Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
Otomatik_Osman
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Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von Otomatik_Osman »

Hallo zusammen,

vorab:
Man kennt mich aus anderen Foren für Geländewagen, Sportwagen, Videogames, Japanszene, whatever.... also nicht, dass ich eine sehr bekannte Person bin, sondern dass ich gerne Fragen stelle, welche manchmal die letzten Haare raus reißen... =))

Willkommen in meinem Thema mit Fragen, wo ihr wahrscheinlich den Kopf schütteln werdet... aber auch solche Threads sind wichtig für eine Community und dessen Zusammenhalt! Ich denke, sobald ich mein Roller gefunden habe, bin ich hier aktiv dabei.

Nun gut, beginnen wir mit der Grundlage:

- Arbeitsweg: 15km hin 15 zurück, 70% Stadt , 30% Land mit 70-100kmh.
- Der Roller würde wahrscheinlich ca. 712km im Monat bewegt werden. (ihr seht schon alles berechnet XD)


Was muss der Roller können:

- Über 45kmh fahren können. Ja kann keiner der Roller. Ja es gibt mehr oder weniger "offizielle" Tuningmöglichkeiten. Ich lese seit Tagen hier im Forum aber werde nicht schlau. Reichweite wäre ja erst einmal egal... Geschwindigkeit ist so eine Sache. Klar, 45 kmh Begrenzung, Gesetz blabla, aber auf 5 kmh mehr kommt es bei uns nicht an. Wie hält man überhaupt die Geschwindigkeit....

- Angefixt bin ich echt vom Miku Max und Miku Super, dessen Optik mir mega gefällt.... aber die Super ist schon teuer und Miku Max fährt 45kmh nur wenn der Akku über 90% ist oder hab ich was falsch verstanden? 800Watt Motor zu klein?

- Leichte Steigungen werden ja wohl mit mind. 30-35kmh schaffbar sein?

- Es sollte schon eine coole Optik haben..... diese Standartroller Style gefällt mir nicht (Speedfight etc. aus meiner Jugend... XD)


Ich weiß es gibt viele Optionen.... Zweiradtechnik ist mir neu. Aber ich will es durchziehen.
Notfalls sogar auf B196er Schein, aber im Prinzip würde für den Arbeitsweg ein kleiner Flitzer reichen!

Ganz wichtige Frage:
Alle reden im Internet von Stromkosten 0,2-0,4€ / 100km.
Ich habe mit 1,2 € gerechnet, was ist denn realistischer? Trotzdem würde ich noch dreistellig Sprit sparen und mit der Ersparnis mir das neue Spielzeug finanzieren..... bzw cash kaufen und das Geld "reinfahren" =D


Bitte nicht direkt hassen und auf Suchfunktion verweisen, gemeinsam ein tolles Projekt auf die Beine stellen wäre doch lustig?
=D


Vielen Dank und viele Grüße

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Fasemann
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von Fasemann »

Mit der THG Quote ist der Roller schon gut finanziert.

Ich fahre jeden Tag 36 km mit meinen GoE. Je nachdem wo du parkst und wie du an Strom kommst, ist halt wichtig Akku fest oder lose, Blei würde ich gar nicht erst kaufen.

800 Watt ist definitiv zu wenig.
Von 2017 an 2x GoE zusammen mit 25 Tkm verkauft 4/24
Nova E-Retro Star exBlei aus 2020, ab 02/24 und 1000 km mit Lithium.
4/24 Tisto Luna mit 700 km eingezogen

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yakamoto
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von yakamoto »

Moin, deine Fragen stellt sich jeder der neu in der zweirädrigen eMobilität anfängt. ;)

Also wenn dir ein 45er eRoller ausreicht, dann gibt es mit NIU & Yadea ausgereifte Fahrzeuge zu günstigen Neupreisen aber auch günstige Gebrauchte.

Ich selbst fahre jetzt seit über 3.500 km sorgenfrei einen Yadea G5 45er-Roller. BJ 07/2020
Unterhaltungskosten: Versicherung & Strom :mrgreen:

Versicherung bei der HUK mit TK 62 €

Stromverbrauch liegt bei 1,8 kWh pro 55 km also rund 1,10€/100km ... ököStrom :mrgreen:

Da meiner noch bis 07/2022 Garantie hat, habe ich für 50€ die 3.000er Inspektion machen lassen. Resultat = 100% OK :!:

Der Akku, 60 Vollt / 32 Ah = 1,92kWh hat bis heute nahezu keine Kapazität verloren. Reichweite bei 50-55 km (sofern der Akku nicht auskühlt :!: Habe den Akku immer im Haus oder Büro, wenn es draußen unter 8 Grad wird. Laden tue ich den Akku immer ab minimum 20% Restkapazität bis 100% inkl. Balancieren (bis zur automatisch Abschaltung) :idea:

Mein Fahrprofil ist täglich 5km quer durch Hamburg und 5km zurück = also 10km pro Tag. Mein G5 verbraucht im Stadtverkehr 10% Kapazität des Akkus auf den 5km.

Sowohl der Verbrauch als auch die Ladekurve ist nahezu linear.
Beim Aufladen ab 97% natürlich nicht mehr ;)
0 Lade-_und_Reichweitentabelle_Yadea_G5.jpg
0 Lade-_und_Reichweitentabelle_Yadea_G5.jpg (138.12 KiB) 1219 mal betrachtet
63. Ladezyklus - Ladekurve.jpg

Ich fahre das ganze Jahr durch, außer es regnet aus Eimern...

Mir war wichtig, dass der eRoller auch bei unter 30% Akkuleistung noch volle Leistung hat und 45 km/h fährt :!: :!: :!:
Der G5 fährt auch bei 0% noch volle 45 km/h 8-)
Nach zwei Jahrzehnten 50er-Verbrenner-Roller ab jetzt nur noch eRoller!!! :mrgreen:

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didithekid
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von didithekid »

Hallo,

wenn dein Herz für den Miku Max Super schlägt, wäre das (mit B196) doch OK (Mag aber sein, dass Du den Helm mit auf die Arbeit nehmen musst).
Vernuftroller, wie z. B. der Horwin EK3 mit praktischem Stauraum scheinen ja weniger Reiz auszuüben.
Auf der Resterampe gibt es auch günstige E-Motorrad-Angebote: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 3-305-1486. Vielleicht ist so etwas auch cool genug.

Mein Arbeitsweg sind 11 km einfach, aber ich bin schon froh, dass mein Roller 75 km/h schafft und wenig in Konflikt mit drängelden PKW gerät.
Die ca. 800€ für den B196er Schein würde ich da an deiner Stelle anlegen. Die meisten E-45er lassen sich nur mit höherem x00 € Aufwand so tunen, dass es Freude macht (die ohnehin ausreichende Akkugröße vorraussetzt).

Einige Vielfahrer im Forum hatten mit ihren Li-Ion-Akkus auch in den ersten drei jahren die 20.000km - Marke überschritten und die Akkus halten.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Di 15. Mär 2022, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Otomatik_Osman
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von Otomatik_Osman »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen Antworten! =)

Beginnen wir mit der THG Quote:
Ist das wirklich wahr? Habe gehört seit 2022 könnte man als Privatperson auch "seinen" Anteil verkaufen... aber kommt denn tatsächlich soviel zusammen bei einem Bike / Roller? Ich stell mir das etwas komisch vor.. "Hallo, ich habe nicht verbrauchte co2 im Angebot, kannst du für 300 Euro haben pro Jahr?" XD

Wichtig wäre mir tatsächlich ein herausnehmbarer Akku. Ich könnte zu Hause per Verlängerungskabel laden, aber das ist nicht direkt so mein Wunsch.... =)

800 Watt sind zu wenig? Dann fliegt ja (auch wenns mein Herz ist XD) der Miku Max raus....


Nun zu @yakamoto:
Vielen Dank für den sehr ausführlichen Beitrag.
Wenn der Stromverbrauch bei 1,1€ / 55km sind, dann sind wir ja bei ca. 2€ / 100km. Wie kommen die Leute dann auf 30-40cent? Das ist doch voll unrealistisch XDD
Natürlich, immer noch deutlich günstiger als Benzin und Auto...

Und wie du selbst sagst: Wenn der Akku schwach ist und unter 45kmh fährt, ist das nicht Sinn der Sache... =D
Aber wie kann es denn bei 0%... ich frag lieber nicht. =DD

Optisch ist der Yadea G5 interessant, die GoE von Fasemann wirkt natürlich cool wie man sich einen Roller vorstellt, ist aber nicht so meins.... ach Mensch. XD

------------------

Nun zu Didithekid:

Der Miku Max ist ein Miniroller mit 45kmh beschränkung und herausnehmbaren Akku und einem ungewöhnlichen Design. XD
Kommt aber nur 45kmh und maximal 50-60km Reichweite. Nach dem tunen auf 55kmh wahrscheinlich nicht einmal 20km... =)

Favorit Miku Super hingegen hat zwei austauschbare LI-Akkus und kommt auf bis zu 130km lt. Daten.
Mit einem 3000W Motor sollte das für meine Zwecke auch voll ausreichen.


Stärkere Maschine, deutlich mehr Kosten.
Sinn?
Hier kommen HU/AU dazu, Steuer und Versicherung deutlich höher als bei einem Roller?
Bin da noch ein Frischling, ich glaube damit fange ich mal an mich zu informieren.... weil wenn ich mit einem B196er meinem Traum näher komme, aber genau soviel zahle wie für ein PKW, hab ich nichts erreicht... =D

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Fasemann
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von Fasemann »

Das Thema THG hat schon 25 Seiten , viel Spaß dabei 😉.
Das Design spielt bei mir keine Rolle, ich habe auch ein Dacia Logan MCV aus 2011, nicht schön, aber da passen einfach so E Roller in den Kofferraum rein, wenn die Spiegel ab sind.
Wichtig ist das alles geht was dran ist ...
https://elektrovorteil.de/vehicles

Mit 800 Watt rollt der Ofen zwar , aber mit 1500 oder 2000 halt ein bisschen dynamischer 😉
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Andy_T
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von Andy_T »

Moin,

Muss sagen, ich war ja eher skeptisch, als ich hörte, ein 3000 Watt Motor soll gut für 80 km/h sein, aber gemäss diesen englischen Reviews (in UK wird der wohl schon länger verkauft) scheint das wohl zu klappen.

https://m.youtube.com/watch?v=jKxooMiwnho

https://m.youtube.com/watch?v=1goYtoHR6hY

Was mir auffiel, ist, dass das Mopped eher klein ausfällt, im Vergleich zum Fahrer scheint es sehr zierlich zu sein. Kann in der Stadt ja ein Vorteil sein. Reichweite scheint wohl bei 60 km zu liegen.

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rainer*
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von rainer* »

Hallo Ottomatik, willkommen hier im Forum.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
- Arbeitsweg: 15km hin 15 zurück, 70% Stadt , 30% Land mit 70-100kmh.
- Der Roller würde wahrscheinlich ca. 712km im Monat bewegt werden. (ihr seht schon alles berechnet XD)
Die 30km sollten die meisten Fahrzeuge erreichen.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Was muss der Roller können: Über 45kmh fahren können.
Die das können, findest Du auf diesen Listen:
Roller viewtopic.php?f=1&t=12810
Motorräder/Mopeds viewtopic.php?f=8&t=12836
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Ja es gibt mehr oder weniger "offizielle" Tuningmöglichkeiten. Ich lese seit Tagen hier im Forum aber werde nicht schlau. Reichweite wäre ja erst einmal egal... Geschwindigkeit ist so eine Sache. Klar, 45 kmh Begrenzung, Gesetz blabla, aber auf 5 kmh mehr kommt es bei uns nicht an.
Das was Du im Auge hast, ist klar ein Leichtkraftrad (125er). Tuning von kleinen Rollern mag zwar gehen, Du riskierst aber den Einzug des Rollers, Führerscheinverlust, Verlust Versicherungsschutz u.s.w. Außerdem wird die die Rennleitung rauswinken, wenn Du mit 80km/h und Versicherungszeichen angefahren kommst. Auch lässt sich die Physik nicht überlisten. 2 bis 3 kW-Motoren langen m.E. nicht für 80 km/h auf grader Strecke. Auch nicht mit Tuning (außer Du baust eine Vollverkleidung drüber :lol: ). Weiterhin sind die Akkus zu klein, um nach einem 80km/h-Tuning noch Strecke machen zu können.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Angefixt bin ich echt vom Miku Max und Miku Super, dessen Optik mir mega gefällt.... aber die Super ist schon teuer und Miku Max fährt 45kmh nur wenn der Akku über 90% ist oder hab ich was falsch verstanden? 800Watt Motor zu klein?
Batteriekapazität und kräftigere Leistungselektronik kosten halt Geld. Die mit dem 800Watt-Motor würde ich als Spielzeug für den Campingplatz oder für die Fahrt zum Bäcker ansehen. Überland ist das m.E. eher was für Masochisten...
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Ich weiß es gibt viele Optionen.... Zweiradtechnik ist mir neu. Aber ich will es durchziehen. Notfalls sogar auf B196er Schein, aber im Prinzip würde für den Arbeitsweg ein kleiner Flitzer reichen!
Meine persönliche Meinung ist, das man mit den 45km/h-Fahrzeugen eher ein Verkehrshindernis darstellt und die Autos motiviert, an Stellen zu überholen, wo es eigentlich nicht geht. Im Unterhalt sind die Leichtkrafträder nicht unbedingt teurer, als die kleinen Mopeds mit Versicherungszeichen (Versicherung ist i.d.R. günstiger, dafür muss man aber wie mit dem Auto zum TÜV).
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Alle reden im Internet von Stromkosten 0,2-0,4€ / 100km.
Ich habe mit 1,2 € gerechnet, was ist denn realistischer?
Das hängt vom Fahrzeug ab. Ein Miku Max wird weniger Strom brauchen als eine Zero. Meine TCmax braucht ca. 5kWh/100km. Du solltes meines Erachtens zum Strompreis auch den Batterieverschleiß einrechnen. Da kommen nochmal zwischen 5 und 10 Cent/km dazu (Ich kalkuliere mein mir so: Batteriepreis ca. von 2.000 EUR und maximal 1.000 Ladungen ergibt das 2 EUR Verschleiß pro Aufladung...). Die Werte hängen natürlich stark von der Batteriepflege / Ladeverhalten ab.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
Sa 12. Mär 2022, 13:39
Trotzdem würde ich noch dreistellig Sprit sparen und mit der Ersparnis mir das neue Spielzeug finanzieren..... bzw cash kaufen und das Geld "reinfahren" =D
Wenn ich jetzt, nach einem halben Jahr und knapp 7tkm alles wegwerfen würde (Moped, Helm, Motorradjacke und Hose), wäre ich bei Gesamtkosten von knapp 0,90€ je gefahrenen km. Wenn man das alles wieder verkaufen würde, sähe es natürlich deutlich besser aus. Benzinkosten sind leider nicht alles, Du musst das Gesamtsystem betrachten. Wenn ich mein Auto verkaufen könnte, was derzeit nur rund 1x pro Monat genutzt wird und trotzdem rund 150 EUR pro Monat frisst, würde die Rechnung natürlich besser aussehen. Aber ja, am Ende wird sich das Hobby sicher selber finanzieren und viel mehr Spaß als Autofahren macht es ja auch noch :D

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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von rainer* »

Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Beginnen wir mit der THG Quote:
Ist das wirklich wahr? Habe gehört seit 2022 könnte man als Privatperson auch "seinen" Anteil verkaufen... aber kommt denn tatsächlich soviel zusammen bei einem Bike / Roller? Ich stell mir das etwas komisch vor.
Klingt komisch ist aber so. Meines Erachtens haben wir das Glück wegen schlampiger Gesetzgebung. Ob es aber 2023 auch wieder so ein Geldregen gibt, werden wir sehen, ich habe die Befürchtung, das da noch nachgebessert wird.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Wie kommen die Leute dann auf 30-40cent? Das ist doch voll unrealistisch XDD
Die rechnen vielleicht einen Roller mit 800 Watt und noch mit 20Cent pro kWh Strom... Vor drei, vier Jahren was das ja noch machbar.
Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Aber wie kann es denn bei 0%... ich frag lieber nicht. =DD
Bei 0% Akkustand wirst Du Dich auf dem restlichen Nachhauseweg sportlich betätigen (...rate mal, woher ich das weis :lol: ).
Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Favorit Miku Super hingegen hat zwei austauschbare LI-Akkus und kommt auf bis zu 130km lt. Daten. Mit einem 3000W Motor sollte das für meine Zwecke auch voll ausreichen.
Anschauen und Probefahren ist m.E. recht wichtig. Passt die Sitzhöhe? Ist das entnehmbare Akku wirklich leicht zu entnehmen? Mit der Leistung der Miku Super bist du jedenfalls in der Stadt ganz gut unterwegs und Deine 5km Überland bekommst Du auch hin.

Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Hier kommen HU/AU dazu, Steuer und Versicherung deutlich höher als bei einem Roller?
HU aller zwei Jahre, AU wird schwierig für den Prüfer. :lol: Versicherung und TÜV zusammen sind m.E. ungefähr genauso teuer wie das Versicherungskennzeichen der 45er-Maschine. Steuern sind m.E. für zwei Jahre befreit, danach wohl jährlich 5 EUR. Unterhaltskosten unterscheiden sich da nicht viel zwischen "125er" und "45er".[/quote]
Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Bin da noch ein Frischling, ich glaube damit fange ich mal an mich zu informieren.... weil wenn ich mit einem B196er meinem Traum näher komme, aber genau soviel zahle wie für ein PKW, hab ich nichts erreicht... =D
Doch. Mehr Spaß beim Fahren, weniger Ressourchenverbrauch und insbesondere weniger deutsche Ölimporte aus Kriesenregionen.
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Re: Die wahrscheinlich nervigste Kaufberatung für E-Roller

Beitrag von yakamoto »

Otomatik_Osman hat geschrieben:
So 13. Mär 2022, 09:12
Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen Antworten! =)


Nun zu @yakamoto:
Vielen Dank für den sehr ausführlichen Beitrag.
Wenn der Stromverbrauch bei 1,1€ / 55km sind, dann sind wir ja bei ca. 2€ / 100km. Wie kommen die Leute dann auf 30-40cent? Das ist doch voll unrealistisch XDD
Natürlich, immer noch deutlich günstiger als Benzin und Auto...

Und wie du selbst sagst: Wenn der Akku schwach ist und unter 45kmh fährt, ist das nicht Sinn der Sache... =D
Aber wie kann es denn bei 0%... ich frag lieber nicht. =DD

Optisch ist der Yadea G5 interessant, die GoE von Fasemann wirkt natürlich cool wie man sich einen Roller vorstellt, ist aber nicht so meins.... ach Mensch. XD

-----------------
@Otomatik_Osman

Bitte genau lesen :!:
Ich habe geschrieben:
"Stromverbrauch liegt bei 1,8 kWh pro 55 km also rund 1,10€/100km ... ököStrom"

=>
1,10€ pro 100km
...somit rund 60 Cent pro 55km :!:

Bei den rund 1,86 kWh Verbrauch kommen noch ca. 10% Ladeverluste dazu (Faustformel bei gemessenen cos Phi von 0,91)
Bei 29,8 Cent pro kWh ököStrom zzgl. anteiligen monatlichen Grundbetrag für Zähler&Co rechne ich grob mit 30 Cent pro kWh.

Somit ca. 60 Cent pro Vollladung für ca. 55km ;)

Daher sind 100 km für 30-40 Cent mit ÖköStrom nicht realistisch :lol:
Auch bei Kohle- oder Atomstrom sind 30-40 Cent für 4 kWh nicht möglich - in Deutschland :!:

Wer kostenfrei laden kann (Arbeitgeber oder Cafe) zahlt selber zwar nicht, aber kostenlos ist auch dieser Strom nicht. ;)



Des Weiteren habe ich geschrieben:
"Mir war wichtig, dass der eRoller auch bei unter 30% Akkuleistung noch volle Leistung hat und 45 km/h fährt   
Der G5 fährt auch bei 0% noch volle 45 km/h"

Es ist zu unterscheiden, ob ein Akku "schwach" wird oder sein Ladungszustand abnimmt.
Wenn ein Akku nur noch 30% Ladung enthält, weil die übrige Ladund bereits verbraucht/entnommen wurde, dann ist der Akku nicht gleichzusetzen mit einem schwachen Akku! ;)
Eine Akku wird als "schwacher Akku" bezeichnet, wenn er nicht mehr seine volle Kapazität beim Aufladen erreicht bzw. die gespeicherte Kapazität nicht mehr voll abgeben kann.


Beim Yadea G5 wird bei 30% NICHT die Leistung des Rollers reduziert um den Akku zu schonen... Dies erfolgt wahrscheinlich deshalb so, weil Yadea für den Akku einen höheren Sicherheitsbereich ober- und unterhalb der nutzbaren Kapazität der Akkuzellen festgelegt hat.
Somit ist bei angezeigten 30% Restkapazität im Tachodisplay wahrscheinlich noch mindestens 10% mehr im Akku verfügbar - um die Zellen vor Tiefentladung zu schützen.
Ich habe meinen Akku erst 3 mal auf 0% runtergefahren und dies nicht absichtlich, sondern weil ich durch äußere Umstände längere Umwege fahren musste... :roll:

Ein Akku sollten nicht (so oft) in Richtung 0% gebracht werden. Das stresst die Zellen und die Zellchemie unnötig. :idea:

Generell fühlen sich Akkus zwischen 20-80% schön entspannt und das zahlt auf seine Lebensdauer ein!
Ein Akkupack - wie bei den meisten eRollern üblich - sollte gern auch auf 100% (+) geladen werden. Das (+) steht für Vollladung bis zur automatischen Abschaltung, da die Akkuzellen nach der Vollladung (100%) noch zueinander balanciert werden. Das ist noch wichtiger bei eRollern mit zwei parallel betriebenen Akkupacks (NIU).
Ansonsten kann es passieren, dass die einzelnen Akkuzellen zu stark auseinander driften - heißt einige Zellen sind schon voll bei der Ladeendspannung angekommen und andere Zelle noch nicht. Sollte dieser Abstand unter den Zellen nicht ausbalanciert und dadurch zu groß werden, so kann der Akkupack langfristig nicht mehr die volle Kapazität Aufladen. Wird dieser Drift zu groß, kann das BMS diesen auch nicht mehr durch Balancieren ausgleichen... dann hast du einen " schwachen" bzw. defekten Akku :idea:

Der Akku sollte noch der Vollladung auf 100% (+) aber nicht Tage in diesem Zustand gelagert werden. Sinnvoller ist es, den Akku zu.B. über Nacht vollzuladen und morgens mit der nächsten Fahrt zur Arbeit wieder zu nutzen.


Solltest du also ein 45er-eRoller suchen, der NICHT ab 30% Restkapazität die Leistung und Endgeschwindigkeit abriegelt/mindert, dann wäre der Yadea G5 eine gute Wahl unter den 45er-Rollern.
Aber bedenken, er erreicht daher auch nicht seine "theoretisch maximale Reichweite" des Akkus, weil er ja schon gut 10% eher 0% anzeigt ;)

Dies Beides betrifft auch Akkus der 125er Klasse - egal ob der Akku fest verbaut oder entnehmbar ist!
Nach zwei Jahrzehnten 50er-Verbrenner-Roller ab jetzt nur noch eRoller!!! :mrgreen:

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