Bremsflüssigkeit

[loetlampe]

Nein, genau dafür ist Bremsenreiniger da. Mache das seit Jahren damit, bei allen Fabrikaten.

[HorwinEK1]

Wieso allerdings der Verschleiß der Bremsbeläge anhand der Flüssigkeitskammer zu sehen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Na ja, wenn (vorschriftsgemäß) der Flüssigkeitsspiegel im Ausgleichsbehälter bei neuen Bremsbelägen (im Schema unten blau) bis zur Max-Markierung befüllt war,
wanderen die Bremskolben (im Schema unten pink) mit zunehmendem Belagverschleiß aus dem Bremssattel heraus. Und in den freigegebenen Raum fließt dann die Flüssigkeit (im Schema unten gelb) aus dem Behälter nach. Der Füllstand wandert dann nach und nach in Richtung Minimum, was singnalisiert, dass ein Tausch der verschlissenen gegen neue Beläge bald ansteht.


Viele Grüße
Didi

Das würde ja bedeuten dass die Bremsen immer an der Scheibe direkt anliegen und man dauerhaft bremst. Ich verstehe es immer noch nicht. Der Bremszylinder kann doch nicht selbstständig die Lücke schließen wenn die nicht angelegten Bremsenbelege, über die Zeit, immer weniger werden. Vielleicht fehlt mir hier aber auch das physikalische Verständnis. Sorry

Habe selber noch nie eine solche Bremse getauscht/gewartet.

Edith: hab mir eben fix nenn Video von Rollerfix reingezogen und der hat tatsächlich die Zylinder wieder auseinander drücken müssen nach dem Wechsel. Verstehe es zwar immer noch nicht wie genau, aber da wird wohl ne Mechanik dahinter stecken, wodurch die Belege immer auf den gleichen Abstand gehalten werden.

Hier das Video. Vielleicht hilft es Florian

[Markus Sch.]

Also Bremsbelag und Bremsscheibe liegen nicht dauernd aneinander an. Der Bremsbelag wird durch den Bremskolben beim Bremsen an die Bremsscheibe gedrückt. Beim Lösen der Bremse geht der Bremskolben wieder zurück. Ich vermute dies geschieht durch die Dichtungen. Der Bremsbelag geht zurück durch eine kleine gewollte Unwucht der Bremsscheibe. Denn Bremsbelag und Bremskolben sind nicht verbunden. Beide müssen unabhängig nach dem Lösen der Bremse zurückgehen. Oder der Bremsbelag drückt den Bremskolben nach dem Lösen der Bremse zusätzlich etwas zurück.

Mit der Verschleiß der Bremsbeläge wandert der Bremskolben weiter in Richtung Bremsscheibe und der Bremsflüssigkeitsstand sinkt etwas.

[rainer*]

Wenn die Bremse nicht gezogen ist, ist der Ausgleichsbehälter mit dem Bremskolben (Nehmerzylinder) verbunden. Dann fließt nach, wenn ein bisschen fehlt. Wenn Du die Beläge zurück drückst (bei nicht gezogener Bremse), dann wird der Stand im Ausgleichsgefäß wieder steigen.
Das Ausgleichsgefäß sollte vom Hersteller so ausgelegt sein, das bei verschlissenem Bremsbelag und abgenutzter Scheibe der Flüssigkeitsstand auf "min" steht. kleinere werden hoffentlich nicht verbaut, das würde ja dazu führen, das man abwechselnd nachfüllen muss (bei halb abgenutzten Belägen) und absaugen muss, wenn neue Beläge rein kommen.
Von daher stimmt es: Wenn der Stand zu niedrig ist, sind entweder die Beläge/Scheiben runter oder es ist irgendwo was undicht. Ohne zu denken nachzufüllen ist der falsche Weg.

[MEroller]

Bei Scheibenbremsen ohne eine Feder, welche die Beläge auseinanderdrückt, schleifen die leider IMMER ein wenig an der Bremsscheibe. Bei gut laufenden Bremskolben und ausreichend welliger Bremsscheibe sollte das aber ohne merkliche Erwärmung oder Zusatzverschleiß der Bremse beim Fahren abgehen.

Das ist auch ein Grund, warum VW bei der MEB Plattform hinten wieder auf Trommelbremsen gegangen ist: Neben keinem Gammeln wegen Nichtbenutzung (dank Reku) lösen Trommelbremsen komplett bei Nichtgebrauch, dank Rückholfedern. Was die Effizienz etwas verbessert.

[HorwinEK1]

Okay, wieder was gelernt. Danke euch für die hilfreichen Antworten.

[didithekid]

Das würde ja bedeuten dass die Bremsen immer an der Scheibe direkt anliegen und man dauerhaft bremst. Ich verstehe es immer noch nicht. Der Bremszylinder kann doch nicht selbstständig die Lücke schließen wenn die nicht angelegten Bremsenbelege, über die Zeit, immer weniger werden. Vielleicht fehlt mir hier aber auch das physikalische Verständnis. Sorry

Hallo,

die durch den Verschleiß entstehende Lücke, wird weder vom Bremsgeberzylinder, noch vom Bremskolben geschlossen, sondern von der nachlaufenden Bremsflüssigkeit; von der dann immer mehr den Raum hinter dem Bremskolben füllt und immer weniger Flüssigkeitshöhe im Ausgleichs-/Vorrats-behälter steht.

Wie bereits geschrieben, wird beim Loslassen der Bremse ggf. eine sehr geringe Menge Flüssigkeit (vom Bremsgeberzylinder) zurückgezogen, dass sich die Beläge gerade so von der Scheibe lösen (oft schleifen sie auch noch ein paar Radumdrehungen nach).
Beim nächsten Bremsen sind die Beläge dann jedenfalls immer ganz nah an der Scheibe, damit die Bremse schnell reagieren kann.
Die durch die Abnutzung immer dünner werdenden Beläge werden vom Stück für Stück näher an die Bremsscheibe wandernden Bremskolben in dieser sofortigen Bereitschaft gehalten und die minimale Rückzugsbewegung beim Loslassen bleibt konstant klein, wärend der Vorschub bei jedem Betätigen der Bremse um das Maß größer ist, das an Abnutzung (neu) entstanden ist.

Viele Grüße

Didi