Akku immer 100% Laden oder nur 80%

[derkaeferschrauber]

Hallo

hatte die Fehlermeldung auch wie von euch beschrieben, Aussage Service SEAT hierzu:

Sehr geehrter Hr. Naschke,

die Ladezyklen werden u.a. im Batteriesteuergerät hinterlegt – die App ist seitens Seat noch nicht ganz fehlerfrei.

Somit brauchen Sie sich keine Gedanken machen, was die Garantie angeht.

Mit besten Grüßen und alles Gute fürs neue Jahr !

[e-babe]

Ein aktueller Beitrag aus dem PV-Magazine abgeschrieben bei eFahrer: https://www.pv-magazine.de/2023/04/03/w ... ch-halten/
ist zwar für Elektroautos, aber ich denke die Erkenntnisse kann und darf man auch in die Rollerwelt übertragen:
Auszug:
Um die Batteriegesundheit zu erhalten, empfiehlt Recurrent Auto, bestimmte Dinge beim Laden und Fahren zu beachten: Batterien mögen keine Hitze, weshalb Elektroautos nach Möglichkeit im Schatten geparkt werden sollten und der Akku im Sommer möglichst im kühlen Zustand geladen werden sollte, um Überhitzung zu verhindern. Häufige Schnellladevorgänge gelten ebenfalls als Gift für die Batterie – besser ist es, wo immer möglich mit niedrigerer Ladegeschwindigkeit zu laden. Das ist zum Beispiel beim Laden über Nacht an der heimischen Wallbox der Fall. Auch die Entladetiefe sollte nicht zu groß sein, empfiehlt Recurrent Auto. Statt den Wagen immer bis auf einen Ladestand von 20 oder 30 Prozent zu fahren und dann erst zu laden, sei es gesünder für den Akku, den Wagen schon bei einem Ladestand von 60 oder 70 Prozent wieder aufzuladen, sofern das möglich ist.

Lehre für mich: Wenn die Batterie nach dem Fahren noch heiß ist (also über 40 Grad), dann warte ich mit dem Laden einfach 2-3 Stunden, es sei denn, ich will schnell wieder weiter fahren können....

[YOLO]

Aber immer dran denken: 0% im Display sind echte 12% im Akku und 100% sind 88%
Also keine Panik beim Volladen und Leerfahren, das mit dem Puffer hat Silence mal ausnahmsweise sehr gut gemacht;)

[Alfons Heck]

Im Regelfall ist die zu erwartende Laufleistung unterschiedlich.
Beim PKW 100.000-300.000km
Beim Roller 20.000-50.000km
Da darf der Rollerakku also viel früher die Grätsche machen und somit auch stärker strapaziert werden; mM.


Gruß
Alfons.

[Mr XKL]

Woher hast du denn die doch sehr weit streuenden Zahlen?
Ich denke, vielmehr sind die Ladezyklen für die Lebensdauer eines Fahrakkus aussagekräftig und damit richtungsweisend für die Kilometer…und da geht man imho von 1000 bis 1500 Ladezyklen aus, bis der Akku seine 70% erreicht - und das bedeutet ja immer noch nicht den „Tod“ des Fahrzeugs…er bleibt ja nach wie vor noch nutzbar.
Ich finde es schon fast belustigend, wenn die Kritiker der E-Mobilität immer wieder kolportieren, dass E-Fahrzeuge nach den 1000 Ladezyklen nur noch Schrott sind - und das sind sie wohl sicher nicht

Gruß

[error]

Ein aktueller Beitrag aus dem PV-Magazine abgeschrieben bei eFahrer: https://www.pv-magazine.de/2023/04/03/w ... ch-halten/
ist zwar für Elektroautos, aber ich denke die Erkenntnisse kann und darf man auch in die Rollerwelt übertragen:
Auszug:
Um die Batteriegesundheit zu erhalten, empfiehlt Recurrent Auto, bestimmte Dinge beim Laden und Fahren zu beachten: Batterien mögen keine Hitze, weshalb Elektroautos nach Möglichkeit im Schatten geparkt werden sollten und der Akku im Sommer möglichst im kühlen Zustand geladen werden sollte, um Überhitzung zu verhindern. Häufige Schnellladevorgänge gelten ebenfalls als Gift für die Batterie – besser ist es, wo immer möglich mit niedrigerer Ladegeschwindigkeit zu laden. Das ist zum Beispiel beim Laden über Nacht an der heimischen Wallbox der Fall. Auch die Entladetiefe sollte nicht zu groß sein, empfiehlt Recurrent Auto. Statt den Wagen immer bis auf einen Ladestand von 20 oder 30 Prozent zu fahren und dann erst zu laden, sei es gesünder für den Akku, den Wagen schon bei einem Ladestand von 60 oder 70 Prozent wieder aufzuladen, sofern das möglich ist.

Besagte Studie ist von einem kommerziellen Anbieter gemacht und ist dann von vielen Magazinen, Webseiten etc. mehr oder weniger gut zitiert worden. PV-Magazine hat genau wie du "abgeschrieben".

Das mit dem "sofort laden bei 60 oder 70 Prozent" ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen und beisst sich mit den tausenden anderen Studien.

Lithium Akkus speichern Energie auf chemischen Wege und je voller ein Akku, desto größer/schneller die Alterung.

Daher gilt es den Zeitraum der 100% Ladung so kurz wie möglich halten.

Es gibt etliche Studien, genau das Gegenteil von PV-Magazine empfehlen.

Die 100% müssen aber regelmäßig erreicht werden, weil nur auf den letzten Prozent balanciert wird.

Nur dort ist der Spannungsverlauf steil genug um überhaupt sinnvoll balancieren zu können.

Auch das mit dem Schnellladen ist nur die halbe Wahrheit. Nicht das Laden schadet, sondern die dabei auftretende Temperatur und die teilweise nicht vorhandene Messung der Temperatur.

Auffällige Hersteller haben meist kein dynamisches Handling des Ladestroms und grillen die Akkus geradezu bei hohen Umgebungstemperaturen oder wenn der Akku vorher bereits warm gefahren wurde.

Ebenso ist eine Kühlung der Zellen nicht Standard.

Deshalb lässt sich der Test auch nicht 1:1 auf "unsere Kisten" übertragen.

Just my 2Cent

[blackblade]

Wenn ich mir die Ladekurve gegenüber meinem vorherigen NIU N1S ansehe, dann bricht der S01 die Ladung bei rund 95% ab (oder dem was NIU als 95% für sich definiert hat). Also noch eine Menge Luft nach oben und man muss wohl keine Angst vor vorzeitiger Alterung durch Überladung haben.

Auch die 0% vom S01 scheinen mir eher den 20% vom NIU zu entsprechen.

Also in etwa was Yolo schreibt.

[YOLO]

Lässt sich auch einfach berechnen...
Die Zellen haben in Summe Brutto 5,6 kWh und bisher hat noch niemand mehr als 4,3 kWh laden können. Also 1,3 kWh Puffer, d.h. oben und unten je 0,65 kWh, das sind je 12% vom Brutto.

[didithekid]

Hallo YOLO,

der größere Teil dieses nicht genutzten Kapazitäts-"Puffers" liegt allerdings im tiefen Bereich des Ladezustands der Zellen (also unter 0% Anzeigewert). Bei der Messung der Brutto-Kapazität der Akkuzellen wird von 4,2 Volt Zellenspannung z. B. bis 2,5 Volt-Zellenspannung entleert.
Im Fahrzeug startet die Entladung aus angezeigten 100% zwischen 4,15 Volt (z.B bei NIU) und 4,05 Volt je Zelle und es wird lediglich entladen in den Bereich zwischen 3,05 Volt und 3,3Volt je Zelle, wo dann je nach Hersteller der 0% Anzeigewert definiert ist.
Hier ein Beispiel für solche Litium-Ionen-Zellen, die bis 2,5 Volt vermessen sind:
https://www.powerstream.com/p/INR18650- ... asheet.pdf

Gleichwohl liegen auch oberhalb der angezeigten 100% noch ein paar Prozent Puffer (begenüber der Brutto-Messung), die auch bei hohen Akku-Temperaturen nach der Vollladung Alterungseffekte mindern sollen. Der nicht "zu betretende Bereich" unterhalb von 3 Volt Zellenspannung ist aber Jener, der rapide zu Alterungseffekten führen würde. Und dort auch bei tiefen Temperaturen (die im E-Auto durch die Akkuheizung vermieden werden; im Roller aber meist nicht).
Der S01/MO-Akku hat ja (am Stromnetz angeschlossen) immerhin die Funktion der Akku-Anwärmunng, wenn bei tiefen Temperaturen (schaltet sich dann zu) geladen wird. Das reduziert den Akku-Stress durch hohe Ladeströme bei zu kaltem Akku (@error: darüber gibt es Studien).

Viele Grüße
Didi

[e-babe]

Wow ! supervielen Dank für diese informative Diskussion, welche ich offenbar angestoßen habe. Es bleibt aber bei meiner Maxime: Nicht laden, wenn die BAtterie heiß ist. Die Grenze ziehe ich mal bei 40 Grad. Bin gerade von der Erstinspektion zurück und da war die Batterietemperatur bei 25 Grad angekommen und die Akkukapazität bei knapp 60 %. Also direkt ran ans Kabel und Laden an...
Und die tiefen Temperaturen vermeide ich, indem der Akku in den Keller kommt, wenn es draußen frostig zu werden droht. Kommt hier in Köln aber seltener vor und dürfte für dieses Frühjahr hoffentlich vorbei sein.
Um den Akku noch ein wenig mehr zu schonen, fahre ich ganz selten im Power-Modus sondern viel im Eco und auf Landstrasse im City-Modus.
Sonnigen Gruß unb nochmals vielen Dank für die Infos und Kommentare