Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Wenn ihr euch unschlüssig seid, welcher Roller zu euren Bedürfnissen am besten passt.
bergfex

Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von bergfex »

Liebe Roller-Gemeinde,

für mich als NewBee sind leider die ganzen Modelle mit den Bezeichnungen völlig unübersichtlich - gibt es eine Übersicht, aus den ich mir meine Anforderungen herauslesen kann.
Anforderungsprofil:
  • 45 km/h (Autoführererschein)
    Bergtauglich = also möglichst Leichtes Gefährt
    2-Personen Sitz
    Akku entnehmbar
    Große Stauräume möglichst
    Reichweite 60 km bei vollgas wäre schon gut, aber nicht entscheidend
    Große Räder, wäre schön
    Schlechtwettertauglich
    Marke/Design egal, lieber qualitativ hochwertig als billig und bald kaputt.
Fahrprofil: vom Wohnort ins Dorf sind es ca. 2 km mit bis 10% Gefälle (ca. 80 hm). Das soll er auch mit 2 Personen gut schaffen. Von Reku halte ich wenig, da ich lieber runter“segle“ oder“ Overspeed“ genieße. :mrgreen:

Gibt’s eigentlich 2-Gang Roller, die bei niedriger Geschwindigkeit ihre Kraft besser entfalten können ?
Auf Erfahrungen von Besitzern mit ähnlichem Anforderungsprofil oder sonst. Kennern der Branche würde ich mich freuen.
DAnke

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dirk74
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Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von dirk74 »

Hallo,

bei meinem Roller passt zumindest ein großer Teil der Anforderungen, da:
- Akku entnehmbar (wiegt aber recht ordentlich)
- 60 km mit einem Fahrer schafft er gut (Akkuoption L2)
- 12"-Räder
- kann mit KFZ-Führerschein gefahren werden
- 2-Sitzer

Viel Platz hat er nicht unbedingt, da ist ein Topcase von Nöten.
Schlechtwetter-Tauglichkeit kann ich nicht bewerten, er steht aber im Freien unter einer Plane.

Gruß
Dirk
Trinity Uranus L2 - 3 kW - >73.000 km
0-2.250 km: Leihakkus L1/L3
2.250-36.872 km: L2-Akku 60V / 40Ah (Lithium)
aktuell: L3-Akku 60V / 50Ah (Lithium)
Skoda CITIGOe iV (>56.000 km)

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wiewennzefliechs
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Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von wiewennzefliechs »

Bei dem Anforderungsprofil fällt mir eigentlich nur der Trinity Uranus ein (das ist der Roller, den auch mein Vorposter Dirk fährt). Er hat einen kräftigen 3-kW-Motor und relativ große 12"-Räder. 60 km Reichweite sind mit dem passenden Akku auch drin, allerdings wird der Stauraum umso kleiner, je größer man den Akku wählt. Aber Leute mit Bedarf für viel Stauraum dürften meist ein entsprechend großes Topcase montieren, was selbstverständlich auch beim Uranus möglich ist. Der Uranus ist auch groß genug, dass man auch zu zweit noch einigermaßen komfortabel damit fährt. Wo man Abstriche machen muss, ist beim Gewicht: der Uranus gehört eher zu den "normalgewichtigen" Elektrorollern, d. h. sein Leergewicht liegt je nach Akku-Größe zwischen 90 und 103 kg. Leichter wäre der Unu mit der 3-kW-Motorisierung. Gegen den sprechen aber folgende Punkte:
  • Er ist kleiner, worunter der Fahrkomfort besonders mit Beifahrer leiden dürfte. Auch beim Stauraum muss man Abstriche machen.
  • Er hat nur 10"-Räder und eine weniger aufwendige Vorderradaufhängung, auch das wirkt sich negativ auf den Fahrkomfort aus.
  • Auch wenn man ihn mit 2 Akkus bestückt (was für 60 km Reichweite zwingend notwendig ist), kann man immer nur einen Akku anschließen. Folge: der Akku wird stärker belastet als wenn er sich die Last mit dem zweiten Akku teilen könnte, was den Akku stärker strapaziert und auch einen gewissen Verlust an Temperament bedeutet. Außerdem muss man, nachdem man einen Akku leergefahren hat, unterwegs anhalten und umstöpseln.
  • Der Motor des Unu wird mit einer geringeren Spannung gespeist (51 V statt 60 V wie beim Uranus). Auch das macht den Motor etwas weniger spritzig, allerdings dürfte das durch das geringere Gewicht wieder ausgeglichen werden.
Noch besser wäre natürlich ein Motor mit mehr als 3 kW. Mit Autoführerschein darf man ja Roller bis maximal 4 kW Leistung fahren. E-Kleinkraftroller mit 4 kW gibt es zwar einige, aber mir ist keiner bekannt, bei dem gleichzeitig die Akkus entnehmbar sind.

Gruß

Michael
Emco Novantic C2000 25.11.2013 - 24.10.2017 R. I. P.
Emco Nova R2000 seit 28.12.2023 2 kW - 48 V / 2 x 37 Ah (=3,552 kWh) Cleantron Li(NiCoMn)O2

Andreas64

Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von Andreas64 »

wiewennzefliechs hat geschrieben: [*]Auch wenn man ihn mit 2 Akkus bestückt (was für 60 km Reichweite zwingend notwendig ist), kann man immer nur einen Akku anschließen. Folge: der Akku wird stärker belastet als wenn er sich die Last mit dem zweiten Akku teilen könnte, was den Akku stärker strapaziert und auch einen gewissen Verlust an Temperament bedeutet. Außerdem muss man, nachdem man einen Akku leergefahren hat, unterwegs anhalten und umstöpseln.
Hm, kennste denn einen Roller bei dem zwei Akkus parallel geschaltet werden :?:

Gut, 'ne automatische Umschaltung wäre eine Möglichkeit, die konfortabler wäre, nur das Parallelschalten von zwei Akkus halte ich keineswegs für sinnvoll.

Bei der beschriebenen Anforderung ist der UNU aus meiner Sicht sicher auch keine Option, zumal erst mal geklärt werden müsste ob der/die Fragesteller(in) in einem UNU-Liefergebiet lebt ;) Was die zwei möglichen Akkus betrifft - auch wenn sie im Bedarfsfall händisch umgestöpselt werden müssen - , war das für mich persönlich das größte technische Kaufargument. Ich kann wegen den zwei Akkus immer tagsüber von der PV-Anlage einen davon laden und mit dem anderen weiterfahren. Wenn ich mit beiden Akkus unterwegs bin, sehe ich in der Umsteckerei nach 40-50 km kein Problem. Das dauert keine Minute. Außerdem sichert ein zweiter Akku im Akkuproblemfall - was ja hier und da bei E-Rollern mit einem Akku schon mal vorkommt - das Weiterfahrenkönnen bis nötiger Ersatz oder eine mögliche Reparatur des Problemakkus beschafft bzw erfolgt ist. Für mich ein ganz klarer Pluspunkt :)

Warum du meinst, dass ein Lastverteilung auf zwei Akkus besser wäre, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel :?: Ich bin sicher kein Akkuexperte, nur soweit mir bekannt sind die UNU-Akkus keine reinen Stromlieferer, sondern dort steckt auch das BSM drin. Auch meine ich mal gelesen zu haben, dass das Parallelschalten von Akkus nicht der Weisheit letzter Schluss ist und zu nicht unerheblichen Problemen führen kann. IMHO werden nicht ohne Grund von den meisten Herstellern Ein-Akku-Lösungen angeboten und für Leute die bei diesen Modellen eine höhere Reichweite wollen eben einzelne Akkus mit unterschiedlichen Kapazitäten angeboten.

Mag sein, dass der http://www.e-sprit.net/silenzio-technische-daten.html was für den/die Fragestellerin ist :?:

Andreas64

Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von Andreas64 »

bergfex hat geschrieben: Gibt’s eigentlich 2-Gang Roller, die bei niedriger Geschwindigkeit ihre Kraft besser entfalten können ?
Auf Erfahrungen von Besitzern mit ähnlichem Anforderungsprofil oder sonst. Kennern der Branche würde ich mich freuen.
Da die mir bekannten E-Roller mit einem Nabenmotor direkt angetrieben werden, denke ich mal nicht, dass es das gibt. Macht ja ohne Schaltgetriebe keinen Sinn. Und ein Schaltgetriebe macht an einem E-Roller aus meiner Sicht nicht viel Sinn ;)

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anpan
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Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von anpan »

Andreas64 hat geschrieben: Warum du meinst, dass ein Lastverteilung auf zwei Akkus besser wäre, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel :?: Ich bin sicher kein Akkuexperte, nur soweit mir bekannt sind die UNU-Akkus keine reinen Stromlieferer, sondern dort steckt auch das BSM drin.
Ja, da ist auch das BMS drin, aber trotzdem muss dem Akku ein gewisser Strom entnommen werden, um voranzukommen. Der ist beim Anfahren besonders hoch. Das stresst die Akkuzellen. Wenn du zwei Akkus parallel schaltest, belastest du jedes Akkupack nur mit dem halben Fahrstrom, was akut zu geringeren Spannungseinbrüchen im Akku führt und langfristig der Lebensdauer zugute kommt.
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Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von MEroller »

2Alf20658 hat geschrieben:
Und ein Schaltgetriebe macht an einem E-Roller aus meiner Sicht nicht viel Sinn ;)
Stimmt. Das wird über Strom und Spannung gemacht. Weil Du einen Roller für den Berg brauchst würde ich mal schauen ob es einen Roller mit 5kW Motor aktuell zu erwerben gibt. Kann ich nur empfehlen... :mrgreen:
Da der Wirkungsgrad mit 80% eingeschätzt wird werden am ende StVZO-konforme 4kW auf die Strasse übertragen ( https://de.wikipedia.org/wiki/EG-Fahrze ... e#Klasse_L. Bei einem 4kW-Motor wären das nur 3,2kW. Das ist schon ein Unterschied.... :)
Alfred, bei (E-)Motoren wird generell die mechanische Leistung angegeben, ein 5kW Motor bringt somit auch 5kW mechanisch auf die Straße, wenn er wie vorgesehen mit Nennstrom und -spannung bespaßt wird, die natürlich miteinander multipliziert eine um den Wirkungsgradverlust höhere elektrische Leistung Leistung ergeben. So rum läuft der Hase ;)

2-Gang E-Roller war (ist) der Schachner DT800, siehe http://www.elektrobikes.com/Elektroscooter, und einen Testbericht gibt es hier: http://www.motomobil.at/test-technik/eb ... hner-dt800 Eine Steigfähigkeit von 30% muss diesem 2-Gang-Gefährt tatsächlich mal jemand vormachen. Ich denke, mein gepimpter Fury Thunder könnte so 25% noch schaffen. 22% kriegt er noch mit etwas Luft hin. Und das Schachner-Rollerchen hat gerade mal einen 800W Motor :o Dochdoch, eine Gangschaltung kann auch einem E-Fahrzeug eine weit größere Geschwindigkeits-/ Zugkraft-Spreizung geben als der Direkantrieb. Aber Schaltrucke oder gar von Hand/Fuß schalten möchte eigentlich keiner mehr, der die geschmeidige und kontinuierliche elektrische Beschleunigung einmal genossen hat.

Und große Überraschung, e-Sprit hat scheinbar ein drittes (Tschechisches) Leben begonnen :?: :!:
e-Sprit Elektromobile
Electric-Moment s.r.o. (CZ)
CZ-180 00 Praha 8, Primátorská 296/38

Bin fassungslos...
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e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

Andreas64

Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von Andreas64 »

anpan hat geschrieben:
Andreas64 hat geschrieben: Warum du meinst, dass ein Lastverteilung auf zwei Akkus besser wäre, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel :?: Ich bin sicher kein Akkuexperte, nur soweit mir bekannt sind die UNU-Akkus keine reinen Stromlieferer, sondern dort steckt auch das BSM drin.
Ja, da ist auch das BMS drin, aber trotzdem muss dem Akku ein gewisser Strom entnommen werden, um voranzukommen. Der ist beim Anfahren besonders hoch. Das stresst die Akkuzellen. Wenn du zwei Akkus parallel schaltest, belastest du jedes Akkupack nur mit dem halben Fahrstrom, was akut zu geringeren Spannungseinbrüchen im Akku führt und langfristig der Lebensdauer zugute kommt.
Tja, grau ist alle Theorie ;)

Es wird wohl nicht von ungefähr kommen, dass die Hersteller keine Fahrzeuge anbieten, bei denen zwei Akkus parallel geschaltet werden können um die Akkus weniger zu stressen und die Reichweite des Fahrzeugs zu erhöhen ;)

Zudem tippe ich darauf, dass Akkus so konzipiert/gewählt werden, dass sie mittels eines dazu passenden BSM ausreichend geschützt werden. Wenn paralle geschaltetet Akkus der Weisheit letzter Schluss wären, dann sollte man meinen können, dass das auch angeboten werden würde. Macht aber meines Wissens nach kein E-Roller-Anbieter. Der eine oder andere bietet Akkus mit unterschiedlichen Kapazitäten gegen Aufpreis zur Reichweitenerhöhung an. Nen Einzelakku mit mehr Ah erfüllt wohl genau das was du als Vorteil bei parallelgeschalteten Akkus beschreibst, allerdings sogar mit dem Vorteil, dass man auf diese Art die Nachteile von parallelgeschalteten Akkus eben nicht hat ;)

UNU bietet halt nur einen Akkutyp an. Zur Reichweitenerhöhung kann man einen zweiten Akku dazukaufen, der unterm Sitz auch Platz im Fahrzeug hat. Klar muss man den halt per Hand umstöpseln wenn der eine leergefahren ist. Nur ist das IMHO kein Problem. Wie gesagt, ich sehe darin sogar den Vorteil, dass man sich auf diese Weise nicht auf Gedeih und Verderb auf einen Akku, der halt auch mal Probleme machen kann, verlassen muss.

Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden welches Konzept das Besser für seine Bedürfnisse ist. E-Roller mit einem Akku, die dann in unterschiedlichen Kapazitäten zur Reichweitenerhöhung angeboten werden, oder das UNU-Konzept mit den zwei Akkus. Nur 'ne Parallelschaltmöglichkeit vermisse ich nicht ;)

Grundsätzlich setzte ich meine Hoffnung mehr darauf, dass mit den Jahren leistungsfähigere Akkus erhältlich sind. Dass meine beiden UNU-Akkus länger als die Garantiezeit halten werden, hoffe ich natürlich auch ;)

Ich hoffe auch, dass die Elektromobilität weiter zunehmen wird, sodass sich an den Preisen für Akkus was zum Positiven tut. Schaun wir mal was die Zukunft bringt :)

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wiewennzefliechs
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Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von wiewennzefliechs »

Andreas64 hat geschrieben:Hm, kennste denn einen Roller bei dem zwei Akkus parallel geschaltet werden :?:
Natürlich: meinen ;) Beim Kumpan 1954 L lassen sich sogar 3 Akkus parallelschalten. Sowohl mein Roller als auch der Kumpan 1954 L haben aber nur 2 kW Motorleistung.

(Elektrisch) gleichwertig zu mehreren parallelgeschalteten Akkus ist natürlich ein großer Akku mit vergleichbarer Kapazität. Auch da werkeln alle Zellen an Bord gleichzeitig, was zur Folge hat, dass die Spannung unter Last weniger in die Knie geht. Der Motor wird also auch unter Last mit einer höheren Spannung versorgt, was er mit größerer Spritzigkeit dankt. Roller mit einem großen Akku (bis 3 kWh Kapazität für über 100 km Reichweite) gibt es z. B. bei Trinity.
Andreas64 hat geschrieben:Gut, 'ne automatische Umschaltung wäre eine Möglichkeit, die konfortabler wäre, nur das Parallelschalten von zwei Akkus halte ich keineswegs für sinnvoll.
Ich bin anfangs mit nur einem Akku herumgefahren. Später habe ich dann einen zweiten dazugekauft und den natürlich wie vom Hersteller vorgesehen parallel zum ersten im Roller angeschlossen. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass das eine äußerst sinnvolle Maßnahme war 8-) Mein Roller, der schon mit einem Akku kein Kind von Traurigkeit war, geht mit 2 Akkus ab wie Schmidts Katze.
Andreas64 hat geschrieben:Warum du meinst, dass ein Lastverteilung auf zwei Akkus besser wäre, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel :?:
Ganz einfach: jeder Akku hat einen gewissen Innenwiderstand. Der produziert einen Spannungsabfall, der umso größer wird, je mehr Strom entnommen wird. Mit steigender Belastung sinkt also die Spannung, die am Motor ankommt. Schaltet man 2 Akkus parallel, teilen sie sich die Last, mit der Folge, dass jeder Akku nur noch den halben Strom liefern muss. Das halbiert natürlich auch den Spannungsabfall am Innenwiderstand. Der Motor bekommt dadurch mehr Spannung. Außerdem strapaziert ein geringerer Entladestrom die Zellen nicht so stark, was deren Lebensdauer verlängert.
Andreas64 hat geschrieben:Ich bin sicher kein Akkuexperte, nur soweit mir bekannt sind die UNU-Akkus keine reinen Stromlieferer, sondern dort steckt auch das BSM drin.
Das ist auch bei meinem Roller so. Trotzdem hat Hersteller Emco die Möglichkeit vorgesehen, 2 Akkus parallel im Roller anzuschließen. Es geht also, man muss nur wollen ;) Dass die beiden Akkus auch tatsächlich gleichzeitig Strom liefern, merkt man u. a. daran, dass sich beim Betrieb mit 2 Akkus die Ladestandsanzeige beim Beschleunigen oder Bergauffahren viel weniger aus der 100%-Position herausbewegt als beim Betrieb mit nur einem Akku. Das lässt auf einen geringeren Spannungseinbruch unter Last schließen. Lädt man die beiden Akkus nach Benutzung einzeln, nimmt jeder ziemlich genau die Hälfte der Energiemenge auf, die ein einzelner Akku aufnehmen würde, wenn man dieselbe Strecke ohne den zweiten Akku gefahren wäre. Auch das ist ein Indiz dafür, dass sich die beiden Akkus die Arbeit brüderlich teilen.

Was die Motorleistung betrifft: seriöse Anbieter geben immer die mechanische Leistung an, die der Motor auf die Straße bringt. Bei Kleinkraftrollern liegt die Grenze bei 4 kW Dauerleistung (kurzzeitig dürfen es aber auch mehr sein). Wieviel Leistung dabei aus dem Akku entnommen wird, ist dagegen für die Fahrzeugklassen-Einstufung egal. Bei Benzinrollern zählt ja auch die abgegebene mechanische Leistung und nicht der (Benzin-)Verbrauch. Für den Roller-Käufer bedeutet das: kauft er bei einem seriösen Anbieter einen Roller, für den der Anbieter in den Papieren eine Nenn-Dauerleistung von 4 kW angibt, dann kann er davon ausgehen, dass tatsächlich 4000 Watt mechanische Leistung auf der Straße ankommen. Die von Alf genannten 80% Wirkungsgrad führen dann dazu, dass der Akku bei Volllast 5 kW elektrische Leistung liefern muss. Dieser Wert ist aber wie gesagt für die Fahrzeug-Klassifizierung irrelevant, er spielt (in Verbindung mit der Akku-Kapazität) allenfalls für die Reichweite eine Rolle.

Gruß

Michael
Emco Novantic C2000 25.11.2013 - 24.10.2017 R. I. P.
Emco Nova R2000 seit 28.12.2023 2 kW - 48 V / 2 x 37 Ah (=3,552 kWh) Cleantron Li(NiCoMn)O2

Andreas64

Re: Kaufgesuch 45 km/h bergtauglichkeit

Beitrag von Andreas64 »

Hi Michael,

biste dir sicher, dass die Akkus in deinem EMCO (Gefällt mir übrigens auch ganz gut und erinnert iwie an meinen UNU :) ) parallel geschaltet und nicht vom leeren Akku auf den vollen Akku umgeschaltet werden/wird?

Warum theoretisch zwei parallelgeschaltete Akkus besser sind, ist mir bekannt. Mehr Leistung halt. Nur soweit mir bekannt machen parallelgeschaltete Akkus Ärger, wenn sie unterschiedliche Spannungen aufweisen. Zwei Akkus im Parallelbetrieb immer im gleichen Spannungszustand (Gleicher Innenwiderstand) zu halten, scheint mir schwierig zu sein. Sobald einer schlapper ist als der andere, sollte es derbe Probleme geben.

Wenn z.B. einer voll ist und der andere nicht bzw gar ziemlich leer, dann wird's problematisch. Mag aber durchaus sein, dass mein Wissenstand neuere Techniken, die diese Probleme in den Griff kriegen, einfach nicht kennt. Ist bei mir halt schon mehr als 30 Jahre her, dass ich mich mit solchen Dingen mal auseinandergesetzt habe ;)

Was sagt denn der Alfred dazu? Der scheint mir akkutechnisch auf der Höhe zu sein :)

Gruß und einen schönen Sommerabend
Andreas

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