Welchen Elektroroller für zwei Personen bei Steigungen

[MrJack]

Super, danke Dirk für die ausführliche Beschreibung! Das klingt doch schon mal ziemlich super Ein paar Fragen habe ich aber trotzdem noch:
Für wie sinnvoll erachtest du denn einen programmierbaren Controller? Gerade wenn man abwechselnd alleine und zu zweit unterwegs ist wäre es ja schön, die Leistung immer entsprechend anpassen zu können. Und vielleicht wird so ja auch das "mitschwimmen" im Verkehr möglich .
Aber: wie genau stellt man den Controller denn ein? Hat der dann selbst eine Art Eingabefeld, oder muss man den dann jedes mal an den Computer anschließen?

Außerdem höre ich aus den Posts hier raus, dass es wohl günstiger ist, den Akku nur möglichst wenig zu entladen (also nach jeder Fahrt aufzuladen)?
Und was bedeutet "Spannung unter Last"? Ist das vergleichbar mit "Füllungszustand des Akkus"? Das wäre ja super - 75% nach 70 km.. Sorry, bin wirklich Neuling auf dem Gebiet

[dirk74]

Vorsicht, die Spannungsanzeige im E-Roller ist selten exakt. Nach 60 km wird auch der L2-Akku vielleicht noch 20% nutzbarer Kapazität haben. Linear ist sie auch nicht.
Einen Lithium-Akku wie im Uranus lässt man besser nicht voll aufgeladen längere Zeit stehen. Er sollte auch nicht zu tief entladen werden. Ich fahre aber 60 km am Tag - das hat ihm bisher nicht geschadet. Daher der Hinweis mit der Spannungsanzeige, auch wenn die stark übertreibt. Sobald die unter Last (Anfahren oder am Berg) über 50% anzeigt ist alles gut.
Der Controller muss mit einem Computer und entsprechendem seriellen Kabel eingestellt werden.

Gruß
Dirk

[MEroller]

Wie Dirk schon kurz anriss, "programmierbar" heißt mittels Laptop, Tablett oder ähnlichem bestimmte Parameter im Controller umprogrammieren zu können. Dazu braucht es ein Verbindungkabel, oder es wird über Bluetooth oder WLAN mit dem Controller verbunden. Das ist NICHT on-the-fly, wärhend der Fahrt zu machen, teils darf sich der controller überhaupt nicht in Betrieb befinden (maximal Spannungsversorgt), und keinesfalls der Motor drehen oder irgendwleche Eingabeänderungen vom Fahrgriff.

Du, MrJack, träumst von schaltergesteuerter Umschaltung oder gar per Smartphone-App beim Fahren. Aber glaube mir, das ist völliger Humbug, außer Du bist ein unverbesserlicher Grobmotoriker, der nur Leerlauf oder Vollstrom kennt Du hast es ganz alleine in Deiner rechten Hand, wieviel oder wie wenig Du von der sowieso vorhanden Leistungsfähigkeit abrufst. Das ist prinzipiell dasselbe wie bei Verbrennern, nur bei E-Fahrzeugen häufig viel besser dosierbar.
Ich kann mit mit meinen L3e-E-Rollern mit grober rechter Hand fahren und möglichst häufig die mögliche Höchstgeschwindigkeit nutzen, und komme dann halt nur 30 bis 35km weit, oder ich lass es gemütlicher angehen, fahre häufig nur 50 oder 60 und komme dafür 45 bis 50km weit. Ohne oder mit Sozius/-a. Alles mit demselben Fahrezug und mit denselben Controller-Einstellung - die rechte Hand des Fahrers macht's.

[MrJack]

Achso,ok.
Also ich habe mich jetzt auf jeden Fall mal für eine Probefahrt auf dem Trinity Uranus angemeldet. Mit einem eventuellen Kauf würde ich dann aber wahrscheinlich noch warten, bis die von Trinity angekündigten Neuerungen für 2016 implementiert sind.
Mal schauen.
Wie ich das sehe,bestellt man den programmierbaren Controller also mit, um initial die Leistung hochzuregeln (zu zweit fahren, mitschwimmen). Alles andere wird dann über den Gasgriff geregelt.
Wenn man den Akku dann über den Winter einlagert diesen am besten vorher halb entladen? Oder was bedeutet denn "nicht zu lange voll geladen stehen lassen" Ist eine Woche auch schon zu lang?
Danke euch. Langsam blicke ich ein wenig besser durch.

[anpan]

Die Zeiten, die man den (Li-)Akku vollgeladen hat, sollte man immer minimieren. Es gibt kein "zu lange" im eigentlichen Sinne, sondern bei vollen Ladezustand ist die kalendarische Alterung der Akkuzellen deutlich beschleunigt. Das äußert sich dann z. B. als Kapazitätsverlust. Irgendwo zwischen 50 und 80% ist ein deutlich besserer Ladestand zum Einlagern. Und man sollte gelegentlich dann mal nachladen, um die Selbstentladung auszugleichen. Kühle Temperaturen sind zum Lagern auch nicht verkehrt.

Ich kenne ja z. B. die ungefähre Ladezeit für meine Akkus und lade immer möglichst kurz bevor ich den Akku brauche voll.

[MrJack]

Ließe sich das "nicht-ganz-voll-laden" nicht auch per BMS bewerkstelligen? Sodass das Netzteil bei meinetwegen 85%-90% mit dem Aufladen aufhört?
Ich glaube die meisten Laptops werden heute standardmäßig auch so (bis 90%) geladen.
Ich habe bei Trinity auch nochmal nachgefragt, wann denn die Änderungen für den 2016er Uranus kommen. Wenn ich da was weiß, werde ich es auch hier posten.
Wie lange brauchen die denn normalerweise für eine Antwort? Irgendwo war zu lesen, dass der Support eher langsam ist, sich aber bessern soll (der Post war von Dezember 15, glaube ich)
Jack

[gervais]

Ließe sich das "nicht-ganz-voll-laden" nicht auch per BMS bewerkstelligen? Sodass das Netzteil bei meinetwegen 85%-90% mit dem Aufladen aufhört?
Ich glaube die meisten Laptops werden heute standardmäßig auch so (bis 90%) geladen

Das ist aber kein Thinkpad, wo man so etwas einstellen kann.Es gibt auch keine App dafür. Wieder einmal hast Du es selbst in der Hand.. Vor dem längeren Abstellen halt noch 10-15km fahren.

[gervais]

Ne, ich war nur zu faul zu erklären, wie Roller BMS/Balancing funktioniert, daher die Stichwort induzierte 1st Level Support Metapher. Wir kennen ja unsere Pappenheimer. Die laden per SmartHome Timer immer nur bis zu "gefühlten" 70% und wundern sich, warum die Zellen auseinander laufen, bzw. wahrscheinlicher (da sie das nicht bemerken), warum die Batterie so schnell altert bzw. defekt ist. Der Jammer ist: Als es noch (wechselbare) Einzelzellen gab, konnte man davon als Bastler profitieren, bzw. einfach helfen...aber die heutigen verpappten Tüten- bzw.saugend montierte 18650- sog. "Tesla" Packerl im portablen Gefahrgutkanister sind nur noch etwas für ganz Begabte (äääh Mutige).

[HerrHerger]

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Dann wird das nichts. Ein 3kW Roller mit sehr guten Batterien,und das ist nicht Blei, der mit 150kg Zuladung starke Steigungen überwinden soll, kostet 2-3x soviel wie ein vergleichbarer Benziner. Für Profis ist der Gebrauchtkauf bzgl. der Batterien schon Lotto, für Laien erst recht. Vom Sondermüll der sonst gebraucht und neu noch so unterwegs ist, ganz zu schweigen.

Gilt das auch, wenn der Verkäufer einen Roller verkauft der keine 300km gefahren wurde, die Erstzulassung erst vor wenigen Monaten war und das Ding noch Gewährleistung hat?

Vermutlich ist das ein anderer Fall ... aber ich will sicher gehen

[MEroller]

Wichtig zu Klären: für was gilt denn die Gewährleistung, und wer steht dafür gerade? Für Batterien gibt es häufig Ausnahmeklauseln, weil man Batterieen auch wunderbar durch Misbrauch weit vor der Zeit außer Gefecht setzen kann...