziologen/forschende) machen gut tun würde. Aus Lastenheften hält man sich da zurecht raus, das sehe ich wie Du ;) [aber Du scheinst irgendwo getriggert/gestresst zu sein von Leuten Die vermutlich Dir reinpufschen, oder? Denn es gibt immer Seitenhiebe, darum reagiere ich]. So ich glaub den Rest besprechen wir dann mal so und dann hier nicht weiter im falschen Strang ;))

[Offtopic Ende]

ToMo-UNU
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von ToMo-UNU »

Hallo

Ich habe über meine Anwältin den Kauf gewandelt. So lange kann man nicht auf einen Akku warten. Kurz vor der Klageeinreichung kam das Geld.
Tut mir leid für UNU, aber ging nicht anders...

fh8734weff
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von fh8734weff »

Hallo,

ich bin auch von einer potentiell mangelhaften Batterie betroffen und kann wirklich jedem nur raten, sich nicht auf die Hinhalte-Taktik und die Textbausteine dieser Firma einzulassen.

Nachdem ich mich wochenlang mit dieser dreisten Masche rumgeärgert habe, bin ich zum Anwalt gegangen.

Einen Brief per Einschreiben an Unu geschickt, dass ich aufgrund der nicht hinnehmbaren Einschränkungen den Roller nicht nutzen kann und daher vom Kauf zurücktrete. Aufforderung, den den Roller binnen 2 Wochen abzuholen und den Kaufpreis zu erstatten.

Und plötzlich reagiert man bei Unu. Jetzt wurde mir immerhin ein Restwert übermittelt, den sie mir erstatten würden.

Meine Frage an alle, die den Kauf schon rückabgewickelt haben:
Welche Gesamtlaufleistung wurde da von Unu bei der Berechnung des Restwertes zugrunde gelegt?


Wäre super, wenn man sich da austauschen könnte. Ich werde diesem dreisten Laden keinen Cent freiwillig überlassen.

Evolution
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Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic

Beitrag von Evolution »

Bei einem Rücktritt vom Rollerkaufvertrag muss der Käufer nicht nur das Fahrzeug zurückgeben. Er muss sich auch eine Nutzungsentschädigung für die zwischenzeitlich gefahrenen Kilometer anrechnen lassen. Diese Nutzungsentschädigung wird von dem zu erstattenden Kaufpreis abgezogen, das heißt der Käufer erhält weniger Geld zurück, als er beim Kauf an den Verkäufer gezahlt hat.

Bei Neufahrzeugen wurde in der Vergangenheit die Nutzungsentschädigung zwecks Vereinfachung häufig mit der „0,67-Pauschale“ berechnet. Demnach soll die Nutzungsentschädigung 0,67 Prozent des Neupreises pro gefahrenen 1.000 km betragen. Diese Pauschale geht letztlich von einer zu erwartenden Gesamtlaufleistung in Höhe von 150.000 Kilometern aus. Davon weichen viele Gerichte heute ab, da sie von einer längeren Laufleistung ausgehen. Die Rechtsprechung bezieht sich auf PKWs, für Roller muss man natürlich eine geringere Laufleistung zu Grunde legen.

Hier hat sich ein Sachverständiger die Mühe gemacht, den Nutzungsausfall für Motorräder zu berechnen:

https://www.nutzungsausfallschaden.de/n ... index.html

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