Können unsere Akkus recycelt werden?

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MEroller
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von MEroller »

Heute in den 19 Uhr Heute-Nachrichten, kam gerade ein Bericht über die neue Akku-Recyclinganlage von Zellhersteller Northvolt im Schwedischen Skellefteå (was "Schlöftâ" ausgesprochen wird). Näheres zum Beispiel hier:
https://northvolt.com/environment/

Oder Redwood Materials in Nevada, von Tesla Mitbegünder JB Straubel gegründet, um im großen Stil speziell Traktionsbatterien zu recyceln, um an die wertvollen Rohstoffe zu kommen, aus denen neue Zellen produziert werden, preiswerter und wesentlich umweltschonender, als wenn man es abbauen müsste.

Und das sind nur zwei Beispiele von schon recht großen Akku-Recycling Unternehmen.
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Lupo_76
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von Lupo_76 »

MEroller hat geschrieben:
Di 19. Mär 2024, 09:17
Sorry, aber das kann ich so nicht stehen lassen: .......

Speziell hier im Elektroroller-Forum sollten Stammtischparolen aus der Bildzeitung kein Echo finden :(
Es geht dabei nicht um Stammtischparolen.
Auch nicht Um Akkus auf PKW, die nun als Festspeicher genutzt werden. Sondern es geht um die kleinen Akkus, in sämtlichen Baugrößen, die in unseren kleinen Rollern zu finden sind. Und da ist es eben so, auch wenn Du es nicht glauben willst.

In China (das Land mit den meisten Elektrorollern weltweit) werden zu 95% nur Bleiakkus gefahren, die bei Bedarf schnell und günstig zu ersetzen sind.
Und sie sind eben mit wesentlich weniger Aufwand recyclebar.

Auf meiner letzten Reise nach Harbin und in den vielen Fahrten in der dazugehörigen Provinz Heilongjiang habe ich übrigens mehrere Akkuhalden gesehen, das hat niemand am Stammtisch erzählt. Hauptsächlich an Rändern von Industriegebieten auf privaten Werksgeländen zu finden.

Solche Unterstellungen sind für eine sachliche Diskussion übrigens auch nicht besonders hilfreich. ;)

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MEroller
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von MEroller »

Es gibt auf der ganzen Welt noch viele schwarze Schafe in Sachen Akkuverwertung (oder eben nicht). Diese als die Norm hinzustellen ist aber auch nicht i.O. :(
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error
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von error »

MEroller hat geschrieben:
Di 19. Mär 2024, 20:21
Heute in den 19 Uhr Heute-Nachrichten, kam gerade ein Bericht über die neue Akku-Recyclinganlage von Zellhersteller Northvolt im Schwedischen Skellefteå (was "Schlöftâ" ausgesprochen wird). Näheres zum Beispiel hier:
https://northvolt.com/environment/
Northvolt ist gerade offline. Hat sicher nichts zu bedeuten? :lol:
Bildschirmfoto 2024-03-28 um 21.09.34.png
Edit: oh, geht wieder. Da wird wohl am Fortschritt gebastelt?
Zuletzt geändert von error am Do 28. Mär 2024, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Gearsen
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von Gearsen »

Wie ich eine Seite zuvor schon geschrieben habe, werden bis 2031 die Altbatteriematerialien bis 80% und 95% recycelt.
Bei Batteriesammlung für leichte Verkehrsmittel (E-Bike/E-Moped/E-Motorrad/etc) sind 61% vorgegeben.
Gearsen hat geschrieben:
Di 19. Mär 2024, 13:34
Folgende Eckdaten wurden als Richtlinie am 14. Juni 2023 verabschiedet:
  • Strengere Zielvorgaben für die Sammlung von Abfällen: für Gerätebatterien - 45 % bis 2023, 63 % bis 2027 und 73 % bis 2030; für Batterien für leichte Verkehrsmittel - 51 % bis 2028 und 61 % bis 2031;
  • Mindestmengen an zurückgewonnenen Materialien aus Altbatterien: Lithium - 50% bis 2027 und 80% bis 2031; Kobalt, Kupfer, Blei und Nickel - 90% bis 2027 und 95% bis 2031;
  • Mindestgehalt an rückgewonnenen Inhaltsstoffen aus Abfällen der Batterieerzeugung und Verbraucherabfällen zur Verwendung in neuen Batterien: acht Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung: 16% für Kobalt, 85% für Blei, 6% für Lithium und 6% für Nickel; 13 Jahre nach Inkrafttreten: 26% für Kobalt, 85% für Blei, 12% für Lithium und 15% für Nickel.
Quelle: https://www.europarl.europa.eu/news/de/ ... ger-machen
Ebenso wird das im Großformat betrieben, wie auch MEroller hier im Thread bereits von Northvolt berichtet hat:
MEroller hat geschrieben:
Di 19. Mär 2024, 20:21
Heute in den 19 Uhr Heute-Nachrichten, kam gerade ein Bericht über die neue Akku-Recyclinganlage von Zellhersteller Northvolt im Schwedischen Skellefteå (was "Schlöftâ" ausgesprochen wird). Näheres zum Beispiel hier:
https://northvolt.com/environment/

Oder Redwood Materials in Nevada, von Tesla Mitbegünder JB Straubel gegründet, um im großen Stil speziell Traktionsbatterien zu recyceln, um an die wertvollen Rohstoffe zu kommen, aus denen neue Zellen produziert werden, preiswerter und wesentlich umweltschonender, als wenn man es abbauen müsste.

Und das sind nur zwei Beispiele von schon recht großen Akku-Recycling Unternehmen.
Dass das keine leeren Marketing-Versprechen von Northvolt sind, sollte man schon glauben, wenn die Bundesregierung das mitfinanziert. Denn vor drei Tagen wurde der Baustart für die größte Lithium-Batteriefabrik in Heide, Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein begonnen.
https://www.electrive.net/2024/03/25/no ... eriefabik/

Dass Northvolt das ernst meint mit 100% CO2-freier Erzeugung und Recycling, dafür spricht alleine schon der Bauort. In Dithmarschen an der Nordseeküste stehen die meisten Windräder von ganz Deutschland auf engstem Raum. Nur so kann Northvolt sicher sein, dass die verwendete Energie für die Batterieproduktion 100%ig aus erneuerbarem Strom besteht.

Und sie wollen bereits 2030 die Hälfte der benötigten Rohstoffe aus Recycling beziehen.
https://northvolt.com/recycling/

Ich denke der Weg ist klar und wird auch eingeschlagen, hier in Deutschland und Europa.
Irgendwelche noch existente Altbatteriehalden in Fernost und anderswo werden ebenso recycelt werden in Zukunft. Die Rohstoffe sind einfach zu wertvoll. Das Recycling wird die Batterien günstiger machen, statt immer wieder neue Rohstoff-Minen zu erschließen. Die Materialien können, im Gegensatz zum verbrannten Erdöl, recycelt werden.
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von eRetro »

tja…mal meinen Senf dazu geben, gerade DE sollte sich nicht hinter irgendwelchen Zahlen von Recyclingquoten verstecken. Das ist ein Wirtschaftssystem wie bei allen anderen Rückgewinnungen auch und die EU-Gesetze bzw. Beschlüsse müssen sich nicht zwangsläufig in allen EU Staat decken. Ich nenne dafür einfach mal die dusselige Plastiktüte als Beispiel. Mehr als die Hälfe geht ins Ausland, was damit passiert? Das kann sich jeder selbst ausmahlen. Wichtig hierbei ist, die Quote auf dem Papier. Was der Endverbraucher brav in die gelbe Tonne sortiert, wird zum größten Teil mit anderem Restmüll verbrannt und es wird sogar Strom daraus gewonnen. So sieht das aus und das hat sehr wenig mit Stammtischparolen zutun, eher die Realität wie ein Staat damit umgeht.

Dann diskutiert man hier von Recycling der verbrauchten Akkus/Batterien. Schaut euch den Unterschied einmal zwischen einer Plastiktüte und einer Batterie an. Polyethylen hält ewig und der Aufwand es zu recyceln ist einfach zu teuer. Genauso halten es auch die Hersteller von Akkus etc. Recyceln sollen es die anderen oder besser noch es bleibt beim Endverbraucher hängen. Sehr schnell wird dann über den Nutzen von E Fahrzeugen diskutiert und auch deren Zukunft ausgemahlt. Fahrender Sondermüll…..bla..bla..bla. Natürlich gibt es auch wie jetzt die Schweden, die mit deutschen Steuergeldern unter die Arme gegriffen werden. Die Zeit wird es zeigen ob das Vorhaben funktioniert. Dazu auch noch, der Strom der mit einem Windkraftwerk produziert wird, ist nicht automatisch grün nur weil der Propeller vor der Tür steht! Das Stromnetz ist ein Verbundnetzwerk, wo aus x unterschiedlichen Stellen Strom eingespeist wird. Heißt, Regelkraftwerke die da auch Kohle, Wasser oder Gas sein können. Grundlasten können AKW´s oder auch Kohle sein. Wichtig zu wissen ist immer welche Kraftwerke als Regelkraftwerk fungieren, dass sind Kraftwerke die sehr schnell hochgefahren werden können, also Gasturbine, Wasser, Kohle. Die Windkraft stellt hier ein Problem da.

Aus einem ausgedienten Akku kann man viele Rohstoffe zurück gewinnen. Aber solange es diese Rohstoffe noch billig bei der Zuführung gibt, solange wird sich nichts an der Quote ändern. Letzteres ist die EU gerade ein Meister darin Problem einfach zu verlagern. Erst ab einer bestimmten Materialstärke von Plastiktüten beispielsweise gelten Verbote!

Wenn man nicht in der Lage ist simplen Plastikmüll zu recyceln oder abzustellen, wie soll es dann weiter gehen mit unseren Akkus? Der Export von defekten oder verbrauchten Akkus wird aus der EU geschafft. Die schon als Rohstoffe zerkleinerten existierenden Grundmaterialien wären im eigenen Land besser aufgehoben. Aber nein, hier ist das Wirtschaftsmodell nicht geschäftsfähig und es ist billiger Lithium aus den Abbauländern zu kaufen. Die Menschen die es dort abbauen bekommen nur einen Hungerlohn dafür, wohingegen in westlichen Ländern damit viel Geld verdient wird. Die Preise für die Rohstoffe werden künstlich hochgehalten, wohingegen die Preise im Abbau sehr klein sind. Auf der anderen Seite ist das sogar gut, denn wenn es billiger wird, lohnt sich ein Recycling erst recht nicht, also sollten die Preise steigen?

Northvolt präsentiert sich als wäre es ganz einfach. Aber ist es auch so? In den nächsten Jahren kommt eine Flut von verbrauchten Akkus auf das Recyclingsystem zu. Eigenartig ist, Fahrer von aktuellen E-Autos haben damit kein Problem, denn das Fahrzeug wird weit vorher abgestoßen. Der Markt an gebrauchten E-Autos ist nahezu kaputt. Waran liegt es? Die Technik hat sich in den letzten Jahren stark verbessert und keiner möchte eine alte E-Karre fahren gerade wegen der alternde Batterie. Also jetzt schon Schrott weil es keiner mehr haben möchte oder gar ein zweites Leben einhauchen möchte. Der Status quo des Recycling hat sich bis jetzt kaum geändert.
Gruss eRetro

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Gearsen
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von Gearsen »

Völlig richtig, der Status Quo ist derzeit noch so. Aber genau darum geht es, das in Europa endlich anzupacken im großen Maßstab und deshalb gibt es Northvolt.

Ich bin auch skeptisch, aber wenn es nicht endlich mal angegangen wird, wird man ewig sagen, es geht nicht. Dann machen es andere Staaten und wie immer sind wir dann diejenigen, die für die Rohstoffe zahlen müssen, während woanders der Kreislauf schon rentabel läuft.

Die Geschichte wiederholt sich bei den arrogant kurzsichtig wegdiskutierten Abhängigkeiten. Haben wir in anderen Zukunftstechnologien schon immer so gemacht. Und jedes Mal hat es sich als Fehler herausgestellt.

Von daher sehe ich den Bau einer deutschen Batteriezellfabrik in der Hochburg der Windkraft-Stromerzeugung als Vorteil. Denn die Batterien können dann auch zur Stromspeicherung verwendet werden und fossile Kraftwerke obsolet machen, wenn Wasserkraft-Stauseen leer sind. Nur so nähern wir uns mit großen Schritten zur echten CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft.
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von MEroller »

Renault arbeitet mit dem Entsorgungs- und Recyclingspezialisten Veolia und dem Chemiekonzern Solvay zusammen, um künftig wertvolle Metalle aus dem Batterie-Recycling zu gewinnen:
https://www.electrive.net/2021/03/18/re ... olvay-bei/
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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von eRetro »

....ich sehe dahingegen eine Partnerschaft nicht unbedingt als Vorteil oder Wegweisend. Eher ist es doch so, dass durch Partnerschaften Abhängigkeiten erzeugt werden. Ich nenne mal hier ein Beispiel aus meiner Region, die Montanindustrie. Was früher bei uns der Stahl und die Kohle war, wäre heute die ausgediente Batterie beim Recycling und der Hersteller der dieses als Produkt auf den Markt stellt. Ob dabei Renault die Batterie selbst herstellt ist dabei unerheblich, nur zeigt es doch, dass Renault ohne einen Partner es nicht realisieren kann oder möchte? Natürlich ist es auch manchmal einfacher, dass andere Firmen sich darauf spezialisiert haben und entsprechende Vorgehensweisen entwickeln. Stellt sich nur die Frage, was passiert wenn einer von beiden nicht richtig im Wirtschaftssystem funktioniert. Die Manager möchten im Jahresabschluss immer ihre Summe X sehen, alsdann wäre es nicht rentable.

Aus meiner Sicht wäre es falsch und sollte sogar streng reglementiert werden! Denn es wäre sinnvoller wenn der Gesetzesgeber von vornherein sagen würde, dass bei einer neu hergestellten Batterie auch diese maximal von Erzeuger möglichen Recyclings selbst realisiert wird. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass kein Hersteller ohne dieses überhaupt Batterien herstellen dürfte. Einer der Vorteile wäre bei derartigen Regelungen, dass die bei der Rückgewinnung entstehenden Rohstoffe im Land bleiben müssen und auch wieder in den Produktionskreislauf gelangen. Die EU schreibt und redet von Recycling aber leben wir es auch? Unsere Rollerakkus würde so ausschließlich aus der EU kommen und, die Preise wäre gesalzen. Chine dürfte den BYD oder andere Batterieprodukte erst gar nicht verkaufen. Wir würden nur unsere Produkte einen echten Nachhaltigkeitsstempel aufdrucken etc. Das wäre alles fatal……und ich müsste hier echt weiter überlegen was noch so die Wirtschaft schaden könnte. Nachhaltigkeit kann niemals wirtschaftlich sein, und es beißt sich ungemein.
Gruss eRetro

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Re: Können unsere Akkus recycelt werden?

Beitrag von E-Bik Andi »

eRetro hat geschrieben:
Sa 30. Mär 2024, 13:57
Denn es wäre sinnvoller wenn der Gesetzesgeber von vornherein sagen würde, dass bei einer neu hergestellten Batterie auch diese maximal von Erzeuger möglichen Recyclings selbst realisiert wird. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass kein Hersteller ohne dieses überhaupt Batterien herstellen dürfte.
Genau da beisst sich der Hund in den Schwanz: 90% der Traktionsakkus werden in China und Süd-Korea hergestellt. Da interessieren einen unsere EU-Gesetze herzlich wenig.
Liebe Grüße
Andi

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